Das Sommerfestival von Koroni in Südgriechenland lockt mich zu einem weiteren Workshop. Diesmal ist der Anlass eine Ausstellung graphischer Werke von
Michael Falconis Michalis Adamis
Michael Ward Argyri Basilakou
Canuto Kallan Dimitris Spanopoulos
Michael Falconis zeigt uns die Anfangsgründe des Holzschnitts.
Hier nun ein paar Stadien meines eigenen ersten Versuchs, aus einer geschwärzten Spanholzplatte ein Kunstwerk herauszuzaubern.
So sah die Platte am ersten Abend aus. Ich nahm sie mit und schnitzte am Folgetag weiter dran herum. Wahrscheinlich war die erste Fassung besser, oder? Die neue Oberfläche gefällt mir dennoch recht gut, besonders im Detail:
Da seht ihr allerlei Volk, das sich an Bord des Bootes drängt oder noch rauf will.
Am nächsten Abend dann der magische Vorgang des Ausdruckens. Erst die Platte sorgfältig mit schwarzer Druckfarbe einfärben. Dann ein Stück billiges Einwickelpapier (wir sind ja blutige Anfänger!) zusammenrollen und vorsichtig auf der Platte applizieren. Mit einem Holzschaber oder Holzlöffel solange auf dem Papier herumreiben, bis die Farbe ordentlich vom Holz auf das Papier abgefärbt hat. Vorsicht, das Papier kann einreißen! Dann, mit angehaltenem Atem, das Papier von der Platte abziehen – das ist der magische Moment! Das ist wie eine Geburt, meint Ingrid. Hier drei Geburten: Maria, Gerda, Ingrid
Das Bild aufhängen, damit es trocknet.
Am Nachmittag hatte ich die Rückseite meiner Spanholzplatte geschwärzt, um ein neues Oeuvre zu schaffen. Doch ach, die Hände haben inzwischen Blasen! Immerhin, eine Art Minotaurus kommt zum Vorschein.
„KORONI KULTUR FESTIVAL“ in Krisenzeiten – wie kann das gehen bei leeren Kassen?
Wer knüpft die Kontakte zu all den begabten, namhaften Musikern, Malern, zu allen Akteurinnen und Akteuren der Kunst und Kultur, die es selbst verstehen, Leute zum Mitmachen anzuregen, ihren Sachverstand an sie weiter zu geben, Materialien unentgeltlich zur Verfügung stellen? Lediglich sehr bescheidene Honorare bekommen können oder auch ohne einen Obolus auftreten?
Welch ein Geschenk!
Das Festival ist ein herausragendes Beispiel des ehrenamtlichen Engagements interessierter Bürgerinnen und Bürger in und um Koroni, die vor Jahren einen Förderverein gegründet haben.
Ohne das organisatorische Genie, Costas Kirkorianos, der unermüdlich die Fäden zusammenbringt und -hält, für die Öffentlichkeitsarbeit sorgt, knatternd mit seinem Moped unterwegs ist Transparente zu kleben, Einladungen zu verteilen, gäbe es ganz sicherlich nicht schon seit
4 Jahren das „KORONI KULTUR FESTIFAL“
Kultur zu bescheidenen Eintrittspreisen (erst ab 18 Jahren wird gezahlt) ist ein wichtiges, verbindendendes Element besonders in diesen Krisenzeiten.
Ingrid
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danke für den erklärenden Zusatz, Ingrid! Das schöne Ausstellungsgebäude wird übrigens von der privaten Stiftung der Familie Maniatakis zur Verfügung gestellt.
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respekt…. interessante Arbeiten….
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Phantasievoll, griechische Mythologie mit der Gegenwart verbunden. Großartig. Gefällt uns. Liebe Grüße, Monika und Elke
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O, danke Elke und Monika! Beste Grüße aus der Mani nach Lübeck – und Hamburg!
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Pingback: Ein Besuch in Koroni | GERDA KAZAKOU
Wie schön, der Einblick hier, liebe Gerda.
Deine Holzschnittfassung Nr. 2 ist wundervoll geworden. Darf er irgendwo hängen?
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Liebe Bruni, leider wiß ich nicht, wo er sich grad befindet. Eine Malerfreundin tadelte mich mal: deine Bilder gefallen mir sehr, aber die Art, wie du mit ihnen umgehst, überhaupt nicht. Tja.
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so ähnlich gehe ich mit meinen Collagen um.
Drei habe ich jetzt kurzerhand entsorgt. Sie gefielen mir nie so recht…
Aber bei Dir ist es ja sehr anders, liebe Gerda
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gar nicht anders.
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😊
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Wir haben grade ein wunderbares Buch zum Thema im Blog vorgestellt:
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danke für Ihren schönen Hinweis! Ich werde Ihrem Blog gern folgen.
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