Der September, der „Stern auf dem Kopf stehend“ und was daraus wurde.

Am 1. September machte ich einen Eintrag (hier), in dem ich beschrieb, wofür die in der neunten Raunacht, am 3. Januar gezogene Tarot-Karte „Der Stern, auf dem Kopf stehend“ für mich stehen sollte. Nicht als Profezeiung zog ich ja in jeder Raunacht eine Karte, sondern als Vornahme, eine bestimmte Lebensfrage besonders im Auge zu behalten. Und das war eben für den September der „Stern, auf dem Kopf stehend“.

„Wie unten so oben, sagen die Weisen, und ob wir nun das Wasser aus der Tiefe heraufpumpen oder es uns von oben herabströmt – es ist immer dasselbe Wasser, seit dem Beginn aller Tage.“ So schrieb ich am 3. Januar und blickte voll Zuversicht hin auf den noch weit vor mir liegenden Monat September, und zeichnete neurografisch:

 

Ich selbst bin in diesem Monat die letzten Stufen der „Holsteiner Treppe“ emporgestiegen und habe zurückgeschaut auf den sich schlängelnden Weg unserer abendländische Kultur und der deutschen Geschichte, habe auch herauszufinden versucht, wo und wie ich selbst mich darin befinde (hier). Ich habe mich an den Farben des Septembers erfreut (hier), unser Sohn kam zu Besuch, wir haben zusammen im Meer geschwommen und zusammengesessen, damit ich ihn zeichne, wir machten einen Ausflug nach Kardamilie und fuhren zusammen nach Athen. Es waren wundervolle Tage, ganz wie der umgekehrte Stern, der aus der Tiefe leuchtet, während ich oben im Blauen schwimme und mich tragen lasse.

***

Mitte September war mir, als würde sich die Karte langsam umdrehen und der Stern mir bald von oben leuchten:

Ich fühlte neue Energie, machte einen Ausflug nach Koroni, um ein Konzert zu besuchen, und nahm das „tägliche Zeichnen“ wieder auf (hier). Es kamen Frauen in mein Atelier, um Lebensprobleme zu besprechen, und ich konnte nicht nur durch Aufstellen, sondern auch mit dem frisch erlernten neurographischen Zeichnen weiterhelfen.

Das Beste aber war: ich nahm Kontakt mit der Stiftung in Koroni auf, die schöne Ausstellungsräume betreibt, und habe einen Termin für eine Herbstausstellung festgemacht (24.10.-2.11.). Zeitnah suchte ich auch den „Verein der Freunde AMEA“ (AMEA=“Menschen mit besonderen Notwendigkeiten“ aka „Behinderte“) in Kalamata auf, um ihnen die Spendengelder anzubieten, die ich durch die Ausstellung in Kardamili (August) erhalten hatte. Ich wurde sehr freundlich eingeladen, mich auch persönlich in die kreative Arbeit mit den von ihnen betreuten Menschen einzubringen. Angeboten werden Aktivitäten jeder Art: Malen, Keramik, Tanz, Theater, Musik, Erkundungen in der Stadt, kleine Ausflüge. In der nächsten Woche laufen die Kurse an, und ich werde hingehen und sehen, woran es evtl. fehlt. Gewünscht wird besonders meine Unterstützung bei der Weiterbildung der freiwilligen Helfer.

Eine besondere Freude war es für mich, dass die beiden Leiter des Vereins den tieferen Sinn meines Konzepts, Bilder gegen Spenden anzubieten („Kunst hilft“), sofort verstanden: Es geht mir ja darum, dass nicht nur Geld, sondern zugleich auch die Freude am Geben und Nehmen und am kreativen Tun zirkuliert zwischen mir als Malerin – meinen Bildern – den Liebhabern der Bilder, den Spendern – den Beschenkten – deren kreativem Tun … und dass sich dieser kleine Kreislauf mit anderen Kreisläufen zusammenschließt und immer mehr anreichert (Blume des Lebens, hier der erste Same).

Blume des Lebens, erster Same, 15.11.2021

Sie verstanden es, weil sie selbst in gleicher Weise motiviert sind, denn sie setzen sich für die ihnen Anvertrauten mit viel Herz und Verstand und ohne eigene Bezahlung ein. Ihr Kreis ist so viel fundierter als meiner! Und so fühle auch ich mich wunderbar gestärkt, indem ich meins mit ihrem zusammenschließe.

Dank dir, September, für alle deine Gaben! Möge nun der Oktober kommen!

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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8 Responses to Der September, der „Stern auf dem Kopf stehend“ und was daraus wurde.

  1. Avatar von Unbekannt Anonymous sagt:

    Danke.

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  2. Ja vielleicht dreht sich die Karte ja bald für Dich um und der Stern steht über Deinem Kopf, Gerda, – wer weiß?✨

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  3. Avatar von Myriade Myriade sagt:

    Ich staune immer wieder wie unterschiedlich deine und Cynthias neurografische Zeichnungen sind wobei ich diese Unterschiede gar nicht gut in Worte fassen kann.

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  4. Du hast Deinen Sohn gezeichnet, liebe Gerda, und ich glaube nun, daß er Deinem Mann, als er jünger war, sehr ähnelt. Auf den seltenen Fotografien in Deinem Blog schien es mir nie so 🙂 deutlich

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