Ach ja, der volle Mond! Gestern habe ich euch einen vorgespiegelt – indem ich eine Sonne zum Vollmond machte. Wie das? Ich entfärbte das Bild. Mehr war nicht nötig. Denn Vollmond und Sonne sind für uns Erdenbewohner gleich groß.
Beide Himmelskörper stellen sich uns als perfekter Kreis dar. Nichts sonst in der Natur kommt an diese Vollkommenheit des Kreises heran, aber vieles strebt ihm nach: das Gänseblümchen ebenso wie das Fischauge, und ja, Pupille und Iris in unserem Auge.
Ein frei schwebender Kreis auf einem Bild – das „ist“ ein Vollmond oder eine Sonne. Die Assoziation ist zwingend.

Meistens verlangt man, dass sich der Kreis an dem für unser Erleben angemessenen Platz befindet: nicht zu hoch im Zenith, und nicht unter dem Horizont. Rutscht er zu tief, ist es eben ein Sonnenuntergang oder ein Mondaufgang.

Sitzt der Kreis links oben, eröffnet er die Szene, die er beleuchtet. Es wird etwas geschehen. Ein Boot wird landen, und eine Gestalt wird die hellen Stufen hinansteigen. Vielleicht.

Steht der Kreis in der Mitte, ist Gegenwart. Aber wir fühlen bereits den Sog des Versinkens. Der Weg geht nach unten, da hilft kein Weh und kein Ach.

Auf dem folgenden Bild, das ich euch gestern als Vollmond-Aufgang präsentiert habe, ist die Bewegung unentschieden: Sehen wir die Sonne als aufgehende oder untergehende? Beides ist möglich. Denn einerseits befindet sich der Kreis im oberen Bilddrittel, andererseits spiegelt das Inselchen in der Mitte einen Horizont vor. Entscheidend sind Befindlichkeit und Lebensgewohnheiten des Betrachters, wie er den frei schwebenden Kreis für sich einordnet. .

Wir können uns kaum von der Vorstellung lösen, dass ein freischwebender Kreis eine Sonne oder einen Vollmond „symbolisiert“, selbst wenn noch andere geometrische Formen den Bildaufbau bestimmen, wie in diesem, das ich „auf Reisen“ nenne. .

oder in diesem Bild, in dem der Kreis einem ebenso kräftigen Quadrat gegenübersteht. Hast du einen Titel dafür?

Hat dies auf haluise rebloggt.
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der kreis verbindet und oftmals zentriert er, vor allem, wenn er LICHTvoll ist.
die zwei unteren monde-kreise haben sich vom licht ganz oder ein bisschen verabschiedet, bleibt der reflex.
dank für die handvoll kreise mit drum-rum
grüsslinge von LUISE
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Deine Bilder erinnern mich ein bisschen an Turner. Ich wünschte, ich hätte Deine Ausführungen zu Hand gehabt, als ich die Ausstellung „Late Turner“ in der Tate Britain besucht habe. Ich hätte wohl einige seiner Werke anders angeschaut. Herzliche Grüße aus London, Peggy
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O Mann (pardon: Frau)! das ist ein so dickes Kompliment, dass es mir im Hals stecken bleibt. Ich danke dir für soviel Großmut. Errötend, grüße ich aus Griechenland, Gerda
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Sehr gern geschehen, liebe Gerda 😀 Schick doch mal ein bisschen Sonne aus dem schönen Griechenland, uns hat hier das Aprilwetter voll im Griff . Lieben Gruß, Peggy
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Ich tät es ja gern, aber für das Wetter ist Zeus zuständig, da darf ich ihm nicht ins Programm pfuschen.
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