Pausenzeichen (Samothrake und alte Bilder)

Noch einmal – nach 23 Jahren Pause – kehre ich für ein paar Tage nach Samothrake zurück. Die Reise reiht sich ein in die anderen Reisen dieses Jahres: ein letztes Wiedersehen und bewusstes Abschiednehmen soll es werden.

Wenn du wissen möchstest, was Samothrake mir bedeutet hat: hier und hier und noch an etlichen anderen Stellen dieses Blogs wirst du einiges dazu finden.

Auf meiner Reise nach Kassel Ende Juli stieg die Insel aus der Versunkenheit mir erneut auf, erschien am Horizont als liebliche oder gewittrige Wolke, ein heiliger Ort. So hatte ich sie vor vielen Jahren als Aquarell gemalt. So hoffe ich sie jetzt noch einmal begrüßen zu dürfen, wenn ich, mit der Fähre aus Alexandroupolis im Nordosten Griechenlands kommend, mich der Insel nähere. Ob wohl wie damals Delphine das Schiff begleiten werden?

Zwei weitere Bilder aus jenen Zeiten sah ich in Kassel wieder:

Ein Ölkreidepastell

Ein Aquarell mit Feder-Tuschlinien und eingeklebten Pergamentpapieren:

 

In acht Tagen melde ich mich zurück, Θεός θέλοντας (theos thelontas, so Gott will).

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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30 Antworten zu Pausenzeichen (Samothrake und alte Bilder)

  1. Gisela Benseler schreibt:

    Danke, Gerda. Ich fühle mit Dir, denke an Deinen Traum und an das, was jetzt ist. Die Träume bleiben aber dennoch Teil unseres Lebens.

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  2. Liebe Gerda,
    wie wunderschön sind Deine Werke anzusehen! Und das Du sie in Kassel wiedersehen konntest ist bestimmt ein ganz außergewöhnliches Gefühl!
    Du machst Gegenwartreisen und blickst in die Vergangenheit, daß ist sehr Emotionsgeladen.
    Schön, daß Du es machst und ich wünsche Dir eine wundervolle Zeit❣️
    Ganz herzliche Grüße Babsi

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  3. Friedrich schreibt:

    Auf zu den Kabiren, Gerda. Eine gute Reise zu den alten Mythen.

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  4. ele21 schreibt:

    Hab eine erfüllte gute Zeit🙋🏼

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  5. Jules van der Ley schreibt:

    „So Gott will“ habe ich oft aus dem Mund meiner Mutter gehört. Dann nie mehr. erst jetzt lese ich es bei dir, liebe Gerda. Den Links im Text bin ich gefolgt und habe deine beeindruckenden Zeichnungen und Aquarelle gesehen, umrahmt von deinen sprachlichen Schilderungen. Schilderijen heißen im Niederländischen die Gemälde. Und das Malerische griechischer Landschaften weißt du in Wort und Bild zu vermitteln. Die historische Dimension der Orte machst du überdies deutlich wie auch die autobiografischer Art. Dass du deine Bilder in Kassel wiedergefunden hast, muss sehr schön gewesen sein..

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    • gkazakou schreibt:

      Danke dir, Jules! Viel mehr ließe sich noch über diese Insel schilerijen, Ihre Geschichte geht so weit zurück in die Tiefe der Zeit, hat so viel an Erstgeburten getragen. Der erste Mysterienort Griechenlands, lange vor Eleusis, der Ort der Empfängnis von Alexander dem Großen bei der Heiligen Hochzeit, des Apostel Paulus erste Begegnung mit Europa (ich zeichnete die Eiche, unter der er gepredigt haben soll). Kann sein, dass auch Kolumbus hier geboren wurde.
      Natürlich ging die Geschichte weniger grandios weiter. Die Marmorstatuen wurden christlich zertrümmert und in Erdöfen zu Kalk, die Nike überlebte zersplittert, weil ein Erdbeben sie vergrub (nun steht sie im Louvre). Die Menschen leben von großen goldäugigen Ziegen, die frei weiden. Früher gab es auch einen Handel mit kleinen Birnen, mit Holzkohle aus den Eichenwäldern und Kalk aus den Kalköfen, in denen der Marmor der hellenistischen Großspender aus Ägypten von kleinen unwissenden Bauern verbrannt wurde. Die Bevölkerung wurde nach einem zaghaften Aufstand gegen die Türken niedergemetzelt, Verbannte, politische Exilierte wurden neu angesiedelt. Einiges hat sich verändert, seit ich erstmals dort war, nicht zum Besseren, wenn mein Urteil zählt. Immer noch fährt die alte Saos, schief gegen den Horizont, im Sommer täglich, alle anderen Schiffe – Fähren und Flying Dolphins – konnten sich wirtschaftlich nicht behaupten.

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  6. Myriade schreibt:

    Möge die Gegenwart und die neuen Eindrücke die guten Erinnerungen noch übertreffen !!

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  7. Lopadistory schreibt:

    So schön geschrieben.

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  8. Mitzi Irsaj schreibt:

    Alles Gute, Gerda, für diese Reise.

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  9. Alexander Carmele schreibt:

    Schöne Reise! Inspiration und Sonnenschein wünsche ich dir!

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  10. Samothrake, die Insel Deiner (Eurer) Erinnerungen, liebe Gerda
    Ich habe mir die damaligen Zeichnungen angesehen und erkenne deutlich Deine große Liebe zu dieser mystischen Insel, der Geheimnisvollen, die Dich so viele Jahre anzog und nun wirst Du sie wiedersehen.
    Ich wünsche Dir eine wundervolle Zeit, den Erinnerungen gewidmet, und hoffe, Du kommst gesund und erfrischt in der Seele wieder zurück.

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  11. Das erste Mal, dass ich mich mit Samothrake befasst habe, war 1964 nach der Besichtigung von Nike im Louvre. Nun habe ich gerade den Links folgend deine Geschichte aus mehreren Perspektiven erfahren und kann gut nachvollziehen, dass es auch eine Reise ins innere Ich ist.
    Ich wünsche dir eine schöne Zeit. LG, Joachim

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  12. wildgans schreibt:

    Eine gute Reise, von springenden Delfinen begleitet und Erleben tiefsten Glückes…wünscht dir
    Sonja

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  13. pflanzwas schreibt:

    Wunderbar deine Aquarelle und Skizzen! Wie es scheint war es kein Zufall, daß du welche davon in Kassel wiedergesehen hast? Ich wünsche dir eine schöne Zeit und eine gute Reise in die Vergangenheit.

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