Im Bergdorf Stavropygio (Fotos, Zeichnung, Bearbeitungen)

Heute sind wir zur Ölmühle in Stavropigio gefahren, um unsere Oliven pressen zu lassen. Wenn du sehen willst, wie es in einer solchen Ölmühle zugeht, schau mal hier und hier.

Während das Öl gepresst und abgefüllt wurde, spazierten wir durchs Dorf Stavropygio mit Blick auf die Kirche des Nachbardorfs Malta und hinauf zum Kastro Zarnatas, einem der drei großen Burgen der Mani, mit Blick auf das Zentral-Dorf Kampos.

Gezeichnet habe ich erst zu Hause, nach einem Foto, das ich heute machte. Die Steinhäuser des armen und nur noch wenig bewohnten Dorfes sind teilweise renoviert (man sieht neue Dächer), die Straße halbseitig neu asphaltiert. Stromleitungen durchschneiden den Himmel, der sich verdüsterte. Später regnete es.

Spaziergang in Stavropygio, 2019-12-27. Kugelschreiberzeichnung nach eigenem Foto.

Bei den Bearbeitungen habe ich die dramatisch-düstere Stimmung gesteigert.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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22 Antworten zu Im Bergdorf Stavropygio (Fotos, Zeichnung, Bearbeitungen)

  1. kopfundgestalt schreibt:

    Man kennt solche Dörfer….

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    • gkazakou schreibt:

      Ja, das denke ich auch, Gerhard. In Griechenland und anderen mediterranen Ländern findet man sie,schön gefügte große Häuser mit moderneren Anbauten, billigen Reparaturen … und weitgehend menschenleer. Dies hier liegt an der Hauptstraße nach Kardamili, Stoupa etc, und ist relativ lebendig, es hat 2-3 Geschäftchen und die bedeutende Ölmühle, die seit dem 19. Jh in den Händen derselben Familie ist. Das Öl hält das Dorf am Leben. Andere, abgelegenere Dörfer sind nur noch im Sommer, wenn die städtischen Verwandten kommen, belebt. Sonst sind da nur noch ein paar Alte und Uralte und der Priester kommt umschichtig.

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  2. piri ulbrich schreibt:

    Deine Zeichnungen sind mystisch – sie erschrecken mich.

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Piri. Besonders die Bearbeitungen wohl? Tatsächlich sind solche Dörfer sehr schön und ziemlich verlassen. Wir alle tragen vielleicht solche Bilder in uns. Mein allererstes Aquarell malte ich nach einer Postkarte, die ein Freund hochschätzte, um ihm das Bild dann zu schenken: es zeigte die Silhouette einer Frau, die auf einer ganz ähnlichen Straße geht, das Kopfsteinpflaster glänzend vom Regen.

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  3. Ulli schreibt:

    Schöne Bilder sind das! Ich mag auch die Zeichnung sehr, besonders das zarte Licht im Hintergrund, das noch hindurchscheint, was besonders deutlich bei den Bearbeitungen wird.

    Überall gibt es diese halb verlassenen Dörfer, besonders aber wohl in den südlichen Ländern (?). Danke für diesen Rundgang – übrigens mag ich das Bild: Mann mit Hund, Mann betrachtet einen Zitronenbaum noch ganz besonders 🙂
    Herzliche Grüße
    Ulli

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  4. wechselweib schreibt:

    Großartige Zeichnung! Gefällt mir sehr gut! Auch die grauen Bearbeitungen, die die Atmosphäre verdichten!

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  5. wildgans schreibt:

    „nur noch wenig bewohnt“, wie schade. Wie mag es sich anfühlen für die meist alten Menschen dort? Wo sind alle? In den Städten wahrscheinlich…Aus so einem Dörfchen, in dem ich seit ewigen Zeiten lebte, wöllte ich auch nicht weg…
    Grüße zu den Olivenleuten und der Kunstfrau

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Sonja. Ja, schön sind diese Dörfer, aber sie haben wenig Infrastruktur und kaum Erwerbmöglichkeiten. Die Menschen leben in den Städten, wo es Schulen, Geschäfte, Krankenhäuser, Bars …. und entsprechende Arbeit gibt. Aber sie lieben ihre Dörfer, versuchen sie in Stand zu halten und kommen, wenn Ferien sind, dann beleben sie sich.

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  6. afrikafrau schreibt:

    Stein für Stein.damit ein Haus bauen, kostet Mühe und Arbeit, mir gefällt diese Art der Architektur, nichts für verwöhnte Städter, die bequem leben möchten, aber auch die vielen Nachteile in Kauf nehmen, Gewohnheiten da und dort. Situationsbedingt……..aber ohne ein Dach über dem Kopf fehlt Geborgenheit und Schutz.

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  7. kowkla123 schreibt:

    genieße das letzte Wochenende im alten Jahr, Klaus

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  8. felsenquell schreibt:

    Diese alten Dörfer mit den Steinhäusern lassen, gerade bei dieser dramatischen Beleuchtung, was ahnen von der früheren wilden widerständigen Mani. Wie gut, daß die traditionelle Ölmühle noch arbeitet. So habt Ihr grüngoldenes biologisches Öl aus eigenem Anbau, was für eine wunderbare Fracht bringt Ihr da nach Hause am Scheitel von altem und neuem Jahr.

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Hella. Wie gerne würde ich das grüne Gold mit dir und anderen lieben Freunden in Deutschland teilen. Wäre nur der Transport nicht so schwierig zu organisieren.
      Das Bild und Wort vom „Scheitel“ gefällt mir in diesem Zusammenhang. So als ob diese Tage auf dem höchsten Punkt lägen und nun wie Wasser beginnen, abwärts zu strömen … bis zum Juni, um dann langsam wieder anzuschwellen. Setzt man „Nacht“ anstelle von „Tag“. sieht man, wie stimmig das Bild ist.

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  9. bluebrightly schreibt:

    No wonder you are happy in Greece, with these ancient traditions that are so close to the earth. Thank you for posting this – it’s fun for me to see this little town where you get your olives pressed., and your impressions of it – #4 is striking

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    • gkazakou schreibt:

      Thank you dear Lynn for walking with me and leaving your fine comments to my entrances. I am happy you like what you saw. By the way: this is a very small village, not a town. Greek villlags often have wonderful lange stone houses and sofisticated structures, like those in southern Italy.

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  10. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    nur Dein Mann ist da unterwegs, sonst keiner, wie menschenleer schaut es aus, und doch ist dort ja auch irgendwo die Ölmühle, die aus Euren Oliven das reine Öl herauspresste, liebe Gerda.
    Es muß ein tolles Gefühl sein, dann das Öl aus den eigenen Bäumen mit nachhause nehmen zu können. Deinen Zeichnungen sieht man das Verlassene der Häuser und Gassen so deutlich an und es bedrückt.

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    • gkazakou schreibt:

      danke, liebe Bruni. Wir sind noch einem alten Mann begegnet, der seine Füße schleppte, dazu auch zwei Tüten. Eine etwas jüngere Frau sahen wir auch, sie fegte den Hof und fragte uns auf Englisch, woher wir kämen. Mein Mann antwortete etwas indigniert: „aus Dimitsana. Ich frage Sie ja auch nicht, woher Sie kommen“. Sie, fröhlich: aus „Kardamili“. Das ist, wie auch Dimitsana, eine historisch bedeutsame Ortschaft nicht sehr weit entfernt. Und so war das Gleichgewicht hergestellt. Es gibt also doch Menschen hier, sogar zugezogene…. 😉

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  11. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    *schmunzel* diese kleine *Unterredung* kann ich mir gut vorstellen 🙂

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