Am letzten Morgen des August erscheint die Insel vor mir. In mir ist Erwartung und Leere. Wie wird sie mich nach 23 Jahren Abwesenheit empfangen?
Kontur: Als sich das Schiff nähert, arbeiten sich langsam die bekannten Konturen aus dem Dunst. Hoch und schroff ragt das Bergmassiv Fengari (Mond) mit seiner höchsten Erhebung (Saos, 1600 m) aus dem fast schwarzen Meer. Das Auge erfasst die gesamte Breite der Insel, dem Stift gelingt es nicht, auch die sanfteren Ausläufer der nördlichen und südlichen Küste aufs Blatt zu bringen. Zu viel Breite würde den beherrschenden Eindruck der Höhe mindern.
Relief: Eine Woche später, am gestrigen Nachmittag, verschwindet die Insel wieder am Horizont, vom Meeresdunst aufgesogen. Zuvor zeigt sie mir noch einmal das Relief der wilden nordöstlichen Flanke. Wie das Schiff vorbei zieht, verschieben sich die tiefen Schatten der Klüfte und die hell beleuchteten Felsenriffe – eine Bewegung, die ich mit dem Stift nur ungefähr festhalten kann.
Ankunft und Abfahrt … Nun hast Du die Insel wieder hinter Dir gelassen, liebe Gerda
Ich bin gespannt, was Du uns erzählen wirst.
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Danke, Bruni. Eigentlich liegt sie nicht hinter mir, sondern in mir. 🙂
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Daran hätte ich eigentlich denken sollen, Gerda.
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Das war sicher ein schwerer Abschied für Dich. Aber Du warst noch einmal da, hast das Wesen der Insel noch einmal erlebt und einiges in Deinen Zeichnungen festgehalten. Die Wirklichkeit ist sicher noch eindrucksvoller.
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Da hast du in fast allem recht, Gisela. Doch ganz schwer wurde mir der Abschied nicht, denn ich glaube nun, dass ich noch öfter hinfahre
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Oh das ist ja doch eine gute Nachricht.❤️
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