Seit ich meine kleine Besucherin durch eine Schneewittchen-Apfel-Inszenierung am Mittagstisch auf den Geschmack gebracht habe, zeichnet sie eine „moderne“ Ausgabe des Märchens.
Gestern am Hafen von Kitries, als sich ihre Mama mit der Beobachtung von Fischen, Seeigeln und Krebsen befasste, während ich, die Großtante, den Fischerbooten und ihren Spiegelungen im Hafenbecken zeichnerisch nachging, gab sie, bäuchlings auf der Mole liegend, den modischen Charakteristika der sieben Zwerge den letzten Schliff.
Plötzlich bemerkte ich, wie sie sich bewegten und auf dem Zeichenblatt Aufstellung bezogen.

Die Künstlerin hatte es wohl auch bemerkt, denn sie rief: „Mama, guck mal“. Aber die Mama musste grad Fische undsoweiter portraitieren.

Die Zwerge turnten hinter ihr auf der Mole rum, aber sie schenkte ihnen keine Beachtung.

Was mich betrifft, so faszinierte mich das Spektakel so sehr, dass ich vergaß, auf die Boote aufzupassen. Die Zwerge ergriffen, schwupps, die Gelegenheit, Besitz von ihnen zu ergreifen.

Das kann ja heiter werden….
Du fragst vielleicht, wo Schneewittchen und die schöne böse Stiefmutter sind? Die stehen auf einem anderen Blatt.
Hier die bekannte Szene „Spieglein Spieglein an der Wand“
und hier Schneewittchen (weiß wie Schnee, rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz) im Kapuzenpulli, neben ihr der Prinz, erkennbar an der Krone auf der modischen Mütze.
