Ein Umschlag mit Schnipseln aus Bremen, der lange lange unterwegs war, ist nun gerade rechtzeitig vor unserem Umzug in die Mani angekommen. Danke, Susanne Berkenkopf! (Ich werde dich als Susanne B apostrophieren, um dich von Susanne Haun, meiner ersten Schnipselschenkerin, zu unterscheiden).
Ich öffnete den Umschlag und sichtete vorsichtig das Material. Groß sind die Stücke, glatt geschnitten, sehr viele Rechtecke – das sah ich gleich. Als ich sie auf meiner schwarzen Arbeitsplatte A2 ausbreitete, stellte ich fest, dass sie nicht alle drauf passen, ohne dass ich sie teilweise überlappen lasse. Wie anders als die Schnipsel von Susanne Haun, Jürgen Küster, Ulli Gau, Ule Rolff und die von Andrea Heming, mit denen ich gestern noch den Regen-Elefanten legte! Eine Übersicht dieser fünf Schnipsel-Kollektionen findest du hier.
Wo ich eben noch Andreas samtig-raue haptisch ansprechende Oberflächen in den Fingerspitzen spürte, fühle ich nun Glätte. Wo schwach konturierte gerissene Ränder vorherrschten, gibt es nun energische Schnitte. Wo farbliche Zurückhaltung und ein Naturfarbenspektrum rund ums Grau herrschten, locken nun lebhafte Druckfarben, allerlei Beschriftungen, Farbfreude und Prächtigkeit. Wo die Formensprache auf drei gerundete Motive beschränkt war, habe ich nun in erster Linie mit großen und kleineren Rechtecken zu tun, darüberhinaus aber auch mit völlig abweichenden, gerissenen Formen. Auch einige Materialien, Oberflächen, Farben weichen vom vorherrschenden Typus der bedruckten Pappe ab: weiches leichtes Seidenpapier, Aquarellfarben … einen völligen Überblick habe ich noch nicht.
Das Arbeiten mit diesen Stücken wird sich sehr von der bisherigen Erfahrung unterscheiden – vielleicht mit Ausnahme der Stücke von Jürgen, die ebenfalls meist große Reststücke aus eigenen Arbeiten und aus Pappe waren – freilich vorherrschend Schwarz-weiß, und von filziger Substanz, keine glatten Druckpapiere. Auch sonst ist die Energie nicht vergleichbar. Farbliche Ähnlichkeit finde ich mit keinem der Vorgänger – eine so bunte „Muster-Sammlung“ hatte ich noch nie vor mir.
Falls ihr die Spenderin noch nicht kennt und mehr über sie erfahren wollt, schaut doch mal auf ihrer —– Seite über innere und äußere Räume vorbei! Und noch einmal: DANKE, Susanne!
Diese Schnipsel sehen nach einer großen Herausforderung aus.
Jetzt brecht ihr also bald auf und meine Schipsel werden lange auf deine Wiederkehr warten müssen, es sei denn sie kommen morgen noch an 😉
Liebe Grüße
Ulli
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Hast du sie nach Maroussi geschickt? Wir bleiben wohl doch noch 2-3 Tage, denn das Wetter lockt grad nicht zum Reisen.
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Ja, nach Maroussi. Regnet es bei euch? Wie lange braucht denn so ungefähr ein Brief von D zu dir? Meiner ist jetzt ca. 10 Tage unterwegs.
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Normalerweise, Ulli, ist so ein Brief 2-3 Tage unterwegs. Aber wegen des Lockdowns flogen keine Flugzeuge, und so dauerte es 3 Wochen, bis hier etwas ankam. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich deine Sendung noch in Empfang nehmen kann. Im Moment regnet es nicht, aber es hat stark abgekühlt und bleibt regnerisch. Da ist es nicht schön anzukommen, weil wir das Haus aufmachen und lüften müssen. Es eilt nun ja auch nicht mehr so sehr.
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Danke Gerda, da erfahre ich beim Lesen gleich etwas über mich, was mir bei der Auswahl gar nicht aufgefallen war 😉 – sehr spannend ! Ich wunderte mich schon, doch jetzt bin ich froh, dass sie den Weg zu dir gefunden haben!
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Ich bin auch froh, Susanne! Es ist eine interessante neue Erfahrung.
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Ich finde, so wie Du die Susanne Schnipsel geordnet hast, wirken sie eigentlich schon wie ein frühlingsbuntes modernes sehr schönes Collagen-Kunstwerk.
Es erinnert mich sehr an die Zeit, als ich einen leeren Platz über der Wohnzimmercouch hatte und dort gerne ein Gemälde oder ähnliches aufhängen wollte. Meine allererste Collage aus Papierresten der Schul-Bastelgruppe entstand und ich war stolz wie ein Spanier 🙂 darauf
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