Heute am späten Nachmittag – Wolken bedeckten den Himmel – holte ich mir ein paar Dinge auf den vorderen Balkon: eine Eulenmaske aus Keramik, eine gelbe mundgeblasene Vase mit dunkleren Einschlüssen, eine große Kristallvase. Die stellte ich „irgendwie“ auf die runde verwitterte Tischplatte zu dem Untersetzer eines Blumentopfes, meiner Eulentasse und einem Wasserglas, die sich bereits dort befanden.
Ich zeichnete dann alles, was vor mir war, also die zufälligen Dinge genauso wie die bewusst herangebrachten. Ein „gemischtes Programm“ aus Willkür und Zufall.
Ursprünglich hatte ich vorgehabt, mit Buntstiften zu zeichnen, aber dann zog es mich doch wieder zu meinen schwarzen Kulis. Farbig wurden schließlich wieder nur die Bearbeitungen.
… und als Relief:
Ganz schön eulig, liebe Gerda! Mir gefallen die Bearbeitungen allesamt sehr gut, bei dem ‚Relief‘ bin ich überrascht, wie geheimnisvoll und undurchsichtig das Motiv geworden ist. Liebe Grüße, Birgit
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danke schön, Birgit! 🙂
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Ich finde es erstaunlich, wie sehr die Eulenaugen (für mich) das Bild dominieren. Spannend.
Liebe Grüße, schönen Abend
Christiane
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Das liegt wohl daran, dass wir auf Augen fixiert sind bzw runde Formen als Augen interpretieren.
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Tolle Idee. Mir gefällt hier die Zeichnung am besten. Auf die Entfernung sieht es so aus, als würde die Eule die Tasse im Arm/Flügel halten.
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Eulen unter sich….
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Wieso NUR die Bearbeitung? Ich mag deine Bearbeitungen am Computer immer sehr. Warum soll die Künstlerin sich nicht der Mittel des 21. Jhd. bedienen?😉
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Aber klar, Katrin, du hast völlig recht. Ich weiß auch nicht, warum ich das Bearbeiten immer noch verteidige, als wärs eigentlich unerlaubt. Unerlaubt ist es m:E. nur, wenn es vorspiegelt, Original zu sein. Bzw wenn es das Original „schönt“.
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Genau!
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ja diese Eulenaugen blicken etwas streng auf die arrangierten und zufälligen Utensilien hier
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Danke, Afrikafrau! besonders streng finde ich sie ja nicht, aber das ist wohl Ansichtssache.
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Das Original ist wie fast immer das Anziehenste!
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Danke, aber ich finde, man muss das gar nicht vergleichen. Im Grunde siehst du ja kein Original, sondern nur ein Foto davon. das Original liegt im Block in Athen.
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Sehr fein wieder mal. Aber nur das allererste Bild.
Wie gesagt: Geschmackssache.
Nachtgruß von Sonja
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Danke, Sonja! Guten Morgen!
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Ein Künstler darf alles mit seinen Schöpfungen tun und die Mittel verwenden, die ihm genehm sind; es sind ja nicht nur Spielereien, ist immer ein neuer Schöpfungsprozeß.
Als Betrachter kann ich ganz subjektiv auswählen und das ist bei mir fast immer Deine allererste Zeichnung. Vom Relief bin ich auch überrascht.
Lieber Kretahitzegruß vom Dach, Karin
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Es lebe die Freiheit von Künstler und Betrachter! Und sowieso. Ja, zum Glück sind wir in diesen Dingen vollkommen frei. Ich wollte, solche Freiheit herrschte auch in anderen Bereichen.
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Ich finde in der Zeichnung viele unserer „Gesprächsthemen“ der letzten Zeit wieder: Vorder- und Hintergrund, die Lenkung des Blicks durch die Psyche (und durch die Künstlerin, die darum weiß?), Kontingenz.
Der Becher ist der Vermittler für mich zwischen der Welt der Eulen (des Undurchdringlichen) und der Welt der Gefäße (des Durchschaubaren).
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Danke, liebe Ule. Das Kontingenz-Thema war mir beim Zeichnen präsent, daher auch der Titel (Zufall-Willkür). Zweiteilung des Bildes in „vor dem Gitter“ und „hinter dem Gitter“ auch, dazu die Schrägführung des Gitters, durch die ein Dreieck „Hintergrund“ ausgeschnitten wurde. Das Eulenmotiv? Es ist doppelt: vorne die vertrauenerweckende kleine Eule auf dem Becher, dahinter die rätselhafte Eulenmaske. Die Maske hat ist durchlässig, hat Augenlöcher, man schaut hindurch auf den Tisch (weiß) und das Gitter (schwarz). Links davon geht die Rundung des Tisches weiter, ich habe dort eine Art Bruchzone zwischen vorne und hinten gezeichnet. Die hohe Vase mit ihren dunklen Verspiegelungen vermittelt ebenfalls zwischen hier und dort: sie steht hell auf dem Tisch, aber spiegelt das dunkle Dahinter.
Natürlich lassen sich auch die anderen Dinge im Rahmen des Bildaufbaus symbolisch deuten, aber ich meine, das muss nicht ausdrücklich geschehen. Es wirkt auf den Betrachter, ohne dass man es benennt.
Liebe Grüße dir, und nochmal Danke! Gerda
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Das muss man auch nicht, man sieht es ja. 😎
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Dennoch, ich mag halt diese Unterhaltung auf der Metaebene. Und du auch. Und Lynn. …
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Harmonie, durch Zufall und Willkür erreicht, liebe Gerda.
Fein gelungen, in Deiner Anordnung und dem balkonigen Hntergrund, der wohltuend abrundet. Doch hinter dem sehr präsenten Hintergrund den leichten feinen, der kaum auffällt, doch die Lücke füllt, die es sonst auf der rechten Seite hätte geben können.
Die Eulenaugen der Maske lassen kaum los und Deine Perfektion ist so perfekt, daß es eine Wonne ist, diese Zeichnung aus Zufall und Willkür immer wieder zu betrachten und aufs Neue zu besehen.
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Herzensdank, liebe Bruni! 🙂
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