„Reifung einer Zeichnung“ nannte ich diese Reihe mit dem Granatapfel, die ich vor fast genau einem Jahr, am 31. Oktober 2019 machte.
Nicht viel anders ist eswohl einzuschätzen, wenn das Motiv in verschiedenen Ansichten und Techniken wiedergegeben wird.
Doch wie ist es mit dieser Reihe „von der Blüte zur Frucht“? Findet hier eine Transformation statt? Oder nicht doch eher eine Metamorphose?
In eine ganz andere Dimension treten wir ein, wenn wir uns dem Mythos und seiner Bilderwelt nähern: Da wird der Granatapfel, den Hades der Persephone reicht und von dem sie isst, zum „Transformator“: er fesselt die frühlingshafte Tochter der Demeter an die Unterwelt, deren Herrscherin sie sein wird, bis der Frühling wieder erscheint. Hier kommt die alte Vorstellung vom Tod als transformatorischer Durchgangsphase zum Tragen.
Wir aber wollen uns, solange wir es haben, des Lebens erfreuen.
Angeregt zu diesen Gedanken wurde ich durch einen Kommentar von Jürgen Küster (Buchalov), der das Projekt zur Transformation in die Welt gesetzt hat. Er kommentiert Ulli Gaus heutigen Beitrag „Transformation II“ so : „Was ich sehe ist eine chronologische Dokumentation einer Entwicklung, von schrittweisen Veränderungen. Es stellt sich die Frage, ob das eine Umwandlung ist, eine Transformation, eine Umgestaltung, oder die Änderung der äußeren Hülle.“ Unsicher sei er Da will doch auch ich meinen Beitrag leisten, um diese Fragen zu klären.
Danke für deinen Beitrag zum Thema. Was ist Metamorphose, was Entwicklung, was Transformation? Noch schwimme ich ein bißchen. Weniger auf psychologischer Ebene als generell. Der Übergang zum Tod ist wohl die stärkste Transformation. Menschen mit Nahtoderfahrungen erleben diesen Moment als starke transformatische Kraft in ihrem Leben.
Liebe Grüße
Ulli
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Kann immer noch nur mit dem Handy lesen und schauen, also leider hier keine Diashow 😢
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Schade.
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Ich bin mir auch nicht sicher über den richtigen Wortgebrauch. Älterwerden, Reifung zeigt eine gewisse Stetigkeit, eine meist leise unauffällige Veränderung im Zeitablauf. Metamorphose ist der Wechsel von einer Gestalt in eine andere, ohne dass die Identität, die äußerlich kaum noch zu erkennen ist, ganz verlorengeht (Raupe-Schmetterling, die Verwandlungen bei Ovid, die Metamorphose Jesu in eine Lichtgestalt). Transformation ist wohl eher etwas von außen Angeregtes? Daher der Transformator, der die Spannung des Wechselstroms so umformt, dass er mit den angeschlossenen Geräten kompatibel ist. Im weiteren Sinne ist es Umgestaltung, zB einer Gesellschaft, wie es gerade jetzt geschieht, wo wir alle aus unserem spontanen Lebensrhythmus hinausgeworfen und in einen möglichst gut überwachbaren kalkulierbaren Bestandteil der gesellschaftlichen Maschinerie transformiert werden. Am Anfang und am Ende gibt es verschiedene Seinszustände, die durch einen Transformator (eine äußere Instanz, zB den Virus) induziert werden. Der Granatapfel des Hades, der den ewigen Winter und die Herrschaft des Schattenweltgottes einläutet. Demeter, die Mutter, verweigerte daraufhin ihren Dienst, alles verdorrte und starb auf der Erde.
Wer ist Persephone anderes als unsere Seele?
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So, nun konnte ich auch deine Diashow betrachten, zwar geht noch immer das eine und andere nicht, aber ich habe einen Umweg gefunden – was für ein Mist! Egal.
Genau, liebe Gerda, es braucht einen Transformator – aus psychologischer Sicht ist das für mich der/die Therapeut.in oder schlichtweg die „Helfenden Hände“. Beide führen zu Selbsterkenntnis. Erst wenn der Mensch sich erkennt, in allen Facetten, diese zu sich nimmt, ist eine wirkliche Transformation möglich. Wie Persephone müssen wir auf unserem Weg auch in die „Unterwelt“ gehen, um dann wieder aufzustehen und dem Himmel entgegen zu wachsen.
Du kannst das bestimmt besser formulieren als ich, aber ich denke, dass du mich auch so verstehst, hoffe ich wenigstens!
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deins ist ein Beispiel für selbstbestimmte Transformation mithilfe eines „Transformators“ (oder vielleicht besser „Katalysators“?), der dem Ziel der Selbsterkenntnis dient. Ich hatte eine Transformation im Sinne, die zur Selbstentfremdung, zur seelischen Erstarrung und zum funktionierenden Rädchen im kalten gesellschaftlichen Getriebe führt. Ein Beispiel wäre der Held in 1984, der am Ende Big Brother liebt.
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Generell gilt das nicht, libe Ulli! 🙂
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JA.
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Danke für den Beitrag, den lasse ich mal sacken!
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Tolle Effekte! Und interessante Gedankenanreghng mal wieder, liebe Gerda!
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Danke, freu mich, Marion!
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