Vielfältig waren die Lustbarkeiten an diesem Wochenende, denn nicht nur das Wetter zeigte mal wieder, was es alles kann …
Ostersamstag abend am Meer
starker Kontrast: dunkles Gewölk, von der tiefstehenden Sonne angestrahlte Olivenbäume
Auf den Kirchgang verzichteten wir dieses Jahr, denn wir zogen es vor, wieder einmal Verdis „Messias“ anzuhören, ausgeführt vom Ensemble „Musica Aeterna“ unter der Leitung von Teodor Courentzis, in der San-Marco-Kirche von Mailand, wo auch einst die Uraufführung stattfand. („Der Music-Aeterna-Chorus ist gewiss das grandioseste Vokalensemble, das man je erlebt hat. Lupenrein, klangschön, mit einer Präzision sondergleichen und einer Fülle an Farben singt er sowieso. Das eigentliche Wunder aber ist seine mimetische, tiefe Ausdruckskraft. Der Chor hört sich an wie das materialisierte Innenleben seines Gründers (Courentzis), als töne er unmittelbar aus einem Unbewussten hervor….“ SZ-Besprechung der Aufführung im Vergleich mit einer anderen mit den Berliner Philhamonikern.)
Musica Aeterna: „Messias“.
Später kam die Nachbarin vorbei, die nach ihrem Haus schauen wollte. Sie ist Griechin, lebt aber mit ihrer Familie in Belgien. Und da sie allein war, feierten wir eben zusammen die Osternacht. Bevor sie ging, schauten wir noch im Atelier vorbei, und sie guckte sich zwei Bilder aus, die sie haben wollte (gegen eine Spende für unsere Helfergruppe). Ich freute mich, zumal ich die Bilder ja in ihrem Haus jederzeit ansehen kann …
Heute, gegen Mittag, machten wir uns auf, um im Kreise einer Großfamilie österlich zu speisen. Das Ganze fand in ihrem Olivenhain statt, ganz ohne Förmlichkeiten. Der köstliche Lammbraten mit Kartoffeln wurde vonden Söhnen der Familie im traditionellen Ofen gebacken, dazu gab es verschiedene Salate, Gebäcke und Weißwein.
Vor allem aber ging es natürlich ums Zusammensein einer Familie, in der es durchaus auch Spannungen und Verwerfungen gibt, aber die es dennoch immer wieder fertig bringt, sich an einen Tisch zu setzen und das Zusammensein von drei oder auch vier Generationen zu genießen. Ich empfand: Wie in einer gut funktionierenden Demokratie! Da darf jeder seinen eigenen Kopf haben, niemand wird ausgeschlossen, man duldet einander, auch wenn man sich nicht immer und allezeit liebt und Vorlieben und Gegnerschaften oft sehr ausgeprägt sind.
Lieblingsplatz der Jüngsten: ein Olivenbaum.