Die blaue Blume*, Symbol der romantischen Sehnsucht, sehnt sich. Sie sehnt sich nach dem Licht. Nach der Liebe, nach dem Gesehenwerden. Tief in einer Höhle blüht sie mit glänzenden Blättern, bereit, sich jederzeit in ein Mägdlein zu verwandeln, wenn ein liebender Blick sie trifft.
Die Zeiten der Romantik sind vorbei. Unwiederbringlich, so sagt man. In die tiefsten Tiefen der Meere haben sich die blauen Blumen zurückgezogen. Immer noch recken sie sich dem Licht entgegen und sehnen sich danach, gesehen und geliebt zu werden. Sacht bewegen die Wellen ihren sehnsuchtsvollen Blütenleib.
*Novalis schreibt in seinem Romanfragment Heinrich von Ofterdingen über einen Traum des Romanhelden:
„Was ihn aber mit voller Macht anzog, war eine hohe lichtblaue Blume, die […] ihn mit ihren breiten, glänzenden Blättern berührte. Rund um sie her standen unzählige Blumen von allen Farben, und der köstliche Geruch erfüllte die Luft. Er sah nichts als die blaue Blume, und betrachtete sie lange mit unnennbarer Zärtlichkeit. Endlich wollte er sich ihr nähern, als sie auf einmal sich zu bewegen und zu verändern anfing; die Blätter wurden glänzender und schmiegten sich an den wachsenden Stängel, die Blume neigte sich nach ihm zu, und die Blütenblätter zeigten einen blauen ausgebreiteten Kragen, in welchem ein zartes Gesicht schwebte. Sein süßes Staunen wuchs mit der sonderbaren Verwandlung, als ihn plötzlich die Stimme seiner Mutter weckte […]“
zur blauen blume.. kann nicht schreiben..
https://rallibeaumonde.wordpress.com/2012/07/05/ploetzlich-daran-denken-14056118/
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danke Ralli! Ich habe meine Antwort bei „plötzlich daran denken“ hinterlassen. Grüße von Herzen, aus Athen. Gerda
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Ich sehe die blaue Blume vor mir, Gerda und hoffe, ich finde die Zeit, sie in Linien zu bannen.
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Liebe Susanne,
da wünsche ich gutes Gelingen – und hoffe, daß wir vielleicht such etwas davon zu sehen bekommen😄
Liebe Grüße
Kai
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Danke, Kai, leider ist sie immer noch in meinem Kopf und nicht auf dem Papier, die Blume!
Liebe Grüße von Susanne
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🙂
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Was für eine schöne Idee, die Blauen Blumen in der Meerestiefe. Und was für eine schöne Umsetzung. Und dazu passend der Novalis-Text, winderbar.
Liebe Grüße
Kai
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herzlichen Dank, Kai. Allen FreundInnen des Blogs möchte ich empfehlen, in den link zu gehen, den Rallibeaumonde weiter oben angegeben hat.
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Finde ich auch eine gute Idee, die romantische blaue Blume ins Meer zu versetzten, dort könnte man sie noch erahnen, und ihre Verbildlichung im Flüssigen ist schön und glaubwürdig.H.
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O, danke!
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Ganz zauberhaft!!
Definitiv endete das Zeitalter der Romantik mit dem Jahr 1914!
Danach ist keine Romantik mehr möglich…
Leider…
Denn ich bin immer noch einer,
schier allein auf weiter Flur
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o doch, es gibt noch ein paar von der Spezies. Die meisten begegnen am Grunde des Meeres und in stillen Bergtälern, aber ich fand sogar ein paar am Rande großer Städte, dort wo sie ins Ungefähre sich verlaufen.
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