Aufräumen um wegzuwerfen (4): Schnipsel und alte Kohlezeichnungen

Diesmal habe ich aufgeräumt, aber nichts weggeworfen. Meine erste Tat war, den Karton mit den Schnipseln umzustülpen und seinen Inhalt nach Spendern zu ordnen. Sie waren mir nämlich durcheinander geraten und bildeten inzwischen eine undurchschaubare Masse.
Und so nahm ich jeden einzelnen Schnipsel in die Hand und ordnete ihn zu: Susanne HUlliJürgen KUleAndreaSusanne BBruniMyriade – ich selbst. Farbe, Form, Material, Oberflächenstruktur sind charakteristische Merkmale, durch die ich sie auseinanderhalten kann.
Während ich mich so durch das Chaos durcharbeitete, gingen mir Gedanken durch den Kopf, Gefühle auch. Ich erinnerte mich an so vieles Schöne, das da zwischen uns hin und her gegangen ist.

Zugleich aber fragte ich mich, ob dieses Aufräumen und Ordnen nicht auch zur Manie werden kann, die die eigentliche kreative Arbeit ins Hintertreffen geraten lässt. Und ich glaube, da ist was dran.

Beim zweiten Aufräum-Anfall am Nachmittag, als ich mir die Foto-Archive vornahm, mäßigte ich daher meinen Eifer und betrachtete stattdessen wohlwollend und wehmütig einige meiner frühen Kohlezeichnungen.

So, und jetzt verschwinde ich für den Rest des Wochenendes in den Bergen Arkadiens. Vielleicht kehrt da die Kreativität zurück. Dir, liebe Leserin, lieber Leser, ein angenehmes und kreatives Wochenend

e!

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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24 Antworten zu Aufräumen um wegzuwerfen (4): Schnipsel und alte Kohlezeichnungen

  1. Gisela Benseler schreibt:

    Liebe Gerda! Deine frühen Kohlezeichnungen sind ganz große Kunstwerke. Sie leuchten jetzt sicher wie Perlen hervor aus dem Vielerlei. Dafür allein hat sich das Aufräumen gelohnt, und ich bin dankbar, daß ich dies alles jetzt endlich zu sehen bekomme.

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  2. Ule Rolff schreibt:

    Danke, liebe Gerda, dass du uns mit deinem Frühwerk erfreust. Ich wünsche dir ein wunderschönes arkadisches Wochenende.

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  3. wildgans schreibt:

    Dazu sage ich einfach gut, besonders das vorletzte Bild, und wünsche dir schönste Zeiten, liebe Gerda!

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  4. wolkenbeobachterin schreibt:

    mir gefallen die kohlezeichnungen auch! hab eine erholsame zeit! bis demnächst. die kreativität ist nicht verloren, sie braucht auch ein wenig erholung immer wieder. liebe grüße aus berlin!

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  5. Johanne Spry schreibt:

    Wunsche fur Gerda gute Zeiten mit Natur.
    Manchmal besser Pause und
    Raus aus den Internet. Sehr gut und
    Macht glucklich den Kopf und Herzen ❤️

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  6. Karin schreibt:

    Hin und weg bin ich von Deinen frühen Kohlezeichnungen , stimmungsmäßig ist mein Favorit heute die mit dem hockenden Jungen/Mann am Strand , aber alle faszinieren mich – Du kennst ja meine Begeisterung für Originalzeichnungen -:)) Wo verwahrst Du Deine Kunstwerke? In Mappen, Schubladen, nach Jahren/Orten geordnet, Zeichnungen sind ja sehr fragil. Magst Du uns dazu etwas erzählen. Ich denke an das Wasser damals in Deinem Atelier. Ansonsten eine erholsame Pause in den Bergen – wir werden am Wochenende nach Drinnen verbannt, es regnet endlich auch in Hessen. Lieber Gruß zu Dir, Karin

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Karin. Herrlich war der Ausflug – Regen gabs auch…. Ja, wo und wie verwahre ich meine Zeichnungen? Diese hier habe ich in einem Dossier, zwischen jedeZeichnung ein Extrablatt gelegt – also vorbildlich. Das war auch nötig, denn das Papier ist dünn und vergilbt. Leider bin ich oft sehr nachlässig mit meinen Bildern.

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  7. TeggyTiggs schreibt:

    ..mir gefallen die dritte und vierte Zeichnung am besten…obwohl sie alle meisterlich sind…

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  8. pflanzwas schreibt:

    Toll, deine frühen Kohlezeichnungen! Mir kommt es so vor, als wären deine alten Zeichnungen weicher (nicht nur kohlebedingt) oder täuscht das oder liegt es doch am Zeichenmittel? Wie auch immer, mir gefallen diese akzentuierten ersten sehr gut, genauso wie die fließenden Landschaftsbilder. Es ist doch toll, was beim Aufräumen zu Tage kommt 🙂 Dir auch ein schönes Wochenende!

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  9. www.wortbehagen.de schreibt:

    Oh ja, Aufräumen kann auch zur Manie werden, liebe Gerda, wie recht Du doch damit hast, aber vielleicht brauchte Deine Kreativität auch eine kleine Pause?
    Wenn ich mir Deine Frühwerke so betrachte, Deine Handschrift erkenne, dann weiß ich ziemlich genau, WIE gut Du da schon warst. Wie gut, daß Du sie mit leiser Wehmut betrachtet und nicht auch noch entsorgt hast. (Ich hatte schon ein wenig Angst darum…)

    Eine wundervolle geniesserische Zeit in Arkadien.
    Manchmal reicht schon eine kleine Auszeit , um Kräfte zu bündeln und neu zu beginnen, was sich eine Pause wünschte.

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  10. Ulli schreibt:

    Liebe Gerda, das sind zauberhafte Zeichnungen, so unterschiedlich sie auch sind, das wäre aber auch viel zu schade, wenn du diese entsorgt hättest! Manches muss einfach zeitlebens bei einem bleiben, anderes kann man verschenken, wieder anderes entsorgen, aber gerade bei Bildern bin ich da doch sehr vorsichtig!
    Ich hoffe, dass du ein schönes WE hast/hattest und dass deine Kreativität einen neuen Schubs bekommen hat.
    Herzliche Grüße
    Ulli

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