Den Januar verabschiedete ich mit Tito und die Blumen
Den Februar verabschiedete ich mit Ein Filmabend mit Tito.
Den März verabschiedete ich nicht, sondern zeigte meine Tarotkarten über den Tod und die Mäßigkeit.
Den April verabschiedete ich nicht. Das Ende des Mai brachte mir, endlich, die Rückkehr in die Mani. Glücklich begrüßte ich die lang vermisste Landschaft, das Meer. Und Tito hatte seinen Garten wieder. Hier war er geboren, hier war sein eigentliches Zuhause.
Und der Juni? Wie soll ich ihn verabschieden? Mit Titos Grab?
Er hat ja noch einem Monat lang hier gelebt, mühsam zwar, immer langsamer werdend, zuletzt mussten wir ihn die paar Stufen in den Garten tragen. Eine Weile bemühte er sich noch, mit uns den Nachtspaziergang zu machen, trottete von Busch zu Kraut, hob das Bein, seine helle Gestalt wanderte langsam durch den nächtlichen Olivenhain, ich stand und schaute ihm zu, gelehnt an den Stamm eines Baumes, sah hinauf ins Sternengefunkel, hörte das Zirpen der nächtlichen Insekten. So still war es, und rein die Luft, kühl. Tito ging bis zu einer Stelle mit hohem Gras, fraß auch ein paar Halme, weiter unten schreckten Ziegen auf, sahen zu ihm hin, fluchtbereit. Ach, mein armer kleiner Hund, gegen die großen Ziegen hätte er gar keine Chance gehabt. Aber das wussten sie wohl nicht.
Dies und vieles wäre zu erzählen über den Monat Juni, der mir auch das Schwimmen im Meer schenkte. Aber ich muss ihn nun weinend verabschieden. Eine Träne fiel in sein Auge, als er starb. Da funkelt sie nun.

meine Träne in Titos totem Auge
Denn mein Tito ist nicht mehr. Und nun ist das Haus leer, leer.
Doch will ich nicht vergessen, welche Freuden er mir brachte, und welchen Trost ihr mir mit eurem Mitgefühl bereitet habt. Ein besonderer Dank gebührt dir, Bruni, denn deine fröhlichen Schnipsel haben mir an diesen schweren Tagen Kraft gegeben, und so konnte ich einige sehr lebensvolle, fröhliche Bilder legen. Und auch ein Grab für Tito.
Auch eine himmlische Version habe ich gemacht. Denn „auch die Belferlein sollen in den Himmel kommen“ (Martin Luther).
Nun Adieu Juni, sei mir gegrüßt: Juli.
Der Abschied von geliebten Tieren tut so weh.
Aber wie arm wäre man, wenn man sie gar nicht gekannt hätte.
Ein schönes Grab, freundlich Bilder.
Mitfühlende Grüße
Natalie
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Danke, Natalie
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Ein mehrfacher Abschied: von Tito, vom Juni, von einem Juni noch mit Tito, ein Lebensstück geht zu Ende. Eine Sommerhälfte war Euch noch vergönnt, noch ein Monat gemeinsames Mani – ein kleines Geschenk zum schweren Abschied!
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Ja Sabine, auch darin liegt Trost.
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Danke für diese beeindruckenden Photos (⊙ Das große immer noch glänzende Auge von Tito, – unglaublich! ⊙ Die Stufen hinab, wo Du die letzte Ruhestätte so schön machst. ⊙ Das Bild von Dir, als Schatten, von hinten… ⊙ Dein Versuch, das Heitere dabei nicht zu vergessen, wie Martin Luthers tröstliche Worte). So möge er es bei den „Belferlein“ im Hundehimmel gut haben! 🐕
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Danke, Gisela. Wo siehst du das Auge? Ich hatte es runtergeladen, dann aber doch nicht in den Text eingesetzt. Nun, da du es erwähnst, werde ich es doch wohl noch einsetzen. Beim Abschied fiel eine meiner Tränen in sein Auge, die siehst du nun funkeln..
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Deine Träne in Titos Auge, – das also war es, was so leuchtete und so zu mir sprach! 💧🐕
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… die belferlein, ja: viel gute seelen!
sehr traurig werd ich grad,
auch an wasko denkend,
meinen kindheits-hund …
bestes dir, gerda!
❤
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Warum macht uns Liebe traurig, Pega? Vielleicht weil sie verhärtete Schichten wegschwemmen will , so dass wir an unseren Seelenkern herankommen, der nichts als Liebe ist. Und so spricht auch dein Kindheitshund Wasko noch immer zu deiner Seele, weil du ihn geliebt hast.
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so ist es wohl, gerda …
das tränenwasser: bewegend, lösend, lebenswarm, eine sanfte und zugleich gewaltige kraft … wie auch die liebe …
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Herzliches Beileid, Gerda!
