Der Tag war lang und wieder sehr anregend, aber auch anstrengend. Daher heute nur ein paar Bilder vom Seminar, das ich grad besuche (Dr. Avi Goren-Bar) – aus einer sehr viel früheren Phase (Seminar 2012) (momentan fotografiere ich nicht).
In der Therapie geht es grundsätzlich nicht um die Qualität der produzierten Kunst, dennoch wird alles, wie und was der Klient (in diesem Fall Kolleginnen und ich selbst) hervorbringt, mit größter Aufmerksamkeit registriert. Denn das Kunstwerk ist die Basis dafür, Prozesse in Gang zu setzen, die zur verbesserten Selbstwahrnehmung und Therapie führen. Im ersten Beispiel wurden die Wattebällchen, die den Weihnachtsbaum schmückten, ausgeschnitten, auf einen neuen Grund gesetzt und zum Sprechen gebracht (gestalttherapeutischer Ansatz). Der „Weihnachtsbaum“ wurde zum „Nest“ – Sehnsucht nach Heimat und Sicherheit.
Im folgenden Beispiel ging es darum, den seelischen Hintergrund des Bildes herauszuarbeiten und, wenn möglich, zu verwandeln (zweites Bild). Aus einem vom Sturm entlaubten Baum wurde ein Blütenbaum. (Umwandlung des Gefühls, am Ende des Lebens zu sein, in eine optimistischere Selbstwahrnehmung). (Arbeit mit dem Selbstobjekt)
Die folgenden drei Bilder habe ich während eines längeren Prozesses aufgenommen. Das gemalte Bild wurde in einem Prozess der Selbstwahrnehmung verändert (beschnitten) und, unterstützt durch eine Kollegin, in die Leibesbefindlichkeit der Klientin integriert.
Hier zwei Arbeiten, die übereinander geklebt wurden; unten spitze, kalte Formen, darüber, nach einem angeleiteten Prozess der inneren Wahrnehmung und Verarbeitung, eine weichere sonnigere Komposition.
Oder auch dieses: ein Familienbild mit „Doppelköpfen“, denn ach! anderes spielt sich in der „oberen“ Ebene der Kommunikation – der Sprache und des Verstandes – ab, anderes auf der Herzebene.
Die Arbeit mit vorgegebenen archetyptischen Figuren, für die ein Umfeld geschaffen wird, öffnet den Blick in die Unterwelten des Bewusstseins.
Und schließlich ein Beispiel für eine Arbeit (von mir), in der im Garten gefundene Zweige und Blätter mit Malerei kombiniert und interpretiert wurden.

Unten und oben (c) Gerda Kazakou
Danke Gerda, dass du auch diese Prozesse mit uns teilst, ich finde sie sehr spannend und habe mich in das letzte Bild nahezu verliebt!
herzliche Grüsse
Ulli
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dank dir, Ulli, für dein feedback. Tut mir immer gut. Herzliche Grüße von Gerda
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ich erinnere mich gut und bin wieder in das letzte Bild verliebt … spannend, dass du den Wal als Selbst nimmst, das lasse ich jetzt mal wirken …
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Danke! die beiden Varianten über dem „Doppelkopf“ und dieser selbst sind auch von mir. Kunsttherapeutische Übungen.
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