Mit Kartoffeln, anzüglich und bevormunden sollen wir diesmal einen Text zusammenkochen. Die Wörter hat Agnes gespendet, die Einladungskarte hat Christiane gestaltet, die unser aller Etüden-Geschreibsel seit langer Zeit geduldig betreut.
Ich habe nächtens ein paar Kata-Strophen zusammengestoppelt. Darin geht es um ein Gör, das davon träumt, eine Diwa zu werden wie ihre Oma war. Aber ihre Mutter ist anderer Meinung.
Anzüglich, auszüglich …
Bezüglich des Pelzes, der im Schrank hängt
Und der schon langsam Motten fängt
Soll ich mich damit wirklich präsentieren
Und meinen guten Ruf ruinieren?
Denn wer trägt Pelz?
Ach, mir gefällts!
Auf nackter Haut das Fell zu spüren
Und schöne Männer zu verführen
Wenn ich mich in dem schwarzen Pelze
Mit Wonne auf dem Sofa wälze
Ja, davon träum ich jede Nacht
Seit Oma mir den Pelz gebracht.
Ach, das warn Tage, als auf bloßer Haut
Die Oma, jung, den Pelz zu tragen sich getraut!
Im ganz Geheimen könnt ich mich auch trauen
Und selbstverliebt in einen Spiegel schauen.
Doch Pelz zu tragen, das sei Tiergequäle
Schimpft Mutter, ach die arme Seele!
Ich soll die Lust des Fleisches hassen
Und mich von ihr bevormunden lassen
Sie sagt: „Du sollst nicht dies, du darfst nicht das,
sei sparsam, streng, halt immer Maß!
Das Fleisch ist Gift, der Fisch will leben,
die Milch solln Küh den Kälbchen geben.
sieh mich, ich brauch das alles nicht
und halte so mein Idealgewicht.“
Nichts als Kartoffeln und Karotten!!
Ich lass den Pelz nicht bei den Motten!
Ich machs wie Oma, ich bin hübsch und jung
Und die Kartoffeln schmeiß ich auf den Dung!
Ich will das Leben ohne Scham genießen,
solln andre doch die Gänseblümchen gießen!
Hier noch ein paar Varianten von der Enkeltochter, die in Omas Fußstapfen treten will…
Liebe Gerda, mal wieder ganz köstlich in Wort und Bild!
Nächtliche Grüße,
Marion
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Auch noch wach? 🙂
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Ein sehr schönes ‚Rezept‘ nach dem du deinen
Reim verfasst hast.
Danke, ich mag das gerne lesen.
Und vielleicht hält ja die Enkelin bei soviel
Selbstbewusstsein auch wirklich die strenge
Diät durch! 😉
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danke schön, Beate! 🙂
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Klasse Reimespaß wieder, liebe Künstlerin *schmunzel*
Herzliche Morgengrüße vom Lu
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Danke dem Künstlerfreund! Mittagsgrüße aus der sand-düsteren Mani.
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Ouh … hier soll’s am Abend noch „Blutregen“ geben, Wüstensand in Form von Gewittern abregnen…
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Wenn heute als Berufswunsch „Influencer“ angegeben werden kann, ist alles möglich, und das hier noch konventionell und zahm. Dass auch der Standpunkt der Mutter was für sich hat, darauf wird sie noch kommen …
Gerda, du bist schon die Zweite heute früh, bei der die Etüden nicht gepingt haben, könntest du mir bitte einen Kommentar dazu schreiben, damit der Link nicht verloren geht?
Liebe Grüße
Christiane
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die Oma als influencer – warum nicht. Die Mama wird zu einem späteren Zeitpunkt auch noch zum Zuge kommen – viellleicht.
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Wieder herrlich, Gerda, und vor allem wieder sehr humorvoll. Liebe Grüße.
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danke Birgit 🙂 Für ich sind die Etüden immer eine Gelegenheit, dem Leben ein Lachen oder jedenfalls ein Kichern zu entlocken.
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Deine Beiträge strotzen nur so von Kreativität! Gratulation.
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dankeschön. Joachim.
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Ganz köstliche Zeilen… leider fürchte ich, ich fände mich in der Beschreibung der Mutter wieder, sollte mein Nachwuchs sich einst so keck im Pelz räkeln wollen 😉
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So geht’s ja oft: die Lebenseinstellung läuft nicht gradlinig von Eltern zu Kindern, sondern überspringt eine Generation. Was die Eltern an ihren Eltern bekämpft haben, findet der Nachwuchs toll. …
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So ist es, und so darf es auch sein 🙂
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so bleibt das System komplett und werden Übertreibungen in die eine oder andere Richtung wieder ausgeglichen.
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Deine Zeichnung, ach Deine Zeichnung, liebe Gerda, wie gefällt sie mir. So herrlich erotisch und passend zum Pelz, in dem sich die Enkelin genußvoll räkeln will und darunter nur ihre pure Nacktheit, denn sie ist jung und will sich nach Leibeskärften amüsieren – so wie´s schon die Omama machte … 🙂 Göttlich, was Du Dir hier ausgedacht hast *schmunzel*
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Ich freu mich,. Besonders schön dies „sich aus Leibeskräften amüsieren“. Herrlich.
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🙂
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Deine Strophen sind immer ein sicherer Kicherer 🙂
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🙂
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Unglaublich gut, wieder mal, liebe Gerda!
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Herrlich! Deine Zeilen haben mich gleich am frühen Morgen zum Lachen gebracht! Vor allem war ich beim Lesen neugierig, wie Du es vom Pelz zu den Kartoffeln schaffst… 😉
Liebe Grüße
Nicole
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