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Herzlichen Dank, Gerhard
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Nun ist also Loslassen deine Aufgabe. Der Tod setzt eine besondere Kraft frei. Er selektiert, trennt Wichtiges von Unwesentlichem. Stille kehrt ein und Dankbarkeit. Ich habe nie einen Hund besessen, aber je älter ich werde, fühle ich mich zu Kindern und Hunden hingezogen. Gibt es eine größere Treue, als die von Hunden? Bedingungslos. Einfach Liebe, die nichts fordert, nicht hinterfragt. Der berühmte Hundeblick, soviel Seele liegt darin. Ach Gerda, ich kann dir nichts von der Schwere dieser Trauer nehmen. Aber mein Mitgefühl hast du. Ich trauere etwas mit. Deine Kreativität wird dir helfen, diesen leeren Raum zu füllen. Alles Liebe Marie
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Danke, Marie. Es ist nicht die berühmte „Treue“, die meinen Hund auszeichnete. Er war ein recht freies Tier, und seine Anhänglichkeit hielt sich in natürlichen Grenzen. Oft genug habe ich ihn angstvoll gesucht, und seine Abenteuer waren zahlreich und hinterließen nicht wenige Blessuren. Dabei war er ein äußerst kontaktfreudiger, kommunikativer Hund, ließ keinen seiner Artgenossen unbeachtet, und auch meine zahlreichen BesucherInnen kannte er sehr gut und begrüßte sie angemessen. Oft hat er an Aufstellungen mitgewirkt. Zuletzt habe ich eine für ihn gemacht, und so wusste ich, dass er gehen würde. Es war für mich eine gute stille Erfahrung .
Heute Nacht habe ich meine Trauer losgelassen und mich wieder dem Leben zugewandt. .
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Das ist gut. Du weißt, Trauer gehorcht eigenen Gesetzen, sie wird dich wieder und wieder überkommen, aber du weißt das ja selber und wirst auch das annehmen. Liebe Grüße
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Ja, ich weiß, Marie, danke! Die Trauer nehme ich an, ich verdränge sie nicht. Aber mir ist nach einer langen Nacht leichter ums Herz. Vorhin sprach ich mit einer Bekannten, die mir erzählte, wie sie beim Gehen durch einen Park von einer Vision betroffen wurde, wo das gesamte Leben ihrer Hündin, die 5 Jahre zuvor gestorben war, in vollkommener Klarheit in ihr ablief. Sie weinte und weinte etwa eine Viertel Stunde lang, wie geschüttelt von dem Kummer, Und dann war es gut. Sie wollte es mir erzählen, bevor ich von meinem Kummer etwas gesagt hatte.
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Ich trauere mit Dir. tom
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Danke, Tom. 😦
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Mach´s gut wunderbarer Tito auf Deiner grossen Reise ….R.I.P.
Liebe Gerda,
diese Momente im Leben sind unbeschreiblich schmerzhaft, auch wenn oder gerade wenn unsere wundervollen Begleiter uns so viele Jahre an der Seite waren. Ein unfaßbarer tiefer Schmerz, der hoffentlich irgendwann erträglich wird.
Ich wünsche Dir vom Herzen ganz viel Kraft und sende Dir etwas Trost mit einer Lyrik:
Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
Du alleine wirst Sterne haben, die lachen können!
Und wenn du dich getröstet hast,
wirst du froh sein mich gekannt zu haben.
Du wirst immer mein Freund sein.
[Antoine de Saint-Exupéry]
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Danke von Herzen, Bettina, für eine Worte und für die von Saint-Exupery. Am Tag vor seinem Sterben machte ich die Legearbeit mit Sonnenuntergang – Herz – Sternaufgang. Unddachte an das, was ihm und mir bevorstand. https://gerdakazakou.com/2020/06/28/sonnenuntergang-sternaufgang-sommer-naiv-4/
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… ich bekomme gerade eine Gänsehaut…. Ja, fast unglaublich.
Bin in Gedanken bei Dir, liebe Gerda ❤
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Ich fühle mit Dir, es muss sehr schwer sein für Dich. Fühle Dich umarmt.
Deine Legearbeiten um ihn, für ihn und somit auch für Dich zu sehen, ist sehr anrührend, sie geben Dir sicherlich Kraft und einen Weg, mit dem Verlust und der Leere ohne Tito umzugehen.
Was für ein trauriger Abschied vom Juni …
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Hab Dank, Ines.
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Selten ein so schönes und traurig machendes Foto gesehen. Adieu Tito.
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Danke, Mitzi. Nun laufen wieder die Tränen.
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Ach, Gerda, mir fallen gar keine Worte mehr ein. In Gedanken nehme ich Dich in meine Arme und wir denken gemeinsam an Deinen vierbeinigen Begleiter, der Dir lieb und teuer war.
Wie wundervoll hast Du so oft über ihn geschrieben und dieses Mal zum Abschied von ihm.
Ganz herzlich, Bruni aus der Ferne
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Danke, Bruni, ich fühle deine Anteilnahme und deine Umarmung. Nun gibt es leider keine Geschichten mehr über ihn zu erzählen….
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Doch, liebe Gerda, Geschichten aus Deinen vielen Erinnerungen,
wenn Dir danach ist…
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Ich musste dieser Tage wieder an unseren Fips denken. Es gibt noch ein schönes Foto mit ihm, als ich 17 war.
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Was für eine traurige Nachricht. Es ist so schwer, einen tierischen Begleiter loszulassen, ich kann deinen Kummer nur zu gut nachempfinden, liebe Gerda.
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