Die flügelschnelle Zeit trag‘ ich Auf lahmem Reimfuß .... (Julius Körner, Shakespeares sämmtliche Werke in einem Bande, 1838)
Christiane rief zur nächsten Etüdenrunde, Gerhard von Kopf und Gestalt spendete die Wörter Fuß, wünschen und harmonisch. Sogleich bestieg ich mein Reimgaul, um meine Füße zu entlasten, denen die Hitze zusetzt. Allerlei reimte sich da zusammen – oder auch nicht. Einen harmlos-unpolitischen Versuch gebe ich hier mal zur Kenntnis. Die Illustrationen zeigen Fotos meiner müden Füße in digitaler Bearbeitung.
KATA-STROPHEN MIT REIMFÜSSEN
Den müden Füßen
Das Leben versüßen
Das würd ich begrüßen
Sie sollten nicht büßen
Wenn die Hitze sich staut
In der Stadt die verbaut
Von Verkehrslärm versaut
Dass einem fast graut
Sie möchten gern schreiten
Über Sandböden gleiten
Den Horizont weiten
Dir Freude bereiten
Harmonisch sich heben
Im Rhythmus sich regen.
Dann ist auch dein Leben
Eine Lust und ein Segen.
Doch wenn sie geschunden
Übersät sind von Wunden
Müde der städtischen Wüsten
Der endlosen steinernen Küsten
Dann musst du sie pflegen
Sie wiederbeleben.
Dann wünschen sich Ruh
Deine Füße und du.
Füße werden leider viel zu wenig beachtet, meist nur, wenn sie schmerzen, dabei tragen sie uns doch durch unser ganzes Leben, sobald wir erst einmal laufen gelernt haben! Ic pflege meine Füße gerne und öle sie auch immer wieder ein oder gönne ihnen einen Bad im Winter, lege sie hoch, wackel mit den Zehen und betrachte sie liebevoll …
Einen großen Heilesegen für deine, die hoffentlich bald wieder Sand unter sich haben oder Felsen oder Erde und gutes Schuhwerk um sie herum.
Liebe Grüße
Ulli
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danke, liebe Ulli, Uch habe meine Füße heute nicht geschunden, sondern gepflegt, sie hatten es nötig. Sie tragen mich ja schon sehr viele Jahre und mucken, wenn ich sie überfordere. Danke auch für den Heilsegen!
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Nicht immer Schuhwerk, das Elementare spüren dürfen 🙂
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meist bin ich barfuß, Gerhard.
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O welche Freude, eine kunstvolle Ode an die hoffentlich nicht lahmenden Füße! Sehr fein!
Ja, Pflaster treten macht müde, das ist hier auch so, nicht nur bei dir …
Danke dir!
Herzliche Abendgrüße
Christiane
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herzllchen Dank, Christiane! Heute habe ich vorsorglich die Füße hochgelegt und überhaupt kein Pflaster getreten. Sehr schade, denn ich war mit Mitbloggerin Julia zu einer Kunstaktion verabredet, aber die Hitze war mir dann doch zu groß. Und so entstand dann auch die Ode an die Füße.
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Müde Füsse, müde Füsse!! Ist das nicht sogar eine Reklame?!
Wenn ich gehe, spüre ich keine Beschwerden in den Füssen! Wenn sie stille sind, habe ich Beschwerden. Deshalb, unter anderem, gehe ich gerne.
Dein Gedicht beschwört das Ursprüngliche – es wäre vieles besser, wenn natürliche Dinge walten würden.
Doch stattdessen Lärm, Hetze, Hasten, Unruhig sein.
🙂
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Ja klar, Gerhard. Ich bin, was das naturbelassene Leben angeht, ziemlich verwöhnt, drum scheint mir das Stadtleben auch wenig attraktiv zu sein. Natürlich war das nicht immer so.
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Wundervoll, mal wieder, liebe Gerda.
Witzig, poetisch, virtuos.
Würde sehr gerne auch wegfliegen jetzt, abheben, leicht werden…
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ganz herzlichen Dank dir, Marion! In Gedanken kann man ja zum Glück fliegen, jedenfalls oft.
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Ja….
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Das ist ein schöner Beitrag über Füsse. Der ist nicht für die Füsse. (Entschuldige den Kalauer. Das musste einfach sein)
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🙂
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Du hast eine wundervolle Ode für müde Füße geschrieben, liebe Gerda.
Sie passt, singt und klingt in einer Melodie, die nicht nur mir Freude bringt!
Und dann hat Du ihnen außer Worten auch noch digitale Bildbearbeitung und sehr reale intensive Pflege zukommen lassen.
Nun müßten sie wieder eine Zeitlang tapfer laufen und dabei still vor sich hin lächeln, weil sie sich erinnern, wie gut sie behandelt werden von ihrer Besitzerin; nicht unentwegt, aber dann, wenn es ihr nötig scheint und sie ihr Wimmern vernommen hatte … *schmunzel*
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