2. Fortsetzung des Knirps-Abenteuers. abc-etüde, betreut von Christiane, Wörterspende von Wortgerinnsel. Bisher sind erschienen:
Die Metamorphose
„Zwölf fünfzig, schwarzer Schirm“, notiert sie
Ins Tagebuch, daneben kommentiert sie:
„Der Knirps ist gar nicht mehr der Alte
Wenn ich ihn auseinanderfalte
Schaut er griesgrämig und verdattert
Er ist ganz faltig und zerflattert.
Hier spießt ein Eisen, dort knickt er ein
Er möchte wohl bei seiner Schlampe sein.
Doch das kommt gar nicht in die Tüte.
Ein Zirkusschirm, du meine Güte!
Ein Knirps in Freiheit, wie grotesk!
Das wäre wirklich kafkaesk.
Die Knirpse sind auch gar nicht mehr modern
nen Regenschirm hingegen tragen Damen gern.
Den Knirps den werde ich entsorgen
Am besten heute oder morgen.“
Der Morgen kam, der Morgen ging.
Gerlinde ganz vergaß das Ding.
Sie nahm den Schirm und reiste los.
Wie ging es unsrem Knirpse bloß?
Er träumte von der Welten Fülle
Und litt in seiner engen Hülle,
Wie eine Puppe, die sich sehnte
Nach Freiheit und sich wand und dehnte
Und dachte schon: „Jetzt werd ich Falter,
doch leider werd ich alt und alter
und nichts geschieht, nur Motten kommen
haben mich in Besitz genommen.“
Heimkehrt Gerlinde, sieht ihn an mit Graus
Und schafft ihn schleunigst aus dem Haus.
Ist das das Ende? Aber NEIN
Das Ende kann es doch nicht sein!
Den Schirm den findet die Frau Käthe
Sie mag den Stoff, sie trennt die Nähte
Und schnippelt hier und schneidet dort
Ein Lampenschirm entsteht sofort.
Und für die Susi eine Hose
In leuchtend Rot wie eine Rose.
Ihr Stand am Markt ist wirklich doll
Mit Lampen, Broschen, Krimskrams voll.
Der Knirps, als Hose und als Lampe
Träumt nun ganz friedlich von der Schlampe
Die erst ihn stahl und dann entschwebte
In Himmelshöhn.
Ach dass sie lebte!
Du schenkst mir das erste Lächeln dieses neuen Tages 🙂
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He, das ist schön,das freut mich! Möge es noch viele Lächler geben!
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Könnte ich mir gut als Bilderbuch vorstellen, beide Geschichten zusammen….
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Drei Geschichten, fünf Bilder. Ja, das könnte vielleicht ein Büchlein werden. Doch für wen?
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Ich dachte an ein Kinderbüchlein, es gibt ja noch Eltern, die vorlesen und auch die Schnipselbilder erklären können. Außerdem wäre es eine Anregung für kreative Eltern, selbst mit den Kindern zu schnipseln…
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diese Geschichte ist vielleicht ein bisschen zu hintergründig für Kinder? andererseits- viele gute Kinderbücher sind ja vor allem eine Freude für die erwachsenen Vorleser 😉
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Genau so dachte ich.
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Da fällt mir gerade noch ein, in manchen Hotels gibt es auf dem Nachtschränkchen kleine Büchlein mit Gute Nacht Geschichten….
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Ahh, das ist eine gute idee! Einschlafgeschichtennnnnschnnnschnnn
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Wie schön, und ja, wie plastisch! Bilderbuch, tolle Idee!
Der muss aber groß gewesen sein, der Knirps, dass man eine Hose und eine Lampe aus ihm machen konnte!
Liebe Grüße
Christiane, lachend
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🙂 😉 Andere Knirpse glauben, sie könnten die Welt regieren. Da sind Hosen und Schirm doch bescheidene Erfüllungen.
Ich habe übrigens nur die vorhandenen roten Teile verwendet…..
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Wie war der Spruch von den Zwergen, die große Schatten werfen? 🙂 😉
(Ich mag die Idee mit dem Rot. Ich habe übrigens auch einen roten Schirm, nicht von Knirps, aber von der Firma, die Knirps aufgekauft hat. Dürfte auf dasselbe hinauslaufen.)
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O, einen roten Knirps hast du? Ist der irgendwo zu sehen?
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Nein. 🙂
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und? stellst du ihn mal vor? Beim nächsten Regen vielleicht? Als Alltagsgegenstand für Ullis Blog? (Hamburg ist ja berühmt für seinen Regen als Alltagsphänomen).
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Auch in Hamburg war dieses Jahr VIEL zu trocken, von daher schläft mein Schirm ziemlich vor sich hin – überhaupt bin ich mehr der Kapuzenmensch. Aber ich nehme es mal mit als Idee auf die imaginäre Liste, danke! 😉
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ich musste auch lächeln, danke, hoffe, du bist gut in die Woche gestartet?
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danke 🙂
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Nun hast Du Dich aber selbst übertroffen, liebe Gerda!
Er ist halt durch alle seine vielen und wirklich mehr als aufregenden Erlebnisse sehr gealtert, der knispsige Knirps und nun in so veränderter Form wird er noch einige Menschen erfreuen.
Aber ich habe auch gestutzt, daß er sogar noch zur Hose werden konnte und daß es nicht nur zu einem Lampenschirm reichte 🙂 Aber wer weiß, wie klein Hose und Lampe sind … *g*
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Nicht zu klein denken! Du siehst doch, dass es reicht. Wie war das doch mit den Broten und Fischen für die Hundernden? 😉
(pardon; den hunderten Hungernden)
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*lach*, tja, da klappte es wohl 🙂
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Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 47.48.18 | Wortspende von umgeBUCHt | Irgendwas ist immer
Unglaublich, liebe Gerda, wie diese drei Worte dich beflügelt haben. Chapeau!!!
Herzliche Grüße
Anna-Lena
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🙂 danke Anna-Lena!
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