Meine „Weihnachtsdeko“ besteht aus Boot, Schwan, Eule und Christstern. Ich habe mich daran, wie ich bereits zeigte, mit Wachskreiden zeichnend, abgearbeitet. Diese Übungen machte ich bei Tageslicht:
In der vergangenen Nacht machte ich einen weiteren Anlauf bei Lampenlicht.
Dabei fiel mir auf, wie viel „schwerer“ die Dingwelt bei Kunstlicht ist: die Konturen sind härter, die Schatten tiefer als bei Tageslicht (zumindest dann, wenn wie dieser Tage trübes Wetter herrscht. Das attische Licht ist meist sehr stark konturierend). Meine Absicht, mich ganz dem feinen Spiel der Farben hinzugeben, ohne die Konturen der Dinge groß zu beachten, wurde dadurch konterkatiert. Es packte mich mal wieder das Bedürfnis, den Dingen durch Umrisslinien und Steigerung der Hell-Dunkel-Kontraste mehr Stabilität und Dauer zu verleihen.
Ein Vergleich der Fotografien desselben Motivs bestätigt die Beobachtung: das Tageslicht ist „weicher“, der Kontrast geringer. Auch sieht man hier gut, wie „blaustichig“ das Tageslicht ist – verglichen mit dem „gelbstichigen“ Lampenlicht.
- Trüber Tag, mittags
- Lampenlicht, Mitternacht
Ein Bildausschnitt des zweiten Fotos verdeutlicht den Unterschied zwischen dem bläulichen nächtlichen Außenlicht und dem gelblichen elektrischen Licht im Innenraum.
Dass sich Farben im Außen- und Innenraum unterschiedlich verhalten, ist Malern schon früh aufgefallen. Dazu ein anderes mal.
Wieder sehr schöne zeichnerische Beobachtungen über das Tageslicht und das Kunstlicht. Dies alles zusammen macht es vielseitig und lebendig, und Du bleibst in Übung und entdeckst immer Neues, Gerda.
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Danke, Gisela. Ich sah, dass du dich auch mal wieder ein bisschen ans Malen herangetraut hast.
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Das ist eher ein Zeichnen.
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ja, schon, aber in Farbe.
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Ja schon. Aber die Linie herrscht vor, weniger die Farben. Und Gedanken sprudeln hervor.
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Ich verspüre eine seltsame Vorliebe für diese vorwitzige Eule. Im übrigen mag ich sehr deine Farbwahl!! Guten Start in die Woche!
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Danke, Alexander. Diese Eule hat was, nicht war? Ich hab sie schon in so mancher Zeichnung „verarbeitet“.
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Die Eule ist ganz wundervoll. Ich mag sie sehr, so wie auch Dein Foto von ihr mit dem
geheimnisvollen Hintergrund.
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🙂 Ich mag sie auch und habe sie schon öfter gezeichnet, zum Beispiel hier: https://gerdakazakou.com/2018/11/30/tagtaegliche-zeichnung-eulen-und-schiffe/. Erinnerst du dich an den Eulen-Gipfel? Da steht sie in der Mitte, vor der Pelzeule. https://gerdakazakou.com/2018/12/01/tagtaegliche-zeichnung-der-g20-eulengipfel-weltpolitik-am-sonntag/
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Stimmt, aber hier so alleine auf einem Bild wirkt sie viel mehr, Gerda!
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Ja, die verschiedenen Lichtsituationen sind schon interessant. Wieviel anders die Farben beim Malen ausfallen müßten, kann man sich vorstellen. Deine farbigen Zeichnungen gefallen mir gut!
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Danke, Almuth. Nicht nur die Farben, auch das Zeichnerische, die Kontraste, wirken anders. Bei Vergleichen von Kunst früher und heute vergisst man allzu oft, unter welchen Lichtverhältnissen gemalt wurde. Bei der Präsentation der Bilder gilt dies natürlich umso mehr. Sehr beeindruckte mich die Tageslicht-Beleuchtung in einem Berliner Museum mit Alter Kunst (Mittelalter).
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Das kann ich mir gut vorstellen. Unter Tageslicht sieht man alte Kunst ja selten. Jedenfalls noch mal ein guter Hinweis von dir! Ja, wer weiß, was das für sparsame Lichtquellen waren, unter denen gemalt wurde. Lichtverwöhnt wie ich bin, kann ich mir das kaum vorstellen.
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