Zu Odysseus Elytis habe ich schon einen Beitrag veröffentlicht. https://gerdakazakou.com/2015/12/27/griechische-dichtung-am-sonntag-odysseus-elytis. Heute möchte ich noch einmal ein Gedicht von diesem bedeutenden griechischen Dichter vorstellen. Der „irre Dampfer“ oder auch „verrückte Kahn“ gehört zu einem Zyklus mit dem Titel „Ηλιος Ηλιάτορος“ („Sonne Sonnenherrscherin“, oder Herrscher, Helios=Sonne ist männlich). Das titelgebende „Ilios Iliatoros“ ist einem Kinderreim entnommen. In meiner Übersetzung habe ich versucht, das Kindliche Liedhafte des Gedichts zu erhalten. Dafür war es nötig, sowohl Rhythmus als auch Endreime in der deutschen Sprache zu finden, die dem Griechischen einigermaßen entsprechen. Eine nicht grad einfache Aufgabe.
Entstanden ist der Zyklus in der Zeit der Militärdiktatur 1967-74. Elytis schrieb es im selbstgewählten Exil in Paris.
Der irre Kahn
Ein geschmückter Kahn dampft ins Gebirge hinaus
Und beginnt mit Manövern, „werft den Anker raus!“
den Anker in Pinien versenkt er
Frischluft beidseitig tankt er.
Aus schwarzem Stein und aus Traum ist das Schiff
arglos der Bootsmann, der Matrose hat Pfiff
Aus der Tiefe der Zeiten kommt es herauf,
Leiden entlädt es und Seufzer zuhauf.
Ah, Christos und Herr, ich staune ihn an
So’n irrer Dampfer, verrückter Kahn.
Lange schon reist er, und wir sind noch hier
den Captain wechselten tausendmal wir
Sintfluten machten uns gar nichts aus
In alles ging’s rein – und wir kamen heraus.
An Deck ein Posten wacht seit Beginn:
ewige Sonne Sonnenherrscherin.
Το τρελοβάπορο
Βαπόρι στολισμένο βγαίνει στα βουνά
κι αρχίζει τις μανούβρες „βίρα μάινα“
Την άγκυρα φουντάρει στις κουκουναριές
φορτώνει φρέσκο αέρα κι απ τις δυο μεριές
Είναι από μαύρη πέτρα κι είναι απ‘ όνειρο
κι έχει λόστρομο αθώο, ναύτη πονηρό.
Από τα βάθη φτάνει τους παλιούς καιρούς,
βάσανα ξεφορτώνει κι αναστεναγμούς.
΄Ελα Χριστέ και Κύριε, λέω κι απορώ,
τέτοιο τρελό βαπόρι τρελοβάπορο,
Χρόνους μας ταξιδεύει δε βουλιάξαμε
χίλιους καπεταναίους τους αλλάξαμε
Κατακλεισμούς ποτέ δε λογαριάσαμε,
μπήκαμε μες στα όλα και περάσαμε,
Κι έχουμε στο κατάρτι μας βιγλάτορα
παντοτινό τον ΄Ηλιο τον Ηλιάτορα!
Die Bilder haben so ein tolles Licht und so viel Kraft!
Liebe Grüße,
Frank
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Das sind Zeilen, die ich nun mehrmals gelesen habe, die verschiedenste Verstehmöglichkeiten zulassen, für mich ist das Fazit, was immer noch wir Menschen hier veranstalten, an Gutem, wie am Bösen, die Sonne schert es nicht und auch die Erde hat unglaublich strake Eigenheilungskräfte, was sie allerdings mit diesem Scheißplastik tun soll, das weiß sie glaub noch immer nicht… seufz…
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Danke, Ulli! sie wird es schon schaffen! Vielleicht schaffen wir Menschen es ja sogar …. 🙂
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Ich bin in der Beziehung ja eben die mutige Träumerin 😉 und einen Traum gebe ich nicht ab und der heißt: Frieden auf Erden, auch wenn ich das wohl nicht mehr erleben werde, so darf man bei allem Ungutem auch nicht übersehen, dass es viele Stimmen für den Weltfrieden gibt, sie dürfen nur wieder lauter werden!
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