„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar.“ (Paul Klee)
Beim Zeichnen denkt meine Hand, nicht mein Kopf. Ich überlasse ihr die Führung, damit sie sichtbar, anschaubar macht, was als vage Idee in mir lebt.
Links ein Wald, festes Land – rechts Segelboote, Wind, Meer. Zunächst notiert der Stift nur leicht die Idee.
(Ich bitte, die schlechte Qualität der Fotos zu entschuldigen. Es ist schwer, mit einem iphone und minderer Beleuchtung eine Fläche von 60 x 180 cm zu fotografieren).
Während ich zeichne, wird die Idee deutlicher. Zuerst bilden sich die Segel, ruhig in Landnähe, doch heftig bewegt, wenn der Wind sie auf offenem Meer ergreift. Ihre Formen spiegeln sich. Eine waagrechte Linie trennt das Luftelement vom wässrigen Element.
Aber noch fehlt der Übergang vom Festen ins Windige und Wässrige. Die Hand sucht, strichelt.Wie komme ich vom Festen hinaus, hinüber, ins Weite?
Allmählich kristallisiert sich die Lösung heraus: Die Bäume haben ihr Holz geopfert, und aus dem lichten Mangrovenwald stoßen spitze Formen in Richtung Meer: Boote.
Die Anfangs-Idee ist anschaulich geworden: Der Wald opfert sein Holz, so entstehen Verdichtung und zugespitzte Form – die Boote. Die stoßen, wenn sie sich lösen können aus der Umarmung des mütterlichen Waldes, hinaus in die freie Bewegung, in die Weite des Meeres, des ungebundenen Lebens.
Für mich, liebe Gerda, ist nicht so wichtig, was ich an Motiven sehe, sondern vielmehr die Wahrnehmung der Energie, die dem Ergebnis zugrunde liegt. Und die sehe ich hier deutlich. Liebe Grüße Juergen
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Das trifft sich gut, lieber Jürgen: da Energien mein Motiv sind (Umwandlung von Festem in Flüchtiges usw ) hebt sich der Gegensatz auf 🙂
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krieg ich gleich Lust auf Stift und Papier
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das freut mich!!
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😀 wird auch mal wieder Zeit
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Nur wenig interessiert mich so sehr, wie (künstlerische) Arbeitsprozesse … Vielen Dank fürs Teilen!
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freut mich doppelt, da ich dein Interesse teile! Danke Jutta!
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Ich habe schon lange nichts mehr so genossen wie die Beschreibung Deines Arbeitsprozesses. Ich danke Dir für diese inspirierende Erfahrung.
Einen kreativen Tag wünscht Dir
Bine unter den Linden
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danke, das ist ein schöner .Wunsch! Auch dir viel kreatives Vergnügen, Bine unter den Linden! wünscht Gerda
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Deine Kunst ist genauso fein, wie deine Lebenseinstellung richtig.
Dein Kommentar in meinem Blog dagegen, hat mich sehr erstaunt.
Ich wünsche dir alles Gute.
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ach, liebe Arabella, es tut mir leid, wenn du meinen Kommentar falsch verstanden hast. Die Situation hier an der Grenze ist so fürchterlich, dass ich wirklich nur noch beten kann. Und das schöne Schlaflied schien mir geeignet, kleinen Kindern Trost zu geben.
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Da bin ich nun aber sehr froh.
Liebe Grüße
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und ich auch, Arabella! Auch von hier liebe Grüße Gerda
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