Von meinem Besuch in der Macchia habe ich zwei gewundene Hölzer von Origano mitgebracht. Die zeichnete ich heute, draußen vor dem Atelier sitzend, zusammen mit einem Stück Schwemmholz, einer Knochenvase mit Trockengräsern und einem dekorativen Keramikboot.
Du findest vielleicht, das sei ein ziemliches Sammelsurium. Nun ja, da hast du mal recht. Es ist Auf- und Eingesammeltes. Die „Knochenvase“ – ein Knochen, den ich zur Vase umfunktioniert habe – ziert schon lange mein Fensterbord. Das Keramikboot erstand ich zu Weihnachten, um es zu verschenken, aber es blieb mir erhalten. Das Stück Schwemmholz hat angesichts des milden Winters die Heizungsperiode überstanden. Und die gewundenen Origano-Hölzer fand ich auf dem Pfad, der sich vom Kloster „der lebensspendenden Quelle und der Eichen“ Richtung Meer senkt.
Ich hab dann noch ein bisschen mit Fotoshop herumgespielt.
Die Originalzeichnung hat es schon für sich in sich 🙂
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danke, Gerhard. Ich habe daher auch nur geringe Retouchen vorgenommen, um ein bisschen zu spielen.
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Fantastisch liebe Gerda und die bearbeiteten Varianten, also dass Erste und das dunkle finde ich super schön! Eine tolle Arbeit! 👌
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Danke, liebe Babsi. Die erste Bearbeitung entspricht ziemlich dem Orginal, ich hab es nur ein bisschen geschönt. Und die dunkle ist dasselbe „invers“ – also die Schwarz-Weiß-Werte umgedreht. .
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Das sind wirklich interessante Objekte! 👍😉
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Wie du weißt, Babsi, solche Objekte schafft die Natur ständig, man braucht sich nur zu bücken. Diese stark gedrehten Zweige von Origano fand ich auf dem Weg liegend, aber es gab sie auch noch angewachsen, massenhaft, uns sehr viel größer und prächtger. Origano wächst ja auf sehr kargem Boden in extremer Hitze, daher sind die Zweige verholzt und dunkel. Warum sie sich so stark winden? ich vermute, das hat mit dem Sonnenstand zu tun, oder damit, dass Tag und Nacht sehr unterschiedliche Temperaturen aufweisen. Ich weiß es nicht. .
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Es sind richtige kleine Kunstwerke! Ein schönes Dekomaterial! 👍😉
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Ich schaue auch nochmal in Wikipedia nach! Danke für Deine interessante Info!
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Und es gäbe , liebe Gerda, vielleicht, noch die Frage zu klären, warum die Wahl bei den Fundstuecken genau auf diese gefallen ist. Mich treibt das bei meinen OrtsMarken, deren Basis a ja auch Fundstücke sind, als Frage das immer um.
Liebe Grüße
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Lieber Jürgen,
Im vorliegenden Fall faszinierte mich das stark gewundene Holz. Mir gefiel es, dazu einen gradlinigen flächigen Kunst-Gegenstand (das Schiff) zu setzen. Der Knochen ist quasi ein Vermittler: gerundet und glattwandig. Und er ist hohl, umschließt also eine Negativform, die im gewundenen Holz äußerlich wird.
Danke für deine Nachfrage, die mir meine eher gefühlsmäßige Zusammenstellung bewusster macht. Ich sehe die ganze Reihe übrigens als einen Versuch, mir zeichnend die Formensprache der Natur bewusster zu machen, gerade auch durch die Gegenüberstellung von Natur- und Kunstgegenständen. Ohne Natur-Studien – so meinte, glaube ich, Paul Klee – laufe die abstrakte Malerei irgendwann leer.
Liebe Grüße nach Spanien. Sind die Sturmschäden nun überwunden? Gerda
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Alles im grünen Bereich, die Sonne könnte etwas mehr scheinen, das wurde meinem Schnupfen und dem draußen arbeiten gut tun.
Das was uns umgibt, die Natur und die zivilisatorischen Gegenstände haben fuer mich eine hohe inspirierende Wirkung, insbesondere wenn der Verfall spurenmässig erkennbar ist. Ich habe allerdings nicht den Ehrgeiz die Gegenstände wie Du zeichnerisch sehr nahe am Original wiederzugeben, sondern mir reicht die zeichnerisch grobe Annäherung. Fehlendes technisches Können lässt sich so eher kompensieren und das energetische im Tun besser rüberbringen.
