Das Schiff der Phäaken

Das Schiff der Phaiaken (c) Gerda Kazakou
Es ist das Schiff, das heimbringt.
Jeden Fremdling bringt es heim ins Land seiner Geburt. Kein Segel treibt es an, kein Ruder steuert seinen Kurs. Der Gedanke ist’s, der den Sehnsüchtigen heimbringt. So schreibt Homer, und er muss es wissen. Denn er ist der Dichter der Griechen, die, wo immer auf der Welt sie leben, heimwehkrank sind.

Das Schiff der Phaiaken, grüne Version (c) Gerda Kazakou

Das Schiff der Phaiaken, rote Version (c) Gerda Kazakou
Doch was für Gedanken sind’s, die das Schiff der Heimkehr antreiben? Die heimbringenden Gedanken sind nicht die des Odysseus. Sein immer wacher Kopf hört auf zu denken. Er schläft während der Überfahrt. Schlafend tragen ihn die Matrosen an Land.

Odysseus fährt heim (c) Gerda Kazakou
Um heimzukehren, so lehrt uns der weise Homer, musst du die Dimension wechseln.
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Über gkazakou
Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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unglaublich, text und kunst, zauberhaft
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danke, Afrikafrau!
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Zauberhaft! Text und Bild sehr fein(sinnig)
Wohin gehen wir? Immer nach Hause… ( Novalis)
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danke Hella! Auch für den Hinweis auf Novalis!
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soviel Licht und so schöne Farbklänge !
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danke Myriade!
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Na das ist ein Ding…….Um heimzukehren, musst du die Dimension wechseln……., lehrt Homer.
Ich bin nur neugierig. Wie so oft schlage ich Deine Seite auf. Dann verweile ich da, lass Deine Schnipselbilder auf mich wirken, und denke so bei mir, welche Arbeit dahinter steckt. Gleichzeitig denke ich auch, welche geistige, kreative Kraft damit verbunden ist. Wieviel Leben in Dir steckt und wieviel Lebendigkeit Du transportierst.
Wenn Odysseus im Schlaf an Land gebracht wurde, war er nicht da dem Tod sehr nahe? Ist der Tod eine andere Dimension, die Einzige, die es ermöglicht, in unsere Heimat zu kommen. Ist Heimat, die Sehnsucht-Suche in den Tod. Wenn die andere Dimension, nur so sein kann, fürchten wir uns deshalb vor dem Ende des Lebens und kommen deshalb nicht nach Hause (Heimat).Damit meine ich zu mir kommen. Denn ich bin der Auffassung, meine Heimat ist in mir. Ich weiß es klingt alles ein bisschen spinnert, was soll´s. Ich hatte nie Gelegenheit „Homer“ zu lesen. Heute so nehme ich an, werde nicht verstehen, da mir der Gedankenaustauscht fehlt.
LG. Monika
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danke dir für diesen schönen tiefsinnigen Kommentar. Ich möchte den Satz (um heimzukommen, musst du die Dimension wechseln) so, wie er ist, stehen lassen. Jeder nimmt das daraus, was er braucht. Deine suchende, tastende Interpreation ist genau die richtige Antwort.
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Hat dies auf GERDA KAZAKOU rebloggt und kommentierte:
Ulli veröffentlichte eine kurze zauberhafte Passage aus ihrer Novelle von der kleinen blauen Frau. https://cafeweltenall.wordpress.com/2017/09/20/boot-und-faehrfrau/. Die geht mir nun im Kopf herum. Es gibt dort ein ruderloses Boot, in das die kleine blaue Frau einsteigt….
Ein Schiff ohne Ruder und Segel war es auch, das Odysseus schließlich nach Hause brachte. Schlafend fand er heim nach Ithaka. Dazu machte ich vor zwei Jahren einen Beitrag, den ich hier nun reblogge.
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