Ein Besuch in Koroni

Frau Wildgans schrieb heute: „—-und schaue ins Blog von Gerda, weil da so grell und heiß die Sonne scheint, in alle Richtungen, besonders in geschichtliche und in uralte algenverfärbte Menschengebäude“. Da öffnete sich mir ein Himmel wegen ihrer Freundlichkeit, von der auch und vor allem die Rede war.

Alles beherrschende Himmelsbläue heute. Kein Wölkchen, keine erstickende Feuchtluft. Regungslos atmet die von langer Sommerhitze ermüdete Natur. Die Feigen reifen, außen tintenblau, innen rot körnig, ich ernte eine Handvoll und esse eine mitamt ihrer Schale. Der Hund rührt sich nicht,  meditierend liegt er, halb im Schatten, halb in der Sonne, auf seiner Matte und verdaut seine Reiseerlebnisse.

In Reiseführern wird Koroni – wie auch die Zwillingsstadt Methoni – als „Fischerdorf mit mittelalterlichem Flair“ geführt. Doch was heißt hier „Dorf“? Solch herrliche Plätze, herrschaftliche Gebäude, prächtige Kirchen, intensives Kulturleben und eine alles überrragende Burg mit Klöstern, Weinbergen, Gehöften und Ruinen – ist das ein Dorf? Na, ich weiß nicht. Anlass für die Reise waren eine Ausstellung zweier befreundeter Frauen – Holländerin die eine (Gertruida de Veld), Deutsche die andere (Ingrid Spieker) – im Maniatakium (ich stellte es euch dieses schöne Gebäude mit vielfältigem Ausstellungsprogramm schon mal vor: hier und hier und hier ) und ein Konzert zweier hervorragender Musiker: Klarinette (Jannis Manolakakis) und Klavier (Maria Papapetropoulou), auf dem unvergleichlichen Vorplatz der bischöflichen Kirche Eleistra hoch über dem Städtchen.  Von weit unten rauscht das Meer hinauf. Gibt es einen schöneren Ort, um Musik von Schumann, Satie, Debussy, Poulenc, Piazzola zu lauschen? Ich kenne keinen.

Ein paar Fotos habe ich euch auch mitgebracht: vom Spaziergang am Fuße der Burg, vom Spielplatz unter dem gewaltigen Gummibaum und von der Auslage eines Andenkengeschäfts, von Bildern der Ausstellung. Und natürlich von einem Boot.

 

 

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

9 Antworten zu Ein Besuch in Koroni

  1. Meermond schreibt:

    Dito. Wo sie Recht hat, hat sie Recht, die Frau Wildgans. Herzliche Grüße, Meermond

    Gefällt 2 Personen

  2. kormoranflug schreibt:

    Schöne Bilder auch in der Galerie.

    Gefällt 1 Person

  3. mmandarin schreibt:

    Das Herz geht auf, sowohl beim Lesen, als auch bei den Bildern. Einfach traumhaft, Danke

    Gefällt 2 Personen

  4. www.wortbehagen.de schreibt:

    wunderschön, Deine Fotocollage, liebe Gerda.
    Es ist so gut zu erkennen, wie liebevoll die Bilder dazu ausgesucht sind und ich glaube – auxch die Anordnung der Bilder *lächel*
    Links von der blauen Fensterumrandung ist ein traumhaftes Bild. Ist es eine bemalte Hauswand mit einer hineingemalten Uhr?

    Liebe Grüße von Bruni

    Gefällt 1 Person

  5. gkazakou schreibt:

    Es ist eine Collage, liebe Bruni, wie sie meine Freundin Ingrid Spieker mit einer besonderen Technik macht. Auch das letzte foto zeigt ein Bild von ihr. Thematisch bezieht sie sich auf ihre Eindrücke in Marokko und Tunesien.

    Gefällt 1 Person

  6. www.wortbehagen.de schreibt:

    Das letzte ist mir auch so sehr aufgefallen. Wundervoll sind diese beiden!

    Gefällt 1 Person

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..