Gedanken kommen und entschwinden. Menschen. Gesichter. Monde. Sie gleiten vorbei, sind schon nicht mehr da.
Frühling ging, Sommer steigt seinem Höhepunkt zu, Herbst kommt. So sagt man. So fasst man zusammen, was sich nicht fassen lässt. Schau, schon verwelkt die Blume, die eben noch voll erblüht war, die eben noch Knospe war, die gar nicht war. Schon bildet sich eine neue Knospe am Ast. Schon rundet sich der Mond, schau, schon nimmt er ab.
Sei im Fluss, sei im Gleiten der Tage – so ermahne ich mich. Was du tagtäglich durch dich hindurchgehen lässt – Gedanken, Gefühle, Taten -, der Strom des Lebens trägt es mit sich fort. Vieles ist Schutt. Das meiste sogar. Bruchstück, Versuch. Beschau es noch einmal und lass es gehen. Und bitte darum, dass es nicht endlos herumschwappt, sondern verwest und zu Humus wird für neues Gestalten.
Pantha rhei trifft Carpe diem 😉
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Das Griechische trifft das Römische…. herrlich! Herausgeboren wird das Abendland.
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eine wertvolle Lebensweisheit….
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Das nehme ich jetzt zu mir, liebe Gerda:“Sei im Fluss, sei im Gleiten der Tage – so ermahne ich mich. Was du tagtäglich durch dich hindurchgehen lässt – Gedanken, Gefühle, Taten -, der Strom des Lebens trägt es mit sich fort. Vieles ist Schutt. Das meiste sogar. Bruchstück, Versuch. Beschau es noch einmal und lass es gehen. Und bitte darum, dass es nicht endlos herumschwappt, sondern verwest und zu Humus wird für neues Gestalten.“
Danke und herzliche Grüsse (zum wievielten Male heute? lach)
Ulli
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Manchmal ist einem so…. Sehr besinnlich… Alles Gute Von Marie die morgen in der Frühe aufbricht zu einer Reise in die Berge.
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Das gibt einen schönen Hiatus im täglichen Gleiten. Gute Reise dir!
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Liebe Gerda, ich muss auch mal schreiben – wie schön -. Wie schön du dein Bild von der Leichtigkeit des dahin gleiten dargestellt hast. Vielleicht sind das die Feen, Elfen, Kobolde aus unseren Träumen und Wünschen. So zerbrechlich und zart. Verletzbar. Ich denke alles, zieht nur an uns vorbei, der Mond, die Sterne, Wolken, Sonne, Tag und Nacht. Die Zeit. Einfach so, aus unserem Gesichtsfeld. Nicht alles welkt, verändert sich, bildet Humus, leider. oder Gott sei dank.
Aber weil es so ist, wie es ist, gibt es mir Vertrauen im Wiederkehren, im Kreislauf des Geschehens.
LG.Monika
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Ich danke dir herzlich für deine Worte. Für mich sind diese vorbei und weggleitenden Flügelwesen die Tage. Jeder hat ein andere Gesicht, eine andere Gestalt. Ich wolle, ich könnte das Gesicht jeden Tages erkennen. Der heutige ist schön, hell und windig, aber ich bin matt. Liebe Grüße dir!
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Liebe Gerda, wenn ich dir Blumen schicken könnte, würde ich es tun. Ich würde dir den Frühling und das Erwachen senden. Die Leichtigkeit und das Licht. Die Fähigkeit hinter den Spiegel zu schauen, um Erkenntnisse zu gewinnen. Aber es steht nicht in meiner Macht. Ich kann dir nur ein Abendlied senden in Plattdeutscher Sprache. Vielleicht kennst du die Melodie.
Över de stillen Straten
Geit klar de Klockenslag;
God Nacht! Din Hart will slapen,
Un morgen is ok en Dag.
Din Kind liggt in de Weegen,
Un ik bün ok bi di;
Din Sorgen un din Leven
Is allens um un bi.
Noch eenmal lat uns spräken:
Goden Abend, gode Nacht!
De Maand schien op de Däken,
Uns‘ Herrgott hölt de Wacht.
LG. Monika
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Danke für die Blumen und das schöne fromme Abendlied. Lebst du in Plattdeuschen Raum?
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Nein Gerda, aber ich kenne/ kannte die Fischerdörfer, Fischkutter, die Nordsee und die Inseln. Nicht alle, aber einige. Den Wind und das raue Meer. Mein Zuhause war es nie, aber es ist mir nicht fremd. Wie vieles nicht.
LG. Monika
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Wie schön sind sie wieder, Deine fliegenden Papiergeschöpfe, liebe Gerda
Alles kommt an, gleitet vorbei und manches nimmt uns mit. Aber nur eine kurze Weile, dann läßt es uns zurück und wir lassen es in Gedanken nochmal langsam an uns vorüberziehen…
Auch unsere Versuche können Humus zum neuen Gestalten werden, schreibst Du , der Nährboden, auf dem Neues wächst. So muß ich es sehen, sollten wir es alle sehen. So macht alles Sinn, was wir dachten und was wir machten.
Was für ein guter Gedanke.
Liebe Gutenachtgrüße von Bruni
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Deine lieben schönen Worte, Bruni! Danke!
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…sie fliegen!
…sie erheben sich mit dem Wind, steigen mit der Luft, lassen durch sich hindurch, was keinen Bestand hat und nehmen auf das Bleibende…so bereichert fliegen sie…
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Das einzig Bleibende ist das, was durch Liebe geschah. Alles andere ist nichts. Bei deinen Worten denke ich an Novalis „Hymnen an die Nacht“:
„… das Irdische schwimmt obenauf, wird von Stürmen zurückgeführt, aber was heilig durch der Liebe Berührung ward, rinnt aufgelöst in verborgenen Gängen auf das jenseitige Gebiet….t“.
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Liebe Gerda, was für eine wunderbare Leichtigkeit in diesem Bild – gefällt mir sehr! Herzliche Grüße!
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hoch erfreut!
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Ein schönes Bild, ein schöner Text:
Beides erinner mich an ein Gedicht von Rainer Maria Rilke:
Zitat:
„Tage, wenn sie scheinbar uns entgleiten,
gleiten leise doch in uns hinein,
aber wir verwandeln alle Zeiten;
denn wir sehnen uns zu sein ….“
( Rainer Maria Rilke )
LG von Rosie
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danke dir, Rosie, für diese schöne Assoziation. Liebe Grüße! Gerda
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🙂
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Ich mag den Hegel nicht, aber in deinen Worten scheint er auf. Natur ist Geist, Natur ist Blatt, Knospe, Blüte, Frucht. Aufgehoben werden in neue Zustände. Und wieder losgelassen, beginnend. Die Dialektik des Lebens. Humus für Neues.
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Vielen Dank, Achim!
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