Tägliches Malen: Meeresküste

Der Titel dieser neuen Rubrik ist etwas überoptimistisch, denn täglich wird mein Malen sicher nicht werden. Doch habe ich eine erste Anstrengung gemacht, und die kann ich nun hier dokumentieren.

Am dritten Mai habe ich seit langem mal wieder die Kleisterdose aufgemacht, einen Borstenpinsel ergriffen und Pigmente mit Wasser und Kleister auf die Leinwand aufgebracht. Es war mein erster Versuch, eine lang anhaltende Malhemmung zu überwinden.

Am 5. Mai hatte ich es dann lange genug angeschaut und traute mich, eine nächste Schicht drüber zu legen.

Als ich diese Variante malte, dachte ich an das Steinhaus in der Bucht. Und so machte ich eine Überblendung mit einem in etwa entsprechenden Foto.

Dann habe ich noch eine Überblendung mit einem Meeres-Foto gemacht.

Inzwischen habe ich weitergemalt, aber die Ergebnisse zeige ich heute nicht mehr.

 

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Tagebuch der Lustbarkeiten: Romance No 4 von Stefan Kraus

Ich habe eben ein wunderbares Geschenk bekommen: Stefan Kraus hat ein neues Musikstück komponiert und für das Cover eines meiner Bilder benutzt. Danke, Stefan, ich bin tief berührt und nehme es als kostbares Geschenk für meinen 82. Geburtstag, der morgen sein wird. Meine frühe Liebe zur Violine wird so noch einmal ganz lebendig für mich.

 

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Tagebuch der Lustbarkeiten: Granatapfellicht

Jetzt ist die Zeit der Granatapfelblüte, und ein zärtliches Granatapfellicht füllt die Atmosphäre, ganz anders als das im Herbst, als die Granatäpfel reiften (hier).

Das  Sonnenlicht durchstrahlt die Blüten, teilweise glühen sie zinnoberrot-transparent. Auf dem Foto entstehen auch grünliche Gegenbilder (Komplementärfarben).

Zwei Bildausschnitte

Und so sehen sie frontal aufgenommen aus.

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Tagebuch der Lustbarkeiten: Ostern feiern

Vielfältig waren die Lustbarkeiten an diesem Wochenende, denn nicht nur das Wetter zeigte mal wieder, was es alles kann …

Ostersamstag abend am Meer

starker Kontrast: dunkles Gewölk, von der tiefstehenden Sonne angestrahlte Olivenbäume

Auf den Kirchgang verzichteten wir dieses Jahr, denn wir zogen es vor, wieder einmal Verdis „Messias“ anzuhören, ausgeführt vom Ensemble „Musica Aeterna“ unter der Leitung von Teodor Courentzis, in der San-Marco-Kirche von Mailand, wo auch einst die Uraufführung stattfand. („Der Music-Aeterna-Chorus ist gewiss das grandioseste Vokalensemble, das man je erlebt hat. Lupenrein, klangschön, mit einer Präzision sondergleichen und einer Fülle an Farben singt er sowieso. Das eigentliche Wunder aber ist seine mimetische, tiefe Ausdruckskraft. Der Chor hört sich an wie das materialisierte Innenleben seines Gründers (Courentzis), als töne er unmittelbar aus einem Unbewussten hervor….“ SZ-Besprechung der Aufführung im Vergleich mit einer anderen mit den Berliner Philhamonikern.)

 Musica Aeterna: „Messias“.

Später kam die Nachbarin vorbei, die nach ihrem Haus schauen wollte. Sie ist Griechin, lebt aber mit ihrer Familie in Belgien. Und da sie allein war, feierten wir eben zusammen die Osternacht. Bevor sie ging, schauten wir noch im Atelier vorbei, und sie guckte sich zwei Bilder aus, die sie haben wollte (gegen eine Spende für unsere Helfergruppe). Ich freute mich, zumal ich die Bilder ja in ihrem Haus jederzeit ansehen kann …

Heute, gegen Mittag, machten wir uns auf, um im Kreise einer Großfamilie österlich zu speisen. Das Ganze fand in ihrem Olivenhain statt, ganz ohne Förmlichkeiten. Der köstliche Lammbraten mit Kartoffeln wurde vonden Söhnen der Familie im traditionellen Ofen gebacken, dazu gab es verschiedene Salate, Gebäcke und Weißwein. 

