„Es gibt ja auch Menschen, die das Glück haben, am Meer zu wohnen, und für die gestreiftes Sonnenuntergangswasser und unendliche Weiten ganz alltäglich sind.“ So schreibst du, liebe Myriade, in deiner Einladung zu diesem schönen Bild. Bekanntlich bin auch ich eine dieser Glücklichen. Und so könnte ich versucht sein, aus meinem Archiv diesmal Meeressonnenuntergänge herauszusuchen. Vielleicht tue ich es ja noch. Denn das Sonnenuntergangs-Schauspiel ist einfach zu schön und man bekommt wohl nie genug davon.
Dein Bild hat aber noch eine weitere Besonderheit: es zeigt Spuren sich kreuzender Bahnen – vermutlich sind da Schnellboote langgedüst? Und so dachte ich drüber nach, welche Art von Schiffsverkehr mir denn am meisten zusagt. Das Ergebnis: Boote, gerne auch bis zur Größe eines Kümo (Küstenmotorboot) oder eines Kaiki (griechisches Fischerboot). Geruhsames Segeln, lautloses Rudern und Paddeln sind mir am liebsten. Aber ich mag auch Fähren wie die, die mich als Kind über den heimischen Binnensee und später dann über das Meer zu einer Insel, nach Italien, an die türkische Küste, nach Israel oder Algerien brachten. Auch große altertümliche Frachter mag ich und schaue ihnen lange nach, wenn sie am Horizont entlangziehen, bin auch schon selbst auf einem gereist, vor vielen Jahren. Containerschiffe sind ein trauriger Anblick, und Schnellboote sind mir verhasst, und ich fürchte sie, wenn sie küstennah über das Wasser rasen.
Natürlich habe ich viele Bilder mit Booten gemacht. Heute legte ich aus grob gerissenen Schnipseln eine neue Szene. Still zieht das Ruderboot durch die Abenddämmerung. Ein Sichelmond zeigt sich zwischen dem farbigen Gewölk. Ich höre nur das leise rhythmische Klatschen und Platschen der Ruder, die ins Wasser tauchen. Manchmal dringt der Ruf eines Nachtvogels an mein Ohr. Die Fische streben lautlos ihren Schlafplätzen zu. Verzaubert ist die Welt.
Eindrucksvollere Bootsbilder gibts natürlich, so zB diese Montage aus Legebild und Foto:
oder auch dieses Gemälde mit gedrängten Bootsleibern (Pigmente, Kleister auf Leinwand)
Oder auch dieser pfeifenrauchende Bötchenfahrer mit angelndem Hund (Legebild)
Danke, Myriade, für die schöne Anregung. Hat mir Freude gemacht.
Danke, macht mir auch Freude! Alles, was mit Meer und Booten zusammenhängt. Das letzte Legebild finde ich sehr vielschichtig mit diesem Stück Hieronymus Bosch und dem starken S/W Eindruck. Das Gemälde ist wieder ganz anders. Es gefällt mir von den Farben sehr gut und ich finde man hört die Boote aneinander schlagen. Ach ja, du gehörst wirklich zu den glücklichen Küstenbewohnern.
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Danke, Myriade. auch für dein feines Gehör (Boote aneinanderschlagen). ja, ich bin am Meer geboren und mag ohne Meer nicht sein. Das Meer ist Freiheit.
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Ja, das kann ich gut nachvollziehen obwohl ich eine Binnenländerin bin.
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Sehr schön umgesetzt, gefällt mir, vor allem das Leinwandbild.
LG, Nati
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Herzlichen Dank, Nati!
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Was für ein schöner, abwechslungsreicher Beitrag! Auch mich fasziniert das gemalte Bootsbild am meisten. Eine herrliche Farbigkeit und lockende Frische tun sich da auf! Noch halten sich die Boote gegenseitig aufrecht, aber bald geht’s los aufs freie, schwankende Meer! Klasse! Herzlich, Petra
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Danke Petra. Immer wieder dies: Bald gehts los!
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Traumhaft! Besonders mag ich Dein Bootsgemälde ❣
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Danke, Johanna!
