Erinnerung an einen Brand. (Myriades Impulswerkstatt Bild 2)

Beim Anblick deines Bildes, liebe Myriade, steigen viele Reminiszenzen auf und wollen an die Oberfläche. Verbranntes, Verkohltes, doch immer noch Form. 

Erste Reminiszenz. Besuch in der Brandzone. Hier starben Menschen. Man zählte schließlich mehr als 100. Ich baute aus herumliegenden Steinen einer zerbrochenen Mauer ein Steinzeit-Gehöft. Stein ist haltbarer als Holz, dachte ich, es brennt nicht so leicht, und: ein neuer Anfang muss gemacht werden. Immer wieder.

Mein Neffe Vasilis Botoulas sammelte die verbrannten Stücke des Hauses wie Reliquien.

Der Fensterrahmen der Toilette im Hausgiebel.

Er machte später Kunst daraus. Darüber habe ich schon geschrieben (hier).

Einen alten Kirschbaum gab es nicht in diesem Garten.

 

 

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Fotografie, Impulswerkstatt, Katastrophe, Kunst, Leben abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

21 Antworten zu Erinnerung an einen Brand. (Myriades Impulswerkstatt Bild 2)

  1. Gisela Benseler schreibt:

    Das Legebild aus verbrannten Holzstücken, von Deinen Händen liebevoll gestaltet, gefällt mir.

    Like

  2. wildgans schreibt:

    Man müsste die Stücke anfassen können…und dann, und dann, ach, ich weiß auch nicht, jedenfalls kommen Assoziationen. Bei mir z.B. an Lidice, das Dorf in der Nähe von Prag…Sicher weißt du, warum. Anderen Menschen kommen andere Sachen in den Sinn…
    Gruß von Sonja

    Gefällt 2 Personen

  3. Myriade schreibt:

    Kunst zu machen aus angekohlten Stücken des eigenen Hauses gefiel mir schon sehr gut, als ich bei dir das erste Mal davon gelesen habe. Besonders das Legebild finde ich großartig in seiner Ausgewogenheit, aber auch den Fensterrahmen mit den gesprungenen Scheiben und den dunklen Schatten. Das ist eine Art der Aufarbeitung einer Katastrophe wie einem Feuer, die mir sehr gut und wirksam erscheint und obendrein ist sie auch noch schön anzusehen.
    Vielen Dank für den holzkreativen Beitrag !

    Gefällt 2 Personen

  4. PPawlo schreibt:

    Myriades Bild und dein Beitrag passten ja prima zusammen! Sie sehen sich sogar sehr ähnlich! Einen Brand so kreativ aufzuarbeiten und das so in Erinneerung zu halten ist sicher wohltuend und heilend! Überhaupt hat ja Brand oder Feuer nicht nur etwas Vernichtendes, sondern auch etwas Reinigendes an sich. Mich erinnert es auch eher an etwas Vernichtendes. Ha, da kommt mir aber auch etwas Reinigendes! Davon bald später. Einen guten Sonntag! Liebe Grüße, Petra

    Gefällt 1 Person

    • gkazakou schreibt:

      Danke, Petra, ich fand die Ähnlichkeit auch frappierend. Feuer hat viele Dimensionen – es vernichtet und reinigt, spendet Wärme und Licht, es verbindet Materie und Geist, Leben und Tod durch Anverwandlung. Doch wenn man das verkohlte Holz betrachtet, ist Trauer das vorherrschende Gefühl.

      Gefällt 2 Personen

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..