„Flussbett, langwierig, klöppeln“ hat uns Myriade geschenkt, damit wir daraus eine kurzlebige Kürzestgeschichte zusammenklöppeln. Danke dafür! Danke auch Ludwig Zeidler und Christiane für ihre liebevolle Betreuung der abc-etüden. Heute mal was ganz Un-Kata-Strophisches.

Dort, wo das ausgetrocknete Flussbett ins Meer mündet, fand ich Bruchstücke versteinerter Tiere. Muster wie geklöppelt. Unvorstellbar langwierige Prozesse waren vonnöten, um diese Kunstwerke zu schaffen, dachte ich. Ich steckte sie ein und versuchte später, sie sorgfältig mit Bleistift nachzuzeichnen.
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About gkazakou
Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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Sehr faszinierend. Und fasziniert bin ich auch immer wieder, was dir für die Etüden einfällt.
Liebe Grüße
Christiane, sowieso bewundernd
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danke dir sehr, Christiane! Momentan lese ich, angeregt durch die Wörter, einiges über das Klöppeln, vor allem über die schlimmen Arbeitsbedingunen der Klöpplerinnen im Erzgebirge. Schau mal hier:
Louise Otto
(1819-1895)
Klöpplerinnen
Seht Ihr sie sitzen am Klöppelkissen
Die Wangen bleich und die Augen rot!
Sie mühen sich ab für einen Bissen,
Für einen Bissen schwarzes Brot!
Großmutter hat sich die Augen erblindet,
Sie wartet, bis sie der Tod befreit –
Im stillen Gebet sie die Hände windet:
Gott schütz‘ uns in der schweren Zeit.
Die Kinder regen die kleinen Hände,
Die Klöppel fliegen hinab, hinauf,
Der Müh‘ und Sorge kein Ende, keine Ende!
Das ist ihr künftiger Lebenslauf.
Die Jungfrauen all, daß Gott sich erbarme,
Sie ahnen nimmer der Jugend Lust –
Das Elend schließt sie in seine Arme,
Der Mangel schmiegt sich an ihre Brust.
Seht Ihr sie sitzen am Klöppelkissen,
Seht Ihr die Spitzen, die sie gewebt:
Ihr Reichen, Großen – hat das Gewissen
Euch nie in der innersten Seele gebebt?
Ihr schwelgt und prasset, wo sie verderben,
Genießt das Leben in Saus und Braus,
Indessen sie vor Hunger sterben,
Gott dankend, daß die Qual nun aus!
Seht Ihr sie sitzen am Klöppelkissen
Und redet noch schön von Gottvertraun?
Ihr habt es aus ihrer Seele gerissen,
Weil sie Euch selber gottlos schaun!
Seht Ihr sie sitzen am Klöppelkissen
Und fühlt kein Erbarmen in solcher Zeit,
Dann werde Euer Sterbekissen
Der Armut Fluch und all ihr Leid!
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Oh! Danke, habe ich nicht gewusst. Zur fast gleichen Zeit entstanden wie Heines „schlesische Weber“, habe ich gerade gesehen. Mich erinnert das aktuell an die teppichwebenden Kinder. 😦
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An Heines Gedicht dachte ich natürlich auch gleich! Diese Luise Otto ist übrigens, wie ich nachlas, eine höchst interessante erstaunliche Persönlichkeit, Vorkämpferin für Frauenrechte, insbesondere für das Recht auf Bildung und Arbeit und gerechten Lohn für Frauen. Ihr Gedicht über die Klöpplerinnen wurde zum Skandal, und ihre Berichte fielen oft der Zensur zum Opfer. Sie führte eine Frauenzeitung, bis es den Frauen verboten wurde, Zeitungen herauszugeben….
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Wundervolle Einheit wieder von Text und Kunst…
Klasse!
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Hab herzlichen Dank, lieber Lu!
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Tolle literarische und zeichnerische Umsetzung… schöne Grüße, Birgit
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Vielen Dank, Birgit!
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danke, hab einen guten Tag, Klaus
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Herzlichen dank, dir auch alles Gute, Klaus!,
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Deine Zeichnungen als geklöppelter I-Punkt! 🙂
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🙂
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Doppelt schön – Text und Bilder!
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Freu!
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Toll in Bilder umgesetzt, gefällt mir sehr !
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Deine Wörter haben mich inspiriert. Hab schon einen zweiten bebilderten Text fertig. 😉
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Ahhhh, die Kombination von Text und Bild ist hier ja auch die Königsdisziplin, aber so was Passendes wie geklöppelte Muster muss man ja erst mal finden. Ich bin schon neugierig
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Danke dir, ist wieder mal „Spitze“ gelöst, liebe Gerda – diesmal sogar wörtlich.
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danke 🙂
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Ein toller, konzentriert guter Text, liebe Gerda,
und wundervolle feinste Zeichnungen dazu von Dir
Liebe Grüße an Dich
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Hab Dank, liebe Bruni! Gute Nacht!
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Pingback: abc-etüden: Es klappern die Klöppel – eine Nachdichtung | GERDA KAZAKOU