Spieglein Spieglein an der Wand – das war gestern. Heute ist es ein anderer Spiegel, der sich mir präsentierte. Ein Straßenspiegel, der aufgestellt wurde, um eine unübersichtliche Ecke einsehbar zu machen. Nun lag er zerbrochen am Boden, ein Gerippe aus Eisen mit ein paar gewölbten Scherben, in denen er sich selbst, seinen ehemaligen Träger und den Himmel spiegelte.
Das Zusammenwirken von menschlicher Tätigkeit, Verfallsprozessen an technisch erzeugtem Material und der immer triumphierende Natur bringt erstaunliche Kunstwerke hervor. Man bemerkt sie vielleicht im Vorbeigehen, fotografiert sie, vergisst sie. Morgen sind sie nicht mehr da. In dem Land, in dem ich lebe, dauert es ein wenig länger, bis die Müllabfuhr sie beseitigt.
Das freut mich fast. Denn so kann ich hoffen, dass auch mein Abbild im Spiegel noch ein wenig bleiben darf.





Liebe Gerds,
das sind auf jefen Fall sehr schöne Fotos. Toll! Hoffen wir trotzdem, dass das eine oder andere indem Land, in dem Du lebst, irgendwann mal besser läuft. Ich drücke da nach wie vor dem jungen Wahlsieger die Daumen.
Liebe Grüße
Kai
LikeGefällt 1 Person
danke, Kai, fürs „Toll“ und fürs Daumendrücken!
LikeLike
wunderbar eingefangen, hätte man es herstellen wollen, wäre es vermutlich niemals so schön geworden. Einfach wunderbar.
Marie
LikeLike
danke, Marie! Die arrangierten Objekte, die ja meist von ihrem Fundort entfernt an Kunstorten aufgestellt werden, sind stärker vom Denken und Wollen des Künstlers geprägt – das ist schwieriger als das Fotografieren von Zufallsfunden und geht so manches mal schief.
LikeLike