Das Neue Jahr brachte Neue Wörter mit sich. Und die sind, nach dem Wunsche von niemand Geringerem als Etüden-Erfinder Ludwig Zeidler: Abfallglück – Verfallsdatum – unschuldig.
Etüden-Betreuerin Christiane hat wieder die Einladungskarte gestaltet – als Illustration zur folgenden Etüde wäre sie durchaus geeignet. Aber ich wollte natürlich mein eigenes Schnipselbild legen. Die Schnipsel (ihr werdet sie vielleicht wiedererkennen) wurden mir gespendet von Susanne Haun, Jürgen Küster alias Buchalov und Ulli Gau. Die Aquarell-Karte im Apfel stammt ebenfalls von Jürgen Küster.
Ein Apfel rot, am Baume von Herrn Nolte
Der letzte schon, wer will, der pflück
Ihn sich, doch keiner kam und wollte.
Für Igelind wars Abfallglück
Was ihr da vor die Füßchen rollte.
Doch wie wars für den Wurm, ihr Leute?
Wie fühlt sich der?
Er war doch der Herr
im Apfel seit Geburt bis heute!
Ein Apfelwohnhaus nur für ihn
Unschuldig knabbernd, das ihm leicht
Noch lange Zeit zu reichen schien
denn einem Wurm sehr wenig reicht.
Der Wurm – noch eben hoch am Baum
ganz hingegeben seinem Traum -,
als Herbstessturm herangebraust,
ist voller Wucht herabgesaust
Peng, Plum
Au, Bum!
Samt Apfelhaus
O Graus!
An dem Apfel stand geschrieben
Von außen nur, von Innen nicht zu lesen,
wie lang der Apfel schon am Baum geblieben
und dass er von der Sorte Jonagold gewesen.
Doch kennt ein Wurm die Sorten?
Was weiß er vom Verfallsdatum?
Er ist dafür, mit wen’gen Worten
wahrhaftig viel zu dumm.
Sein trauriges Geschick –
Frau Igels Abfallglück.
Und so hätte es ausgesehen, wenn das Ganze bei Nacht geschehen wäre:
*Jede Verbindung der „Kata-Strophen“ mit Big Apple NY oder gar mit dem Apple-Konzern und eventuell darin hausenden Würmern ist absurd und völlig aus der Luft gegriffen.
Also, alleine „Igelind“ rettet mir den Abend. Was für ein poetischer Name! 😀
Und auf die Verbindung zu Apple kommt eigentlich nur ein Apfel-User, oder?
Liebe Grüße
Christiane 😉
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danke. Nun, Apple war in letzter Zeit in den Schlagzeilen. Kursverfall und so.
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Apple (und seine meist völlig überteuerten, aber extrem hübschen Produkte) geht/gehen mir so was von am Popo vorbei …
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ich hab ein iphone und finde es toll. Mein Computer ist allerdings irgendeine andere Marke mit Windows….. Nun, das war aber tatsächlich nicht mein Thema.
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Der geschnipselte Apfel ist aber so was von schön !!! Wurm bei Apple ist aber eine sehr verlockende Assoziation 🙂
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danke Myriade. es stimmt, auch ich mochte mich nur ungern von den Assoziationen Big Apple und Apple trennen. Sagt man doch: da steckt der Wurm drin. 😉
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Hehe ……
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Ein gar köstliches Gedicht! 😂🍎🦔
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🙂
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Im wahrsten Sinne des Wortes ein Ab-Fall-Glück! Eine wunderbare Geschichte!
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🙂 War nicht schon im Paradies die Rede davon, dass der Ap-fel zum Ab-fall der Menschen von Gott führte?
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super, liebe Gerda. ich muß es einfach kundtun *g*
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Hat sich der Wurm also davon machen können? Er hat den Igel wahrgenommen ind ist davon.?!
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Wohl kaum, lieber Gerhard. Igel sind verdammt schnell. Einer ihrer Lieblingssprüche lautet:
Kaum dass wir einen Wurm erspähen,
ist es um diesen schon geschehen….
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Der Wurm im Apfelglück oder Igelind im Abfallglück, hab Dank für diesen Schmunzler! „Igelind“, da kann ich Christiane nur zustimmen, ist der Hit 🙂
herzliche Morgengrüße
Ulli
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Danke! Auch von hier erneut sonnige Morgengrüße.
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So lieb, Dein Gedicht und die Schnippselkunst, das gefällt mir alles genauso wie Deine Stimmungsbilder, die Winterhuldiger, die verträumten Fotos aus dem elysischen Eliniki. Willkommen im neuen Jahr, liebe Gerda.
Mein Feenflügelschlag geht noch leise wie der der Eule, jetzt im fahlen Licht meiner Winterwälder.
Prächtige Etüden-Wörter, wobei ich das Abfallglück hin- und her wende wie ein besonders hübsches Glitzerstück. Denn es ist eines, oder?