Vor allem aber ging es natürlich ums Zusammensein einer Familie, in der es durchaus auch Spannungen und Verwerfungen gibt, aber die es dennoch immer wieder fertig bringt, sich an einen Tisch zu setzen und das Zusammensein von drei oder auch vier Generationen zu genießen. Ich empfand: Wie in einer gut funktionierenden Demokratie! Da darf jeder seinen eigenen Kopf haben, niemand wird ausgeschlossen, man duldet einander, auch wenn man sich nicht immer und allezeit liebt und Vorlieben und Gegnerschaften oft sehr ausgeprägt sind.

Lieblingsplatz der Jüngsten: ein Olivenbaum.

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Impulswerkstatt: Schneckentempo (Bild 4)

Die Schnecke deines Fotos, liebe Myriade, die sich so gemächlich durchs grüne Blatt kaut, erinnert mich an eine Begegnung der anderen, um nicht zu sagen, der dritten Art. „Es war ein kühler Tag, am Himmel zogen sich dunkle Wolken zusammen. Ich rannte von der Metro zu meinem geparkten Wagen, stieg ein, ließ den Motor an. Da sah ich sie vor mir an der Windschutzscheibe kleben.“ (hier)

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Sie gab mir Anlass, über das Problem der verschiedenen Tempi nachzudenken, in denen die Dinge und Wesen dieser Welt existieren. Würde die Schnecke, gewohnt an das sprichwörtliche Schneckentempo, es gut vertragen, wenn sie nun plötzlich mit 50 Stundenkilometern durch die Landschaft düsen müsste?

Während ich noch darüber nachdachte, machte sie sich auf den Weg.

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Das wiederum erinnert mich daran, wie relativ langsam doch auch unsere Bewegung auf der Erdoberfläche ist, selbst wenn wir mit Höchstgeschwindigkeit über die Autobahn brausen. Auch das ist natürlich kein neuer Gedanke, und so kann ich mich selbst zitieren:

„Die Erde wälzt sich in rasender Geschwindigkeit unter der Sonne weg,  vom Licht ins Dunkel und wieder ins Licht. Wie schnell dreht sie sich? Nun, so um die 1000 km/h sind es bei euch, bei uns gehts noch ein bisschen schneller, und am Äquator sind es ca 1600 km/h. Dagegen sind die schnellsten Autos langsame Schnecken.“ (hier)

Es gibt natürlich einen kleinen wichtigen Unterschied zwischen uns auf der Erde und der Schnecke auf der Windschutzscheibe: Wir spüren das Tempo der Erde nicht, weil sich alles, auch die uns umgebende Luft, mit ihr bewegt. Nicht freilich unbedingt im gleichen Tempo. Die Passatwinde, die durch ein Zusammenwirken vom Aufheizen der bodennahen Luft am Äquator  und der Erdumdrehung (Corioliskraft) entstehen, könnten uns daran erinnern. Da sie bei uns aber nicht wehen, vergessen wir die Erdumdrehung gern und meinen wie die Schnecke, dass unser Untergrund unbeweglich ist – bis der Motor aufheult und wir eines anderen belehrt werden.

Besser nicht weiterdenken! Abgründe tun sich auf.

 

Dies ist ein Beitrag zu Myriades Impulswerkstatt, Bild 4 und Mosaikstein „Abgründe“

 

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Transparenz (18): ein unbekanntes Wesen (kleine Beobachtungen)

An das etwas vernachlässigte Jahresthema „Transparenz“ erinnerte mit dieses putzige Wesen, das gestern auf dem oberen Rand meines Computers erschien.

Ich hatte Seinesgleichen noch nie gesehen. Fasziniert betrachtete ich den schlanken Vorbau und den gegliederten Leib, der durch die transparenten Flügel gut zu erkennen war. Ich klopfte leicht gegen den Computer, um es in Bewegung zu setzen.

Es tat mir den Gefallen. Dann schwirrte es los und umkreiste hektisch das Licht…

um sich erneut auf dem Computer niederzulassen und dort zu verharren.

