Gestern abend war wie vorgestern abend. Kamin, Musik, blindes Hundezeichnen und Bearbeiten der Skizzen.
Da es immer wieder zu Missverständnissen über das „blind“ kommt: für mich bedeutet es, dass ich das Modell – in diesem Fall meinen Hund Tito – betrachte und gleichzeitig meine Hand über den Block gleiten lasse. Die Bewegung der Hand kontrolliere ich nicht mit den Augen – sie ist „blind“. Ich muss mir also merken, was ich bereits gezeichnet habe, muss versuchen, die Linie nicht abreißen zu lassen, da ich sonst den Anschluss nicht finde und alles sich arg verschiebt. Auch muss ich mir überlegen, wo ich am besten beginne: bei der Schnauze, bei den Augen, beim Hals, bei den Pfoten? Ich probiere es aus und amüsiere mich oft über das Ergebnis.
Die Möglichkeiten der Bearbeitung sind bei solchen reinen Linienzeichnungen begrenzt. Am einfachsten ist es, die Farben der Fotos, die teils durch die Beleuchtung (Lampenlicht), teils durch durchscheinende Linien der nachfolgenden Zeichnung entstehen, zu verstärken, wobei ich darauf achten muss, dass die Hauptlinie nicht verloren geht.
Hier Originale und Bearbeitungen gemischt. Bitte anklicken, um besser zu sehen.
Und für Ulli noch die erste Skizze als Roter-Faden-Tito:









Die Bearbeitungen mit Gelb gefallen mir super!
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Dankeschön!
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das Tier der Familie, wir stürmen dem Wochenende entgegen und lassen es uns gut gehen
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Also Gerda, daß ist ja echt schwierig und die Zeichnungen sind klasse geworden! Ich habe ja vor 2 Jahren mal mitgemacht und da haben wir einfach so drauf losgezeichnet, aber jetzt Du mit Tito, daß ist schon sehr anspruchsvoll!👏👏👏👏👌👍😉🙋♀️
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danke, Babsi. Portraits sind auch nicht einfach, aber je mehr man vom Modell abbilden will, desto komplizierter wird es. Man verliert leicht den Faden.
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Wenn das innere, abstrahierte Bild des Motivs so stark ist, wie hier Titos Bild in dir, weiß wohl auch die Hand ihren Weg über das Papier – solange du in der Spur bleibst, also nicht absetzt. Solche Blindzeichnungen sind Teil mancher Zeichenkurse, um die Konzentration weg vom Zeichnen und hin um Sehen zu lenken: das hilft Menschen sehr, die von sich behaupten, nicht zeichnen zu können.
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das hab ich auch bemerkt: es hilft, besser zu sehen, zu beobachten. Und macht unängstlich. Man braucht sich nicht zu ärgern, weil man „sich verzeichnet“ hat. Man darf lachen, anstatt sich zu grämen.
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Herzensdank für den Rotenfadentito –
Bei den Bildern 4-8 habe ich gedacht, wie gut deine Hand auch Tito kennen muss, in dieser Reihe ist er unglaublich identisch, bzw. wie gut sehen und zeichnen synchronisiert sind. Du sagst es treffender in der Antwort an Ule.
Liebe Grüße
Ulli – ich war heute in Basel und habe wunderbare antike Kunst aus Griechenland, Syrien, den Kykladen und Ägypten gesehen, in Zeiträumen von 2-3000 vor unserer Zeichtrechnung bis 400 Jahre danach – werde ich die Tage mal zeigen.
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O, da bin ich aber gespannt! In Athen waren wir ja nicht im Kykladen-Museum, glaube ich.
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Stimmt, da sind wir nicht gewesen, ich habe sozusagen vorgeschnuppert 😉 dazu passte dein Rotefadenbild so wunderbar und klar, habe ich auch gestern viel an dich gedacht!
Liebe Grüße
Ulli
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Ob wir es wohl diesmal schaffen? Du warst hier ja nicht so furchtbar scharf auf Museen und Altertümer, wolltest lieber erst mal ein Gefühl für das Land bekommen.
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Dieses Mal bin ich bereit – heute erzählte ich dem Schwiegersohn von dem Turm der Winde, den habe ich tief in mir abgespeichert.
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Ich stelle mir das Blindzeichnen sehr schwierig vor, liebe Gerda.
DerTito ist in Liebe in Dir gespeichert , vielleicht half Dir das ein wenig. Was meinst Du?
Er ist Dir so unglaublich gut gelungen.
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Wie ich erklärt habe, Bruni, mache ich beim Blindzeichnen nicht die Augen zu, sondern schaue auf das Modell. ich brauche es nicht gut zu kennen. Ich muss nur gut beobachten und versuchen, dass meine Hand dem folgt, was ich sehe. Probier es mal, dann siehst du, ob es schwer für dich ist: Das Modell schaust du die ganze Zeit an, aber du darfst nicht auf dein Papier und deine Hand schauen. auch nicht hinblinzeln. Du darfst NUR dein Modell anschauen. Eben habe ich ein Stillleben „blind“ gezeichnet. Ich finde das alles sehr interessant.
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