Als ich mich heute zum Zeichnen hinsetzte, hatte ich eine Idee.
Die Idee wurde durch den morgendlichen Anblick des Hockers geboren: Die Sonne, die heute ihren Ehrentag hat (Sommersonnenwende), schien prächtig durch das Fenster mit dem Eulengitter, und auf dem „längsgestreiften“ Hocker bildeten sich unregelmäßige helle und dunkle Querstreifen, die sich teils in die Rillen des Hockers einlagerten. Mein Kaffeebecher wurde vom Licht aus dem Schatten hübsch herausmodelliert, warf seinen eigenen Schatten. Eine Ecke meines gedrechselten Teewagens musste auch mit drauf – für Frau Wildgans…
Am Ende würde ich die Zeichnung auf den Hocker legen und sie dort fotografieren. Da würden sich tolle Interferenzen zwischen den gezeichneteten und den natürlichen Streifen ergeben! – Kurzum, ich erwartete ein heiteres Spiel.
Nur leider hatte ich meine Rechnung ohne das Sonnenlicht gemacht, das stetig wanderte. Plötzlich waren da keine hellen Querstreifen mehr, doch woanders knallte mir eine Lichtkante entgegen. und so ging es fort, bis der Hocker überhaupt nicht mehr von den Strahlen erreicht wurde. Der Becher warf nur noch einen müden weichen Schatten.
Daher beließ ich es heute bei der Bleistift-Vorzeichnung, in die ich einige härtere schwarze Kuli-Striche eintrug. Die Bearbeitungen würden mich entschädigen, denn Bleistift erscheint im Foto viel farbiger als der Kulistrich.
Zunächst zwei unbearbeitete Fotos der Zeichnung, die zweite unter Weinlaub aufgenommen:
Und nun noch vier Varianten


Schönen Dank für die Extraecke!
Ich weiß gar nicht, was mir besser gefällt: Zeichnungen vom Außen oder vom Innenleben der Häuser…
Gruß von Sonja
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Viele Danke, liebe Sonja!
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Ich finde deine Augen und Ideen immer wieder bewundernswert – es macht Freude, ihnen zu folgen 🙂
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Das freut nun wieder mich, liebe Chrinolo!
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We are always being inspired by what we see, and always things change. Especially the light! It’s hard to keep up with it! 🙂 But you have done some interesting things with it, and the first of the four variations expresses both the strong light and the quiet contemplation of the coffee mug – very nice.
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thank you a lot, Lynn, for your observations!
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