Armer kleiner Willi! Was musstest du dich auch mit einer alten Frau einlassen. Du vibrierst vor Neugierde und Lebensfreude, und die Alte hatte heute gar keine Lust zum Aufstehen. Hatte wohl gestern etwas zu lage in Bücher reingeguckt, zu viel nachgedacht, hatte freilich auch einiges Sinnvolles getan.
Jedenfalls musste Will.i heute ziemlich viel quengeln und pranzeln, bis er mich aus dem Bett hatte. Dabei leuchtete draußen ein verheißungsvoller Tag. Der 13.1. des Jahres, Willis erster Dreizehnter! Ich mag die Zahl 13 ja, also rafffte ich mich auf und zog mir meine Jacke über. Draußen wars kalt und schön. Sehr schön sogar. Die Wolken am blauen Himmel warfen ihre Schatten auf das Vorgebirge des Taygetos, gaben den Hängen diese besondere Lebendigkeit und Plastizität, die sie an trocken-sonnigen, leicht bewölkten Tagen haben.
Das Meer grüßte kühl zu uns herauf, davor die wohlgeordneten Olivenhaine. In der Ferne die Stadt Kalamata.
Viel Zeit hatte ich nicht für Will.i, denn ich erwartete eine Klientin, die extra von weit her kam, um mit mir zu arbeiten. Und da war für Will-i wirklich kein Platz. Denn mit seinen direkten Fragen: „Warum hast du das gemacht?“ – „Welchen Nutzen hat das?“ oder gar „Was willst du eigentlich erreichen?“ „Warum machst du nicht einach, was du willst?“ war da nichts anzufangen.
Als wir nach drei Stunden fertig sind, ist auch die Sonne weg. Nun jammert Will.i, dass es für ihn ein vergeudeter Tag war. „Warum hast du mich rausgeschmissen?“, fragt er. „Hätte ich nicht doch was lernen können? Ich hätte auch bestimmt den Mund gehalten“. „Das verstehst du noch nicht“, rede ich mich raus, wie es eben Erwachsene gegenüber Kindern gern tun, wenn sie müde sind.
Nun überlege ich, ob ich recht daran getan habe, ihn auszugrenzen. Wann, wenn nicht jetzt, soll er begreifen, dass es manchmal gar nicht darauf ankommt, hier und jetzt ein Problem zu lösen? Dass es meistens ausreicht, den Boden gut zu lockern, um dann einfach abzuwarten und ganz ruhig zuzuschauen, wie die Saat aufgeht.
Ich habe Will.i in den Garten geschickt, da kann er es am ehesten lernen. Denn da sind, ohne dass wir das geringste dazu getan hätten, fünf wilde Iris erblüht. Und der Klee hat auch angefangen, seine hochstängligen gelben Blüten zu öffnen.
Ich aber lege mich ein bisschen aufs Ohr.
ps. und eine Stunde später. Nun fand ich Will.i sehr vergnügt im Klee.

Ihr Blog ist interessant … Herzlichen Glückwunsch 👍🌻
paintdigi.com
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Dankeschön und herzlich willkommen! Ich schau mal bei dir!
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Willkommen lieber Freund 🌹
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Neben dem wunderbaren Text geniesse ich immer wieder deine Bilder – wir vermissen grad unsere zweite Heimat Spanien, wie gerne wären wir schon lange wieder hin, aber Corona macht es schwer.
Liebe Grüsse
Sandra
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danke, Sandra. Viele von uns vermissen, denke ich, unsere zweiten Heimaten. Bei uns ist es Italien. Ich persönlich vermisse meine erste Heimat vor allem wegen der Menschen, die ich nicht sehen kann.
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Jia sou * Gerda mou * als eine dankbare * ehemalige Klientin oder Mit-Aufstellerin wünsche ich mir DICH ALLEIN in den intimen Sitzungen * Da bin ich ganz egoistisch * Und * ruh dich aus * min Deern 💫
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Danke, liebe Ingrid. Das klingt schön! 🙂
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Dein Will.i ist wirklich eine geniale Idee! Euer Klee sieht so ganz ander aus, da wäre ich überhaupt nicht auf Klee gekommen, wenn ich nur die Blüten gesehen hätte. Sehr schön, so offen und zart die Blüten. Ach, bei euch leuchtet es schon ein bißchen. Das dürfte hier noch dauern.
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So richtig kahl grau und dunkel wird es hier ja nie. Immer leuchtet etwas Pflanzliches, am wenigsten wohl im Hochsommer. Aber selbst dann….
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Immer ein bißchen wie Frühling. Einfach den Winter überspringen, tzzz 😉
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Will.i im Klee, wie süß!
Ist es denn so wichtig, daß Kinder immer und überall dabei sein müssen! Ich finde es ehrlich gesagt schon gut, daß er nicht bei Eurer Sitzung dabei war! Es gibt schon Situationen, wo Kinder lieber nicht dabei sein sollten! Er könnte sich ja irgendetwas danach zusammen spinnen, weil er es noch nicht verstehen kann!
Ich bin da eher altmodisch mit meinen Ansichten!🤔🤗😁😉🙋♀️
Liebe Grüße Babsi
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Da hast du wohl recht, liebe Babsi. Mein erster Impuls war daher auch, ihn nicht zuzulassen. Nun ist dies aber ein ganz besoneres Kind, das sehr schnell groß und weise werden muss. Bei den Blumen lernt er freilich Dinge, die ich ihm gar nicht beibringen kann, und so ist es am Ende schon richtig, wie ich es gemacht habe. 😉
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Logisch Gerda, stimmt natürlich!
Für mich war es nur ein Anstoß, dieses Thema für reale Kinder aufzunehmen!🤔😁
Dein Will.i ist wahrscheinlich ein besonderes Kind!😍👌👍
Liebe Grüße aus dem verschneiten Herdwangen zu Dir!
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wahrlich, meinte ich!🙈
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Wunderbar!
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Schön, deine verheißungsvollen Fotos und die lustige Kommentierung in einer trüben Zeit!
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Ich glaube, da hattest Du einen anstrengenden Tag, der eigentlich doch noch gut ausgeklungen ist. Will.i im Klee, wie schön.
Bild Nr. 1 kann ich nicht öffnen, es kommt nur eine Fehlermeldung, liebe Gerda
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Schade, dassdu das erste nicht öffnen kannst, es ist besonders schön. Liest du über den Reader? Hier ist alles ok. Und ich trau mich nicht, das Foto auszutauschen, denn ich schreibe im classic Format und komme mit dem Blockformat nicht gut klar.
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Ich habe im Läppi gelesen, liebe Gerda. da istz ed jetzt noch so leer wie gestern.
Ich schreibe auch im classic Format . Anderes probiere ich lieber noch nicht aus 🙂
Die andetren drei Bilder sind doch auch ganz toll, vor allem das letzte mit dem Will.i , dem Schlingel
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