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Ja, welche Art Schiff mag ich ? Es sind wohl eher kleine Schaluppen, oder Fischerboote. Ja Fähren auch. Was ich nicht mag, geradezu verabscheue sind die riesigen Monsterhotels, die die Menschen in die wunderschönsten Orte „ausspucken“, wie ich neulich nächtlich im Fernsehen sah. Ich bekam das Grausen, als ich sah, wie Menschenmassen Mykonos und Santurin fluteten. Dort kann man also nicht mehr hinreisen, dachte ich. Und da kam so etwas wie Freude auf, das die Pandemie der Inselbevölkerung auch Entspannung bringt. Ich hoffe jedenfalls, das es so ist. Deine Legearbeiten gefallen mir wieder einmal sehr. Liebe nächtliche Grüße von Marie
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Danke, Marie, die übergroßen Kreuzfahrer sind wirklich eine Plage. Ich könnte mich nie für solch ein Herdenleben begeistern, sehe aber ein, dass es Menschen gibt, die genau das suchen. Die Orte, die von ihnen aufgesucht werden, leiden unter ihrem Ansturm, aber die Bewohner wehren sich nicht, weill sie immer denken, es könnte ihren Gewinn schmälern, wenn die Schiffe nicht mehr kommen. Es ist wie mit der Verkehrsberuhigung: die Geschäfte wehren sich bis zuletzt gegen Fußgängerzonen, denken, es werde ihr Bankrott sein. Dabei ist meist das Gegenteil der Fall. …
Schaluppe ist ein schönes Wort. Habe ich lange nicht mehr gehört.
Liebe Grüße!
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Ich erinnere mich noch an die feine Blogparade zum Thema „Boote und Schiffe“ von Ulli und Dir. Auch da mochte ich diese Motive bei Dir ganz besonders.
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Ja,danke, Birgit! es ist eines meiner Leib- und Magenthemen.
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Ist die Freiheit da, wo man ist, oder könnte sie auch anderswo sein…Meine fühlt sich mehr nach Gedankenwelt an, Traumwelt, schwebt oft auch am Himmel oben oder legt sich in Waldlichtungen, von der Sonne gewärmt, nieder…
Habe deine Bilder gern betrachtet!
Gruß von Sonja
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Sicher ist die Freiheit ein innerer Zustand, liebe Sonja. Aber der äußere kann mit dem inneren mehr oder weniger harmonieren. ZB ist es in einer Hinterhauswohnung mit nur einem Schnipsel sichtbarem Himmel durchaus möglich, sich in die Freiheit zu träumen (ich lebte in Berlin in einer solchen), aber das Meer oder ein weiter Himmel machen es einem doch leichter…
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Ich mag sie auch sehr, alle und inbesondere Deine Sonnenuntergänge am Meer, liebe Gerda.
Dein Gemälde mit den gedrängten Bootsleibern (Pigmente, Kleister auf Leinwand)
empfinde ich heute als schönstes der Bootsbilder, die Du uns zeigst.
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Danke, Bruni! Mit deiner Vorliebe für das Gemälde befindest du dich in bester Gesellschaft. 🙂
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Es ist einfach wundervoll, Gerda!
Ich kannte es aber schon. Du hast es wohl schon mal gezeigt.
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Ja, Bruni. Neu sind sie nicht.
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Der Querschnitt der Auswahl ist gar wohldurchdacht, scheint mir … 😉 – das Augenzwinkern, das ich im letzten Bild glaube entdeckt zu haben, ist mir eindeutig am Nächsten.
Die einander kreuzenden Bahnen im Impulsbild sind das Wasser der Fähre und die alte Dünung.
‚Große altertümliche Frachter‘ – die gibt es nur mehr im Archiv in unseren Breiten. Und in Hamburg, die Cap San Diego. Die wird das Jahr über als Museum und Hotel genutzt und einmal im Jahr dürfen die Förderer und Erhalter einen Tag lang mitfahren, damit sich auch die Technik etwas bewegt. Zum Sonnenuntergang gehts dann wieder die Elbe rauf.
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Danke, Olpo, für die Bildaufklärung und sonstige lesenswerte Info zu großen altertümlichen Frachtern. Also keine Schnellboote. Das ist erfreulich. Schon beruhigt sich auch mein Gehör. Das letzte Legebild ist ein Ausdruck von Stille, bei gleichzeitig fröhlicher Tätigkeit. Die Bucht goutiert es und blinzelt zufrieden 😉
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Tolle Bilder, eines schöner als das andere… aber am allerbesten gefällt mir der pfeifenrauchende Bootsfahrer
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