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Tagebuch der Lustbarkeiten: Ausblick, Malerei und Atelierbesuch

Hell und durchwindet war der heutige Nachmittag, und ich genoss es, vor meinem Atelier zu sitzen und ins Land zu schauen. Es war sehr still, nur ab und zu erklangen fern die Trauerglocken. Karfreitag ist heute.

Ich ging dann ins Atelier und überwand meine Malhemmung insoweit, als ich den Kleistertopf und die Pigmentdosen aufmachte, einen dicken Pinsel ergriff und einen ersten noch unschlüssigen Farbauftrag auf eine Landwand aufbrachte.

Dann kam meine junge Freundin O, die in dem kleinen Hafenort Ag. Demetrios in der Mani ein Kafeneion betreibt. Sie möchte unser Hilfsprojekt unterstützen und mir helfen, meine Bilder unter die Leute zu bringen. Wir suchten 14 Bilder aus – Landschafts-Aquarelle und abstrakte Klebe-Ölkreiden-Bilder -, von denen ich ein paar habe neu rahmen lassen. Für sich selbst erbat sie sich die kleine Federzeichnung mit dem gestorbenen Vogel.

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Hier habe ich einige der neu gerahmten Aquarelle auf dem Flokati ausgebreitet. Sie wählte vier davon aus (3, 5-7). Nun bin ich gespannt, ob es bei ihren Besuchern – darunter viele Ausländer – Interesse gibt.

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Tagebuch der Lustbarkeiten: Gründonnerstag mit Schwimmen und Katern

Das Wasser ist noch kalt, aber ist man erst mal drin, kann man es gut aushalten. Und so schwamm ich heute ein paar Runden in „meiner“ Bucht. Niemand sonst war da. Schön wars.

Das verfallende Haus (hallo, Ulli!) ist noch ein bisschen mehr renoviert worden, der kleine Vorbau wurde aufgemauert.

Der Rasen auf dem Landsockel vor dem Geröllstrand ist mit einer einfachen Sitzgruppe bestückt. Sehr freute ich mich, dass ein Streifen mit hohen Zwiebelpflanzen nicht abgemäht und eine große Artischocke mit einem Steinkranz geschmückt wurde.

Die „Zwiebeln“ (Knoblauchknospen?) standen hoch und wiegten sich in der leichten Meeresbrise. Es sah reizend aus.

Im übrigen war ich auch heute faul – genauso wie unsere beiden nun kastrierten Katerchen Lin und Lan, die nur ein wenig mit den blauen Augen blinzelten, als ich heimkam und den nassen Badeanzug zum Trocknen aufhing. Sie haben sich von dem kleinen Eingriff, vor allem aber von den Schlägereien mit anderen Katern erholt, die Hals und Kopfwunden sind verheilt.

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Erster Mai!

Am 1. Mai wird hier gestreikt.  Da will ich kein Streikbrecher sein und wünsche allen hier Mitlesenden einen wunderschönen Start in den bekanntlich schönsten Monat des Jahres! Möge er halten, was er verspricht!

Das Rosinenmännchen schwenkt seine Blattfahne

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Dienstags-Drabble: Kinder stellen Fragen

Ein Text aus hundert Wörtern, darunter: Treppe  – überrascht – schweben. Das ist ein Drabble, die Wörter sind von Grinsekatz. Die Überschrift und die Legebilder zählen nicht mit.

 

Kinder stellen Fragen

Katrin tut den lieben langen Tag nichts als sich zu wundern und Fragen zu stellen. Alles überrascht sie.  

 

Wie machst du das und bist so dick?

fragt sie erstaunt den dicken Mann.

 

Was hast du, Katz, für einen Trick

und kommst da rauf, was ich nicht kann,

so ohne Treppe ohne Leiter,

und sitzt da oben still und heiter?

Du Vogel droben, du kannst schweben

Warum muss hier hier unten leben?

Und du, Frau, bist schon groß und hoch

Ein Bein steht auf dem Boden noch.

 

Beim Zwerg fiel ihr nichts andres ein,

als nur zu sagen: du bist klein.

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