Neue Wörter, neues Glück! Die abc-etüden, von Christiane nicht nur wunderbar betreut, sondern auch mit graphischen Ideen bereichert, gehen ab heute in eine neue 14-tägige Runde. Die Wörter hat diesmal Bettina von Wortgerinnsel beigetragen, und ich gebe gerne zu: sie kommen mir gelegen. Knirps und grotesk werden mich wegen ihrer zungenbrecherischen Eigenschaften noch zu mancher Kata-Strophe anregen, und das eher prosaische und glatt von der Zunge gehende notieren bildet einen feinen Kontrast dazu. Heute zum Einlaufen der Monolog eines Kauzes, der nicht nur gelehrt, sondern auch recht barsch daherkommt.
Ob wohl auch diese Kata-Strophen in einen Bauernkalender passen würden? Das Legebild habe ich jedenfalls wieder hauptsächlich aus Jürgen Küsters und hilfsweise aus Ulli Gaus und Susanne Hauns Schnipseln zusammengebastelt.
Monolog eines gelehrten Kauzes
„Hej du, du Knirps, was machst du da
Auf meines Schreibtischs edler Platte?
Du willst doch wohl, du Heißassa,
nicht spielen mit der heilgen Kladde
in die ich sonst die hohen Flüge
und auch die tiefen, das versteht sich,
meiner Gedankenwelt eintrüge
denn leicht passiert, und es verweht sich
wenn ich nicht gleich notier, was ich gedacht
in Geisteshöhn und tiefer Seelennacht.
Du willst auch deine Ansichten vertreten
In meiner Kladde, die ich heilig halte?
Das ist grotesk und völlig unerbeten
und unerlaubt, solange ich hier walte!
Nun mach dich fort, du lächerlicher Wicht
Dies ist ein Ort der Weisheit, nicht für dich!
Wenn du nicht spurst, so nehme ich den Besen
Das fehlte noch! Das Zwergenvolk will lesen!“
Der kleine Knirps verdrückte sich beklommen
Und ist seither nicht mehr ans Licht gekommen.
Oh, der arme Zwerg 🙂 🙂
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ich sehe, da bricht dein Lehrerinnenherz! 😉
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So ist es. Das arme Zwergerl wollte doch nur lernen. Man muss doch das Zwergenvolk pädagogisch fördern und nicht vertreiben, Also wirklich!
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der olle Griesgram von Kauz hat aber auch irgendwie recht, oder? Kann da irgendwer einfach in seiner geheiligten Kladde herumschnüffeln mit dem Vorwand, lernen zu wollen? Wäre der Zwerg eine Katze – meinetwegen. Aber das ist er nicht. 😉
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Genau. Auf Katzen kann man sich schließlich verlassen. Irgendwie. 😉
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Zugegeben für eine Katze hätte ich auch noch mehr Sympathien 🙂
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*kicher* irgendwie!
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Das ist Zwergendiskriminierung. Das geht ja wohl gar nicht!
Danke für diese launige Kata-Strophe 🙂
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Nicht politically correct, ich weiß. Dennoch würde ich diesem Kauz insofern recht geben, als es sich schließlich um seinen Schreibtisch handelt. Hausrecht, sozusagen. 😉
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Kauzig mag ich, und die Gestaltung mit den handschriftlichen Text-Fragmenten.
Der Knirps erinnert mich an unseren Familienscherz, dass jede unerklärliche Unordnung „der Pumuckl“ verursacht hat, insofern habe ich Verständnis für den Kauz.
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endlich Verständnis für den Kauz, danke! Vor kurzem las ich bei MMama über ihren vergeblichen Versuch, ernsthaft Klavier zu spielen, was angesichts der Kleinen zu einer Kakophoie wurde. Andere wiederum wissen von Katzen zu berichten, die das Allerheiligste mit ihrem Spieltrieb verunstalten, und dann gibt es eben auch die Pumuckls.
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Ich finde den Kauz auch reichlich autoritär. Es ist sein Recht, schon klar, aber den berühmten Ton, der die Musik macht, den finde ich nicht sonderlich, äh, nett.
Aber cool. Vielleicht fällt dem Zwerg ja noch was ein.
Liebe Grüße
Christiane
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Ich denke schon drüber nach Er würde zB recht gut ins Tintenfass passen…..
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Denkst Du dabei an das aziralinblaue Zwergenkind von Münchhausen? Schau mal auf meinen Blog am 31.Oktober 2016🤗Ich finde den Kauz auch sehr streng und habe Mitleid mit dem Verschreckten.
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Ich wollte eben bei dir schauen, Karin, geht aber nicht, da du privat geschaltet hast. ich klopfe jetzt mal bei dir an.
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Sehr kreativ und anregend!
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Danke!
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Toll!
Auch die Vielfalt der Schnipsel!
Liebe Grüße von Susanne
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🙂 Ja, ich finde es auch spannend, diese so ganz unterschiedlichen Schnipsel sehr verschiedener Menschen heiter und leicht zusammenzubringen.
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🙂
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Recht hat er, aber schon ein komischer Kauz!
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nun, eben ein Kauz. Eine Eulenart. Die sind so. 😉
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Ts, was ist denn das für ein komischer Kauz, liebe Gerda.
Einer, der pingeliger als der Pabst ist mit seiner heiligen Kladde *g* ?
Seltsam, aber auch ich hatte Mitleid mit dem Knirps, der da wohl so ein bissel tapsig herumtrippelte und sich die Füßchen, die vom Wandern geschwollen waren, vertrat. Schon trumpft der kauzige Hausherr auf und schlägt ihn in die Flucht.
Wo ist er nun? Gerda, Du mußt ihn unbedingt retten. Wer weiß, was er sich sonst noch antut…
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liebe Bruni, die Fortsetzung ist nun da, aber ob sie dir gefällt?
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Nix da heute mit dem Bauernkalender 🙂 Rette den Knirps und zieh ihm ein warmes Westchen an *schmunzel*
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ich hab eine Fortsetzung geschrieben,,,,
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*freu*
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Na aber nu, so eine heilige Kladde ist eine heilige Kladde, da kann ja nun wahrlich nicht jeder Zwerg daher kommen! Zugegeben, es könnte der Herr Kauz ein wenig freundlicher sein, aber wäre er dann noch ein Kauz zu nennen 😉
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gut dass du ihn verstehst, Ulli!
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