Max war zwei Tage nicht wie sonst am Futternapf erschienen. Heute kam er. „Er ist verletzt“, sagte mein Mann, der ihn fütterte. Später sah ich ihn, zusammengerollt zwischen Glastür und Außengitter auf dem Kissen schlafend, das wir für ihn und seinesgleichen dort hingelegt haben.
„Warum darf er nicht im Haus wohnen?“ fragt Will.i. „Warum sperrst du ihn aus?“ „Weil“, stottere ich, „ein Kater nicht ins Haus gehört“. Das überzeugt Will.i freilich überhaupt nicht. „Kater mögen auch lieber im Warmen wohnen als im Regen!“ sagt er mit Bestimmtheit. Ach, er hat ja recht. Kater mögen die Wärme genauso wie wir Menschen. Aber…. Aber. Ich bin noch nicht in der Lage, einen neuen Hausgenossen zu haben, um den ich mich sorgen muss. Nicht jetzt. Noch nicht. Vielleicht später. Schon merke ich, wie ich anfange, ständig nach Max Ausschau zu halten. Was tut er, was treibt er, geht es ihm gut?
„Ich kanns nicht aushalten, so bald nach Tito. Drum füttern wir die Katzen, die zu uns kommen, aber im Haus dürfen sie nicht wohnen“, sage ich zu Will.i.
„Wer ist Tito?“ fragt Willi. „Tito war unser lieber Weggefährte, er ging im vergangenen Jahr von uns.“ – „Er war so was wie ich?“ – „Ja und nein. Tito war ein Hund und lebte nicht ein Jahr wie du, sondern 14 Jahre lang“. – „Und warum ist er nicht mehr da?“ – „Er ist gestorben, Will.i. Vor einem halben Jahr ist er gestorben.“ – „Gestorben?“ – „Tito war zuletzt alt und krank, Will.i, er konnte nicht mehr aufstehen zuletzt, und dann ist er gestorben. Er hatte kein Leben mehr in sich, sein Körper wurde steif und kalt. Wir haben den Körper dann im Garten vergraben. Willst du die Stelle sehen?“ – „Nee, wozu. Mach lieber die Tür auf, damit Max reinkann. Sonst wird er auch noch steif und kalt.“
Ich sehe das wie Willi, der Kater braucht Hilfe und ja, man gewöhnt sich an die Tiere, liebt sie und dann sterben sie. Aber sie bereichern das Leben, unser Leben.
Ich verstehe dich natürlich auch, ich kenne das sehr gut. 5 Jahre habe ich gebraucht nach meiner Neufundländerin, Nie wollte ich mehr ein Tier und jetzt habe ich 3 Katzen.
Die kamen einfach zu mir.
Ich hoffe es geht Max bald besser. LG
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Ich bin hin und hergerissen. Ich bin einerseits sehr froh, dass nun Katzen zu uns kommen, ich spreche mit ihnen, füttere sie, und den Max darf ich auch streicheln. Er war verletzt, als er zuerst kam, erholte sich von selbst, jetzt ist er wieder verletzt. Wenn ich mich zu sehr auf ihn einlasse, geht es wieder los mit den ewigen Sorgen, der Angst, dem Suchen, den Arztbesuchen. Ich brauche eine Pause, und mein Mann erst recht. Der hat zuletzt ständig die Wohnung geputzt, weil Tito sein Wasser nicht mehr halten konnte, stand mehrmals in der Nacht auf….Also versuchen wir, die Katzen draußen zu lassen.
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..ich verstehe das, die wilden Katzen dürfen bei mir auch nicht rein und auch die zwei zahmen…naja, nun sind sie einmal daran gewöhnt, nach drinnen zu dürfen…aber wenn ich mich nicht so verhalte, wie sie es wollen, dann machen sie Haufen in die Ecke…also wäre es nicht so, wie es ist, käme bei mir auch keine Katze mehr ins Haus…
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„Wäre es nicht, wie es ist….“ genau, liebe TeggyTiggs. Irgendwann gilt dann das Gesetz der Gewohnheit. Sogar bei Menschen.
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Ja genau! Der arme Max😉LG
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Oh, das kenn ich auch liebe Gerda, mein letzter Kater ist seit 5 Jahren tot, es war so schlimm für mich dass ich (fast) gleich mitsterben wollte. Seit meiner Kindheit hatte ich viele Katzen, die viele Jahre bei mir gelebt haben und gestorben sind…. und von mal zu mal wurden die Abschiede schlimmer. Jetzt, will ich keine Katze mehr – (obwohl es so viele in den Tierheimen gibt) will keine mehr erleben wie sie stirbt und vielleicht überlebt sie mich ja (ist gar nicht so unwahrscheinlich … und dann – ist auch ein furchtbarer Gedanke)
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Mir geht es so mit den Hunden. Ich bin sehr versucht, wieder einen Hund aufzunehmen, aber dann kommen all die Bedenken, die du nennst. Als wir Tito fanden, dachten wir: Prima, solange, wie er lebt, halten wir auch noch durch, Bei einem neuen jungen Hund wäre das auszuschließen. Auch ist die körperliche und vor allem die seelische Belastung jetzt zu groß. Es ist schwierig.