Die Gegenstände, die ich aufgebe müssen klein sein, beschädigt oder von der Natur bearbeitet und in ihrer Formensprache nicht unbedingt dem gängigen entsprechen. Als Material geht alles, Holz liebe iich. Aber auch bei mir ist es eher ein unbewusster Vorgang.
Liebe Grüße Juergen
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danke, Jürgen.
Die Art, wie ich Dinge jetzt zeichne, ist neu für mich, ich habe es nur ganz am Anfang, als Fingerübung sozusagen, getan, und bin dann gleich ins „Expressive“ hineingesprungen. Es ist mit diesem genauen Zeichnen eine Faszination verbunden, die ich bisher nicht kannte: Einmal nichts eigenes zu wollen, Hingabe „an das, was ist“. Insofern ist mir jedes Objekt recht, das sich in meinem Umkreis bemerkbar macht, aber aus praktischen Gründen ziehe ich momentan ebenfalls die kleinen Dinge vor. Ich taste mich da wie blind voran an den Wänden einer dunklen Höhle, hoffend, dass sich am anderen Ende ein freier lichter Raum auftut: ein tieferes Verstehen, das nicht an der Oberfläche haftet, aber auch nicht willkürliche Interpretation ist.
Lebensgeschichtlich gesprochen, zäume ich das Pferd vom Schwanz auf….
Dir eine ruhige sturmfreie Zeit! Liebe Grüße aus der friedlich-frühlingshaften Mani
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Ich verstehe. Und: Danke, danke!
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Liebe Gerda, die Zusammenstellung deines Sammelsuriums gefällt mir ausgesprochen gut, ich sehe darin Ergänzendes. Das Keramikboot gefällt mir außerdem richtig gut und gibt dem Ganzen eine schöne Mitte. Gerne verlinke ich auch diesen Artikel bei der Blogparade.
Herzliche Grüße, Ulli
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danke Ulli, auch fürs Verlinken. Ich habe inzwischen in meinem Blog ein bisschen Umschau gehalten, es gibt soooo viele Sachen mit Schiffen, die du unmöglich alle verlinken kannst (aber ein paar eben doch). Zu deinen Wüstenschiffen würde noch passen: https://gerdakazakou.com/2016/02/07/griechische-dichtung-am-sonntag-elytis-der-irre-kahn/ wenn du willst, kannst du es noch dort verlinken.
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Gerne verlinke ich ihn, aber dann wieder im neuen Beitrag, weil ja die Vergangenen dann kaum noch besucht werden, okay?!
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Gerne. Willst du noch ein paar links von mir haben, oder reicht es erst einmal? ich hätte da noch anzubieten: die Optimisten (https://gerdakazakou.com/2015/06/14/optimisten/) oder Erinnerungen an einen kleinen Hafen – wir waren zusammen dort, in Kitries (https://gerdakazakou.com/2015/06/20/erinnerung-an-einen-kleinen-hafen/) oder „September“ (https://gerdakazakou.com/2015/09/17/september/) oder eine der vielen Episoden von Odysseus Heimreise (https://gerdakazakou.com/2015/07/15/von-skylla-und-charybdis-zu-den-rindern-des-helios/) oder das verschneite Dorf mit See und Kahn (https://gerdakazakou.com/2015/11/27/schnee-dorf-see-boot/) oder „Lebe deinen Mythos“ (https://gerdakazakou.com/2015/07/22/lebe-deinen-mythos/) oder oder oder ….
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🙂 🙂 🙂 immer gerne doch, liebe Gerda :), nun kommen erst einmal drei Links im nächsten Beitrag, mehr sind geplant und ich freue mich über JEDEN Beitrag und ich glaube viele Leser *innen auch…
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na dann1 Such dir aus, was du willst undwas vielleicht in den Kontext deines n’chsten Beitrags passt.
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Pingback: Boote und Schiffe 006 |
Das ist ein schöner Beitrag mit einem faszinierenden Sammelsurium! Alles malst und präsentierst du sehr bedacht und reizvoll ! LG Petra
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hab Dank, Petra!
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Pingback: Boote haben für mich etwas von Sehnsucht und Fernweh – Susanne Haun | Susanne Haun