Das Glück, abzufallen. Von was auch immer. Von schlechten Gewohnheiten, Gedanken, Ansichten oder aber von Stämmen? Ist es das Glück des Apfels vom Stamm ab zu fallen? Unbedingt, ja. Denn er trägt die Hoffnung, den Samen, den jungen Baum in sich weiter. Willig zerfällt er, lässt er sich zerfressen um auch dem Wurm ein Abfallglück zu sein und dem Vogel seine fruchtige Tracht – auf zu neuen Ufern, prustet das Kerlchen im Gehäuse – ja, vor Glück. Es darf ja weiterleben.
Was für den einen sein Abfall, ist für den anderen ein Glück, das er findet. Zum Beispiel in Pfandflaschen, die ein Aufmerksamer für einen Sammler neben dem Mülleimer geparkt hat. Oder der Einkaufszettel vor den Füßen, auf dem wie durch ein Wunder fast genau die Sachen stehen, die man selbst völlig vergaß, aufzuschreiben. Gut, das wäre schon ein ganz außerordentliches Abfallglück. Ein echter Frauenliebhaber wollte mir tatsächlich erzählen, Frauen hätten ein Verfallsdatum. Dieser Provokateur machte mich breit grinsen und ich antwortete: Klar haben Frauen ein Verfalldatum allerdings kein Mindesthaltbarkeitsdatum, genau wie die Männer. Das Verfallsdatum ist der Zeitpunkt des Todes. Hast du etwa keine Uhr in deiner Handfläche, lieber Sandmann? Er wusste mir nix zu antworten. War irgendwie zu unschuldig dafür. Und ich habe die zehn Sätze aus der Form gesprengt, um ein paar Sinnen ergänzt und nun lese ich Dein Apfelglück noch einmal und schmecke Jonagold auf der Zunge.
Ganz liebe Grüße zu Dir von der Fee
P.S. Mein Dank gilt auch Ludwig, dem Etüdenerfinder und Wortschöpfer, an Christiane, an Mitwirkende.
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Ach, danke, liebe Fee, für deine ausschweifenden Erzählungen rund um das Abfallen, wodurch dies und das zu Abfallglück für andere wird. In einem hast du Unrecht: der Wurm wird es nicht überleben. Igel, so ließ ich mich informieren, fressen die Äpfel nicht auf, sie knabbern sie nur an, um an den Wurm zu gelangen….
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Ui, weil ich von Igelinds Würmerliebe weiß, wählte ich einen Vogel als Kernträger. Ein Vogel verleibt sich glatt Wurm samt Kern ein. Den Rest besorgt die Natur…es ist sehr lustig was in Blumenkästen alles so blüht und gedeiht, wenn der Vogelbesuch sich in bracher Erde aussamt. Nur einen Apfelbaum hatte ich noch nicht dabei…😉
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P.S. Pardon, wenn ich zu ‚ausschweifend‘ war. Soll nie wieder vorkommen.
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Pardon, ich habe zu flüchtig gelesen, du hast recht, Der Wurm darf sich am Apfel laben, der Vogel wird zum Samenverbreiter und Igelinde hat auch was zum Fressen.
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Wie bitte, du willst nicht mehr ausschweifen? das wäre aber sehr schade! Ich liebe solche Um- und Abwege mehr als die Hauptstraßen.
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…na dann gut…ich bin erschrocken, weil ich dachte, es sei vielleicht zu viel gewesen…🙈
Liebe Grüße zu Dir✨🧚♀️
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schöner geschnippzelter Apfel, der Blick in Richtung Wochenende ist für alle schön, finde ich, Klaus
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danke, Klaus.
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Nun die Verbindung zu Apfel NY und Apfel Konzern finde ich gar nicht absurd oder aus der Luft gegriffen. Dein Post regt zum Nachdenken an, liebe Gerda!
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Danke Peter. Ich wollte nicht des Antiamerikanismus verdächtigt werden. 😉
Im übrigen ist auch in anderen Äpfeln der Wurm drin…. Und der Wurm denkt, das nahrhafte Apfelhaus sei sein Eigentum, weil er darin geboren wurde. Er rechnet nicht damit, dass ein Sturm kommen könnte, der sich um seine Eigentumsrechte einen Teufel schert und die Karten neu mischt
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Deine apfelige Wurmgeschichte ist zu schön, liebe Gerda.
Köstlich gar und völlig frei von jeglicher Anspielung auf Würmer in den Superdingen und
Igelind, das Igelkind, wächst einem sofort ans Herzchen und wär sie nicht so stachelig,
könnt man sie direkt an selbiges drücken 🙂
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Danke, Bruni! Ich hab gestern einen wunderbaren Igelfilm gesehen, da sieht man ein Igelpaar Liebe machen und versteht, dass diese Stacheln zu weichem Flaum werden können. Und die Igelkinder haben anscheinend noch ein ganz weiches Stachelkleid, weicher als die Frisur so manchen Jünglings.
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*lächel*, ich weiß, liebe Gerda, sie stacheln sich nicht, verletzten sich nicht.
Ein Wunder der Natur und die putzigen Kleinen tragen sowieso ein weiches Stachelkleidchen
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Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 04.05.19 | Wortspende von Myriade | Irgendwas ist immer
Ein wahres Kunstwerk, in Text und Bild! 🙂
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Danke, Anna-Lena! 🙂
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