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Ich warte schon lange auf die Nachricht, dass Max ins Haus darf und unterstütze Will.i – Unvernunft hin oder her.
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Tja. Jetzt hat er sich erstmal wieder verzogen. Natürlich bin ich unruhig, hoffe, es geht ihm gut… Stell dir vor, ich hätte ihn schon im Haus, hätte mich voll an ihn gebunden. Ich sag immer: wenn ich anfange, ein Tier zu streicheln, bin ich verloren.
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So darf Max nun auch Euer Hausgenosse sein, gelegentlich, wenn er nicht unterwegs ist?
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Nein, darf er nicht. Er kommt zwar bis in die Küche, wird dann aber wieder rausgeschickt. Im Winter ist das eine schwierige Entscheidung.
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Naja, Katzen und Kater leben ja viel draußen. Aber kurz zum Fressen und Aufwärmen darf er ja kommen.
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Ja, Gisela, heute regnet es wieder und ich ließ ihn rein, zum Auftrocknen. 🙂
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Ja, das hat gutgetan. Und dann wieder hinaus…
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Ja auf jeden Fall Gerda, Max soll rein ins Warme zu Will.i und Deinem Mann, zu Euch! 😍🐈BITTE, BITTE! 😍🐈😍
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Ach, Babsi, ich hab schon oben eine Menge geschrieben. Du weißt das doch, wie es ist, wenn man sich an Tiere bindet. Es ist wunderschön mit ihnen, aber mit der Freiheit ist es aus.
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Ja, stimmt Gerda! Es darf halt nix dazwischen kommen, wenn man niemanden hat, der dann einspringen kann! Es ist dann auch eine Sorge mehr!
Ganz liebe Grüße
Babsi
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Ja es ist eine Einbahnstrassen-Entscheidung… jemandes Herz in Obhut zu nehmen
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Liebe Gerda, mir ist ja vor drei Jahren auch ein Kater zugelaufen.Ich gestatte meinem Adoptivkater, daß er während des Tages im Haus schläft. Er legt ich immer auf meinen Lieblingssessel. Im Sommer hat er ein Körbchen mit Pulloverpolster vor der Haustür. Ich füttere ihn nur draußen; morgens, wenn er von seinen nächtlichen Abenteuern, oft zerrauft, zurückkommt. Abends, sobald er mich am Hosenbein zupft und nach draußen drängt. Katzen sind nachtaktiv.Was er in der Nacht treibt, kümmert mich nicht. Seine Blessuren heilen auch ohne Arzt wieder.Das Zwischenlager, das Ihr ihm eingerichtet habt, ist doch gut, falls ihm die Nacht im Freien zu lang wird.Irgend jemandem wird Max ja auch gehören, vielleicht den englischen Nachbarn, die ihn da gelassen haben? Ein Stubenkater ist er nicht und sollte er auch nicht werden. Also was ist das Problem?
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Deine Lösung ist in Ordnung. Bei uns ist sie aber nur zeitweise möglich – wenn wir nicht in Athen sind.
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Eine schwierige Entscheidung, liebe Gerda.
Meine Tochter hatte zwei Jahre die Asche ihres verstorbenen Hundes in einem kleinen Kistchen auf einer alten Kommode stehen. Sie konnte sich nicht davon trennen.
Nach zwei Jahren fing sie an, Hundebilder im Netz anzusehen, mehr und mehr und irgendwann kam ein neuer Hund zu ihr. Er ließ sich von keinem anfassen, nur von ihr.
Die Asche von Nora wurde im Beisein von Mija in einen alten Rheinarm gestreut, begleitet von einenm Papierschiffchen, in dem ein Teelicht brannte.
Ihr habe Euch eigentlich schon entschieden, liebe Gerda.
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„sich entscheiden“ sieht wohl anders aus als das, was wir gerade tun, liebe Bruni. Heute kam Max wie immer laut schreiend ins Haus, er humpelte. Man bot ihm Trockenfutter an, aber das verachtete er, setzte sich statt dessen hinter mich auf den Stuhl, rieb sich ein bisschen, und ich fühlte, wie er sich eine wohlige Kuschelecke in meinem Herzen zurechtmachte. Ich wehrte mich ein bisschen, indem ich aufstand, ihm ein paar Leckerbissen zu reichen, die er auch annahm. Jetzt ist er wieder draußen ….glaube ich.
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*lächel * wie schön hört es sich an
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Jetzt weiß ich, dass Tito nicht mehr lebt
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