Mein Skizzenbuch füllt sich mit primitiven Zeichnungen, von denen ich euch heute wieder einige zeige. Aber zuerst zum Skizzenbuch selbst: ich habe es im Athener Archäologischen Museum gekauft und zuerst nur wenig benutzt. Dann fing ich an, meine „Nachdenkseiten“ darin zu schreiben – mit links, langsam und bedächtig malte ich die Buchstaben. Und nun skizziere ich, was mir vor Augen kommt.
„Nachdenkseiten“. Ich schreibe sie morgens oder im Laufe des Tages. Eine halbe Stunde lang, manchmal auch länger. Mit der ungeübten linken Hand. Um mein Denken zu entschleunigen.
Die heutigen Skizzen sind auf den Fotos schlecht zu erkennen, ich zeige daher nur zwei als Original-Bleistiftzeichnung, die anderen als „Druck“, und am Ende noch eine Zeichnung in Originalgröße. Das reicht, denn mich interessiert vor allem die Linienführung.
Die Granatapfelbilder haben es mir besonders angetan, aber auch die anderen Zeichnungen sind von einer unglaublichen Präsens durch ihre Einfachheit. Und das mit Links? Muss ich auch einmal probieren. Marie
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Danke, Marie. Ich zeichne immer mit Links. Neu und ungewohnt ist für mich, mit links zu schreiben, denn ich wurde, obgleich Linkshänderin, zum Schreiben mit Rechts verdonnert. (Das „gute Händchen“).
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Oh je, wie gemein. Aber vielleicht bist du gerade deshalb so vielseitig begabt. Wer weiß. Marie
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Gefällt mir ausnehmend gut.
Auch die Idee mit den Nachdenkseiten und der linken Hand. Das Denken Entschleunigen. Überhaupt, Entschleunigen … Würde vielen von uns gut anstehen. Mir auch …
Sei herzlich gegrüßt
Agnes
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Vielen Dank, Agnes! Beim „Entschleunigen“ des Denkens geht es mir vor allem darum, nicht immer zu schnelle Schlussfolgerungen zu ziehen, sondern meine Urteilsbasis erstmal zu überprüfen: Ich versuche, meine eigenen Denk-Routinen zu durchbrechen. Das geht nur, wenn ich zwischen Impuls und Reaktion ein bisschen Zeit lasse.
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Nicht primitiv, liebe Gerda, einfach nur gut! Ich mag die Originalzeichnungen lieber, sie sind für mich gut zu erkennen 🙂
Einen sonnigen Gruß aus Berlin von Susanne
Es ist schon wieder Donnerstag, heute ist Julian auch bei meinem Vater und wir feiern seine bestandenen schriftliche und mündliche Prüfung zum 1. Staatsexamen.
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O meinen herzlichen Glückwunsch dem Julian! Und euch schönes Feiern! Danke fürs Lob meiner Zeichnungen und deinen Tipp, doch besser die Originale zu zeigen. Liebe Grüße!
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Es war ein schöner aber auch langer Tag, gestern. Nun ist mein Kind schon auf den Weg in die Berge….
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Wie herrlich ist das denn wieder! Wie beglückt dürfen meine Sinne durch diese Anblicke sein!
DANKE.
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O, danke, Sonia, für dies hohe Lob meiner bescheidenen Zeichnungen. 🙂
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Ganz besonders interessant finde ich die mit einer ansprechenden Handschrift eng beschriebenen Seiten!!
Nochmals mit Nachsommergruß
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Eine wunderbare Idee!!! und welch gelungene Ergebnisse !!!…vor allem die Granatäpfel haben es mir angetan.
Da ich überhaupt nicht zeichnen kann, werde ich das Mit-Links-Schreiben einmal wieder aufnehmen. Es hilft sehr, zum besinnlichen Mitdenken-und -fühlen zu kommen. Mir fiel bei Deinem heutigen Beitrag ein Satz ein, den Celan in seiner Büchnerpreis-Rede von Walther Benjamin zitiert.“Aufmerksamkeit ist das natürliche Gebet der Seele“.
Dir einen guten Septemberlicht-Tag ,
Elsbeth
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Danke, Elsbeth! DerSatz „da ich überhaupt nicht Zeichnen kann“ ist selbstverständlich falsch. 😉
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Pingback: Landung eines Graureihers – Agnes Podczeck
Deine Skizzen sind bildschön, liebe Gerda, und Deine nachdenklichen Seiten machen total neugierig auf dieses wundervolle Skizzenbuch von Dir
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Das Ritual der Nachdenkseiten habe ich auch wieder aufgenommen meistens schreibe ich se während des ersten Morgenkaffees, ich empfinde sie oft als erhellend und vertiefend, da ich gerade das schreibe, was kommt, ohne innere Kritikerin etc. Manches verwerte ich dann später. Spanned finde ich, dass du sie mit der linken Hand schreibst, wie gut dir das gelingt!
Deine Skizzen mag ich, besonders im Original 😉
herzlichst, Ulli
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Die Skizzen sind eine kreative Alternative zur Fotografie, insbesondere zur digitalten, bei der man viele Fotos machen kann und sich dann das beste aussucht. Dennoch müssen die Skizzen abfotografiert werden, um der Bloggemeinde gezeigt werden zu können.
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Tja, mit dem Abfotografiert-werden-müssen hast du leider recht, Joachim. Es gibt die Alternative des Scannens, aber a) habe ich keinen Scanner und b) geht es bei dem Skizzenbuch auch nicht.
Skizzieren ist in Zeiten, als es noch keine Fotografie gab, sicher eine Form des Dokumentierens gewesen, Heute sehe ich das ein wenig anders, Es ist mehr ein Sich-Vergewissern, eine Art Dialog mit der Umgebung, oder auch der Versuch, etwas durch die Handbewegung und den Strich zu verstehen, was sich beim Hinschauen nicht so erschließt.
Falls du dies liest: ich hatte bei deinem Schwerkraft-Kommentar (slow motion) ein paar Fragen an dich. Magst du helfen?
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