Gestern abend freute ich mich, als ich in der Galerie ΣΤΟart KOPAH eine Ausstellung mit dem Titel „Women in the Arts – A Dialogue about Nature & Environment““ entdeckte. Die Malerinnen: die Griechin Mina Papatheodorou-Valyraki und die Koreatin Yumi Hogan – beide mit US-amerikanischer Präsenz.
Als erstes fiel mein Blick auf „Wälder“ – Stämme, rhythmischer Tanz von Senkrechten, der mich bei meinen Streifzügen durch den Stadtwald immer fasziniert (hier ein Beispiel). Streifenwälder nenne ich sie.
Die Malerinnen haben sich des Themas auf sehr verschiedene Weise angenommen: Hogan zeichnet mit traditionellen Mitteln (Sumi Tinte auf Reispapier) und eher kleinformatig, Valyraki fetzt Farblinien und -Flächen aus Akryll und Aluminium auf riesige Leinwände. Je zwei Beispiele, die aber, da Oberflächen und Formate im Foto angeglichen sind, den tatsächlichen Kontrast zwischen den beiden kaum wiedergeben können.
- Yumi Hogan, Winter in Backyard I, 29×16.5cm
- Yumi Hogan Winter in Backyard II
- Mina Valyaki, Into the Wood…, 200x200cm
- Purple Rain,150×100 cm
Die Unterschiede zwischenden beiden Malerinnen werden deutlicher, wenn sie sich ihren eigentlichen Themen zuwenden. Zeichenhaft sind beide, doch Hogan ist stark durch die feine ostasiatische Natur-Ästhetik, Valyraki durch die brutale westliche Industrie-Ästhetik bestimmt …
Yumi Hogan: „untitled“, Sumi Tinte auf Hanji Papi, 168 x 50 cm
Details
Mina Valyraki: Kräne wie Bäume…
- Mina Valyraki, Kräne auf Aluminium, 200×100
- „Arme wie Bäume …“, 200×100 cm
Hier nun noch ein letztes Beispiel für die diametral entgegengesetzte Ausdrucksweise der beiden Frauen. Beide bedienen sich einer Zeichensprache, arbeiten gestisch, doch wie verschieden ist das, was sich da als Persönlicheit äußert! Das sensible Bild der Koreatin Yuni Hogan nennt sich „Nature of Melody“, mixed media auf Hanji-Papier und ist nur 11.5 x 9.5 cm groß. Das wild-gestische Bild der Griechin Mina Valyraki „Degradatione della Luce“ ist ein Akryllgemälde 150×100 cm mit einem davor installierten Drahtgitter.
- Yumi Hogan
- Mina Valyraki
Du hast es gut!
Letzthin Diskussion mit Freunden.
Ich will im Grunde nur noch Gegenwartskunst sehen. Brauch keine Impressionisten oder Expressionisten oder Renoirs.
Man hat diese Dinge schon zu lange gesehen!
Die vorgestellten sind interessant. Mir fiel
Arme wie Bäume
besonders auf.
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danke, Gerhard,. es gab natürlich noch weit mehr Werke, die ich aber nicht alle vorstellen kann.
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So ist es ja meist.
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Vornehm durch feine Kunstausstellungen schreiten, was für eine überaus anregende Sache.
Abendgruß von Sonja
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hm, vornehm? Nun, wie auch immer: Danke! Hinterher war ich noch ineinem Untergrund- Kino, das ich auch im Vorbeigehen entdeckte: „Les Miserables“. So was mag ich, tue es heutzutage zu selten: Einfach mal losgehen und gucken, was es so gibt.
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Viel lieber so , statt vornehm! Da läßt sich viel mehr entdecken
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Wie toll muß diese Ausstellung gewesen sein, liebe Gerda
Beide sind sehenswert, jede in ihrer Art, und beide beherrschen ihre Kunst virtuos.
Sie *spielen* mit dem Material, das ihnen liegt und es entsteht große Kunst.
Bewundernswert, alle beide.
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Eine Freude ist es, was für verschiedenartige Ausstellungen du in letzter Zeit besucht hast !
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Danke, Myriade. Ich war noch in einer anderen, allerdings historischen Ausstelllung und überlegte grad, ob ich davon auch erzähle.
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Ich finde deine Ausstellungsberichte immer sehr interessant
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Das sieht sehr interessant aus! Ich kann Myriade nur zustimmen. Danke, dass du uns daran teilhaben lässt.
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Immer gern, Kathrin. Ich danke fürs Mitgehen!
