„Hundsein oder Nichthundsein, das ist hier die Frage“. Tito stellt sich tiefgreifende Fragen, denen mit dem Stift nachzugehen ich bemüht war.
Kleine philologisch-philosophische Nebenerörterung für Liebhaber:
Wie du vielleicht (nicht) weißt, lautet das englische Original (Shakespeare, Hamlet)
„To be, or not to be, that is the question“
Aus mir unerfindlichen Gründen übersetzte August Wilhelm von Schlegel:
„Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage“
und so geistert dies Zitat bis heute durch den deutschen Zitierschatz. Warum blieb er nicht beim O-Ton? „Sein, oder nicht sein, das ist die Frage“. War ihm das zu banal? War er ein verkappter früher Existenzphilosoph, der, sich seiner höheren Mission bewusst, uns auf die Möglichkeit des Nichtseins hinweisen wollte?
Tito jedenfalls hat sich der Schlegelschen Version angenommen, um über sie nachzusinnen. Dass er ist (existiert), steht für ihn außer Frage. Und dass er eines Tages nicht mehr sein wird, beunruhigt ihn nicht wirklich. Aber ob es ein Nichthundsein geben kann, das beschäftigt ihn anscheinend sehr.
In rötlicher Bearbeitung:
Ob ein Nicht-Hundedasein möglich wäre, das könnte für Tito – hier – die Frage zu sein. Jedenfalls ist Deine Zeichnung unglaublich locker, leicht und fein, mit einem leichten Humor gewürzt, finde ich, Gerda.
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Schmunzel …
Herzliche Grüße vom Lu
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Ist mir noch nie aufgefallen … Indeed, a interesting point!
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Grins! Ich stelle gerade fest, dass mir die Hundepsyche doch sehr fern liegt.
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Wie denkst du denn über die Sache? Warum hat Schlegel das Shakespearische „not to be“ in ein deutsches Nichtsein verwandelt? Und warum ist es dabei geblieben? Und wozu das Wörtchen „hier“, das im Original fehlt? Und wozu das Semikolon? 😉
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Hieße das, dass, wenn wir Menschen über das Sein nachdenken, vor allem an ein Mensch-Sein denken? Wobe Dein Beitrag zeigt, dass Du, Mensch, durchaus in der Lage bist, über ein Hund-Sein nachzudenken – und ich vermute, dass der Hund vermutlich auch über das Sein von Nicht-Hund nachdenkt, oder nicht? Auch wenn wir natürlich nicht wissen können, in welche Kategorien ein Hund, ein Tier die Welt einteilt. Hach, spannend!
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Wobe = wobei – sorry!
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Tito hat dich mit seinen Syllogismen angesteckt ;).
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Wuff! Unbedingt!
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Wir hatten mal einen Hund (14 Jahre lang), der hieß Diogenes, zunächst weil seine Behausung eine Tonne war. Offenbar hat er sich da eingefühlt und philosophiert, jedenfalls sah er dann auch wie ein Philosoph aus. Ob er über Sein und Nichtsein nachdachte war nicht herauszufinden… 😉
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🙂 Diogenes ist ein schöner Name für einen Hund mit filosofischen Neigungen und einer Vorliebe für Sonnenplätze. (Weiß man noch was von diesem Weisen, außer dass er zu Alexander gesagt haben soll: „Geh mir ein wenig aus der Sonne!“?)
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Zwar kenne ich Herrn Schlegels Gründe nicht, aber ich sehe eine interessante rhythmische Spiegelung vom Englischen ins Deutsche. Und für diese braucht es an der Stelle des „hier“ eine zusätzliche Hebung.
Vielleicht hat er an der Stelle des Semikolons eine stärkere Zäsur empfunden, als sie ein Komma leistet? Bist du si her, dass in Schlegels Originalhandschrift auch ein Semikolon steht? Bist du sicher, dass er sich darüber überhaupt Gedanken gemacht hat? Soweit ich weiß, spielten zu Schlegels Zeit, also vor Duden, weder Interpunktion noch Rechtschreibung eine so große Rolle wie seit dem 20.Jh.
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breit grins 🙂 Du hast meine Anfragen ernst genommen, ha! Ich glaube, du könntest mit Tito ein gutes Gespann bilden. Gründliche Denker, beide.
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Ich nehme deine Anfragen immer ernst, Gerda 😊. Aber philosophisch gesehen bin ich wohl eher Katze als Hund.
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Tito macht sich Sorgen? Möchte er gerne in die Mani, hat er bei seinem letzten Ausflug dort eine Hündin gesichtet, die ihm nun immer mehr im Kopf herumspukt? Hundesorgen sollte Frauchen ernst nehmen, vielleicht steckt ja auch wirklich ein Philosoph in ihm? Wissen wir es denn?
Sein, oder Nichtsein, das ist hier die Frage
Vielleicht ging es Schlegel in erster Linie um die Sprachmelodie, liebe Gerda?
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Das mag sein (dass esSchegel um ie Sprachmelodie ging), liebe Bruni. Dennoch frage ich mich, warum das „nicht sein“ zu einem „Nichtsein“ wurde. Was Tito angeht: er muss sich fügen, wie wir alle.
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Ob sich schon viele diese Frage gestellt haben? Müßte eigentlich so sein und dann wird es mit Sicherheit Abhandlngen darüber geben…
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Gefunden habe ich nix dazu.
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und es wäre doch so interessant, andere fundierte Meinungen dazu zu hören
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