Liebe Freundinnen und Freunde das Blogs,
Seit Mai dieses Jahres stelle ich in diesem Blog meine Legebilder vor. Märchenstoffe und Mythen inspirierten mich zu Bildgeschichten, die das laufende griechische Drama beleuchteten. Inzwischen ist das Drama zu einer trüben Prosa herabgesunken. Dazu fällt mir wirklich kaum noch etwas ein.
Daher nahm ich stillschweigend andere Thematiken hinzu: In mehreren Beiträgen illustrierte ich mit Legebildern Abschnitte meines Romans „Schwanenwege“, Poesie oder allgemein menschliche Themen.
Außerdem begann ich, euch andere Arbeiten von mir vorzustellen, die einen Bezug zu Griechenland haben: Bilder von Segeln und vom verbrannten Berg Pendeli, von versinkenden Städten und unverstandenen Antiken, meistens als Serien neben- oder übereinander gemalt.
Seit vergangener Woche habe ich zwei neue Rubriken begonnen: Märchenstunde am Samstag und Griechische Kunst zum Sonntag. Und heute, am Montag, und an allen kommenden Montagen, ist Fototermin: Da möchte ich euch Impressionen aus meiner griechischen Lebensumwelt zeigen, die ich fotografisch festgehalten habe. Ich bin keine Fotografin, habe nicht mal eine Kamera,sondern nur ein iphone. Aber, wie mir mal ein Fotograf sagte, den ich mitten im Winter halbnackt am Strand knien sah, ausgerüstet mit einem Haufen von Vorsatzlinsen, um ein Detail einer Sandformation aufzunehmen: „Nicht auf die technische Ausstattung kommt es an, sondern auf das Auge“.
Für die vier Wochentage Dienstag bis Freitag habe ich noch keine neuen Schwerpunkte gesetzt. Kommt Zeit, kommt Rat. In jedem Fall soll die Kombination von Bild und Text beibehalten werden.
Heute also: Montags ist Fototermin – Pendeli. (vergl. auch „Pendeli verbrannt“)
Dieser Baum hat meine Liebe. Als der Berg brannte, brannte er auch. Aber er fiel nicht. Seine Wurzeln stecken tief im Marmorblock, sein geschwärzter Stamm, die schwarzen Äste und Zapfen halten den Stürmen stand, die hier mit unverminderter Wucht toben, sie halten aus in der Hitze des Sommers, in der Nässe des Herbstes, im Schnee.
Heute war ich wieder dort. Weit blickt man hinab in die attische Ebene, in der sich die Riesenstadt Athen ausdehnt. Am fernen Horizont blinkt, wenn die Sonne es trifft, das Meer auf. Heute sammelte sich Wolkendunst über dem Berg, über seinen verwüsteten Hängen und Abgründen. Eine einzige hochstämmige Pinie stand als Silhouette gegen den Himmel, grün der Wipfel, verbrannt die unteren Zweige.
Aber an manchen Abraumhalden von Marmorschutt sprießen wieder junge grüne Pinien.

heute mit Tito
Und Zyklamen erobern wieder mit ihren violetten Flammen die Hänge – wenn ihre Zeit gekommen ist.
Guten Morgen, Gerda, das sind schöne Fotos, der Baum gefällt mir sehr, er erzählt rein vom Sichtbaren viele Geschichten.
Ich dachte, es wäre schön, wenn du an einem der noch freien Tage der Woche eine philosophische Frage beleuchten würdest. Wer ist dein „Held“ der Philosophie?
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danke für die Anregung, Susanne! Helden habe ich eigentlich keine mehr, aber ich könnte ja mal zurückdenken. Sehen wir mal.
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Die Formulierung „er erzählt rein vom Sichtbaren her viele Geschichten“ ist wunderbar!
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Bäume sind großartige Lebewesen
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Denn der Boden zeugt sie wieder,
Wie von je er sie gezeugt! (Faust II) H.
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Ja, das stimmt. Manchmal muss man allerdings ein wenig nachhelfen. Wenn der Berg zwei- oder gar dreimal Opfer von Feuern geworden ist, muss man pflanzen – so wie hier. Es gibt hier auch eine Initiative, die vergräbt Eicheln an dafür geeigneten Hängen (ich war mal mit). Früher stand die Pendeli voller Eichenwälder. Immer noch gibt es hier und da eine Eichenriesin, da findet man dann auch die Früchte.
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Guten Morgen Gerda und vielen Dank für diesen Beitrag zum „Baum“. Obwohl auch hier die Lebenssituation für Bäume nicht immer die beste ist, lassen sie sich nicht unterkriegen und es ist diese Lebenskraft die auf mich übergeht. Deine Bilder berühren mich.
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danke herzlich, Martina! Du bist also auch eine Baumliebhaberin und -umarmerin! Ich lebe, wenn ich in der Mani bin, inmitten mächtiger Olivenbäume. Das gibt sehr viel Kraft.
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