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liebe Gerda, das ist dir wieder gut gelungen, lasse es dir auch Heute gut gehen, Klaus
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Schön, wenn sich zwei Menschen zusammen tun und ihr eigene Sprache dem/der anderen gegenüber oder nebeneinander stellt – mit unserem PingPong machen wir ja auch nichts anderes. Unsere Bildsprache ist meistens sehr unterschiedlich und doch lassen sich Parallelwelten finden, wie eben auch hier bei diesen beiden sehr unterschiedlichen Künstlerinnen. Anfangs dachte ich ja, dass die Koreanrin meine Favoritin sei, aber das hob sich auf. Ich mag deine Auswahl und die beiden sehr unterschiedlichen Sprachen.
liebe Grüße
Ulli
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danke, Ulli, mir gings ganz ähnllich. Als ich das große Bild der Koreanerin sah, dachte ich: WOW! Und tatsächlich ist es sehr schön, besondern die Oberflächen, man möchte sie streicheln, feines Papier … Die Bilder der Griechin sind nicht schön, sondern grob und heftig, aber bei ihren Industrielandschaften ist es genau das Richtige.
Ich freu mich, dass dir die Auswahl gefällt. Und frage mich, ob wir vielleicht auch einmal versuchen sollten, zu einem Thema je mehrere Ansichten zu gestalten. Was meinst du dazu?
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Das finde ich eine tolle Idee. Was hältst du davon Ule mit ins Boot zu holen?
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Und noch eine Zeichnerin-Malerin?
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Ja, an wen denkst du?
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Beeindruckende Arbeiten, die ich alle sehr ansprechend finde (gerade fragte ich mich, wie es wohl ist, auf Reispapier zu malen – hast du das schon mal gemacht? Es sieht interessant aus!). Eigentlich hätte ich ein fast passendes Foto zu den Kränen, aber nicht hier im Blog. Ich schließe mich den anderen an: Danke für diese interessanten Ausstellungsberichte!
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Danke, Almuth! Hättest du evtll. Lust, dich an einer (wie oben bei Ulli angeregten) gemeinsamen Thematik zu beteiligen?
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Im Prinzip ja, wie es bei Radio Eriwan heißt 😉 allerdings bin ich zur Zeit ziemlich eingespannt. Ich weiß nicht, ob ich das schaffen würde. Habt ihr etwas regelmäßiges im Sinn oder ab und an?
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wir haben noch gar nichts Bestimmtes im Sinn, wissen auch noch nicht, ob es eine offene oder geschlossene Gruppe, eine einmalige oder laufende Akktion sein soll. Das Projekt ist in Gärung. Lies doch mal meinen Kommi bei Susanne. Viellleicht liest auch sonst noch jemand hier mit und möchte kommentieren.
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Man könnte es offen halten, wie bei vielen Aktionen hier, wer kann, macht halt mit. Oder ich steige später ein. Ab Januar habe ich wohl wieder Luft.
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Schön, Almuth. Vielleicht ist Januar sowieso ein guter Beginn. Du bekommst Bescheid, wenn wir zu einem Entschluss gekommen sind.
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So machen wir es 🙂 Danke für das Nachfragen Gerda!
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Danke, Gerda, dass du uns auf eine Ausstellung von Frauen aufmerksam machst. Die Sichtbarkeit der Frauen in der Kunst wird immer besser. Das freut mich sehr. Vielleicht liegt es auch daran, dass Frauen inzwischen auch in großen Museen als Kuratorinnen, Kunsthistorikerinnen und Ausstellungsmacherinnen arbeiten.
Ich wünsche dir einen schönen Tag,
liebe Grüße von Susanne
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Danke, Susanne! Hättest du evtl. Lust, dich an einer (wie oben bei Ulli angeregten) gemeinsamen Thematik zu beteiligen? Liebe Grüße!
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Liebe Gerda,
ich hätte schon Lust dazu, habe aber im Moment leider überhaupt keine Zeit, um mich an einem weiteren Projekt zu beteiligen. Ich arbeite für eine Ausstellung an großen Arbeiten und neben dem weihnachtlichen Wahnsinn und dem Leben bleibt leider nichts mehr an Zeit übrig.
Liebe Grüße von Susanne
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Ich dachte es mir, Susanne, wollte dich trotzdem fragen. Mir schwebt übrigens als erstes Thema vor: „die Frau in der bildenden Kunst“ – Frau als Künstlerin, Agentin, Modell, Gegenstand, Kunstliebhaberin, Kundin, Kuratorin, Kunsthistorikerin; Ausstellungsbesucherin…. Darauf kam ich wegen deines Kommentars auf die obige Ausstellung: Wenn du doch noch Lust bekommst oder andere weißt, die Lust hätten, sag Bescheid…..
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Das mache ich, Gerda. Im Moment kämpfe ich mit der Priorisierung meiner Zeit. Zeit ist tatsächlich kostbarer als Geld. Wenn ich Geld verliere, habe ich die Möglichkeit, neues zu verdienen. Zeit, die ich verliere, die ist unweigerlich weg!
Welch ein Streß!
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