Ihr fleißig Mitlesenden wisst es: mein neues Lernfeld ist ein Gemüsegarten. Im Februar bekam ich von der samenkundigen Christina eine Saubohne und einen Plastikbecher mit Erde geschenkt – das war der Anfang. Die Saubohne begann zu treiben, zu wachsen, dann blühte sie und bekam drei neue Bohnen. All diese großartigen Leistungen vollbrachte sie zunächst in ihrem Topf an einer Mauer in der Mani, dann auf einem Athener Balkon. Die einzige Fürsorge, die von mir erwartet wurde, war, für ausreichendes Wasser zu sorgen. Ein Maschinchen am Bewässerungssystem, gesteuert durch ich weiß nicht welche Intelligenz, nahm mir auch diese Arbeit ab. „Wie von selbst“ bildeten sich in meiner Abwesenheit dicke Saubohnen und harren nun ihrer Stunde, entweder gegessen oder für eine neue Aussaat eingesammelt und aufbewahrt zu werden.
Mein gärtnerischer Ehrgeiz war nun geweckt, und so wurde mit Christinas Hilfe eine Pflanzschule begonnen: Diverse Samen wurden in mit Erde gefüllte Plastikbecher versenkt, diese in Kästen gestellt und beschriftet, auf das ich wisse, was zu erwarten sei. Das geschah Ende März. (https://gerdakazakou.com/2023/03/29/tagebuch-der-lustbarkeiten-eine-pflanzschule-anlegen/).
Der nächste Schritt erfolgte dann am 9. Mai, wiederum mit Christinas Hilfe: ein mit Steinen und Quecken durchwachsenes Gartenstück wurde für die kleinen Pflänzlinge vorzubereitet. (https://gerdakazakou.com/2023/05/09/tagebuch-der-lustbarkeiten-gemuesegarten-anlegen/)
Mein Mann machte sich über meinen neuen Ehrgeiz lustig: nichts werde draus werden, man kenne das ja schon. Frühere Versuche, die ich ohne Holfe unternommen hatte, waren tatsächlich gescheitert. Und auch dieses Projekt war gefährdet: wir mussten nach Athen. Wer würde die Pflänzchen gießen?
Gerade rechtzeitig erschien ein anderer Helfer: Sotiris. Er besorgte und verlegte ein Bewässerungssystem, lockerte den Boden und machte neue Löcher, schenkte mir ein paar schon entwickeltere Pflanzen und gab mir manchen guten Ratschlag hinsichtlich Düngung und Pflanzenschutz. (https://gerdakazakou.com/2023/05/10/tagebuch-der-lustbarkeiten-bewaesserungsanlage-installieren/)
Gestern kam ich aus Athen zurück in die Mani und fand meine „Plantage“ in fröhlichem Wachstum begriffen. Manche Tomatenstauden und Kürbisse haben schon Blüten, Bohnen ranken sich am Schilfrohr hoch, das ich am Meer schnitt, auch sonst hat sich schon etliches an identifizierbaren Pflanzen entwickelt. Andere sind gerade erst ausgekeimt. Und wieder steht mir eine Helferin zur Seite: meine Nichte, aus Deutschland mit ihrem Töchterchen angereist, ist eine gestandene Gartenbauerin, eine echte Expertin. (Hier wird sie von „Bio Balkon“ vorgestellt, sicher für Wildbienenfreunde unter euch von Interesse). Sie zeigte mir heute, wie man bei Tomatenpflanzen sog. „Geisttriebe“ (!) erkennt und entfernt und warum es gut ist, manche ausgehackten Gräser nicht auf der Pflanzung liegen zu lassen….
10. Mai 29. Mai
Heute haben wir fleißig Unkraut gehackt … Ohne Schweiß kein Preis. Danach war mir der Sprung ins Meer doppelt süß.