Dora, hilf! Auf der Suche nach einer Idee.

Lamento (ich)

Das Neue Jahr hat zwar erst grade angefangen

Doch habe ich bereits begonnen sehr zu bangen.

Warum? Die Dora fehlt, um mir, wie sonst geschehen,

beim Finden von Geschichten beizustehen.

Mir fällt nichts ein! Und niemand gibt mir Tipps.

Soll ich denn ganz allein jetzt quälen meinen Grips?

 

Lass dir mal Zeit, so rät der liebe Jürgen mir

Der hat gut reden, denn er kennt ja sein Revier.

Ich aber nicht! Soll ich den dunklen schweren Dingen

mit denen heutzutage viele Menschen ringen

mich ernsthaft widmen und sie transparent beschreiben?

Nein, lieber nicht! es würde mich zum Wahnsinn treiben.

 

Ich liebe es viel mehr, den schönen Schein zu wahren

Die Transparenz ist herrlich, wenn im Meer, dem klaren,

die Steine dir vom Grunde weiß entgegenfunkeln.

Doch manche Dinge bleiben besser ganz im Dunkeln.

Die Wahrheit ist nur schön, wenn schön ist, was sie zeigt.

In vielen Fällen ist man gut beraten, wenn man schweigt.

 

Wie wärs mit Katzen? wie mit Blumen, Bäumen?

Wie wärs mit Wetter, wie mit Träumen?

Mit Einkaufsbummeln, Essen und Berichten

von Kummer, Freuden, Alltagspflichten?

Wie wärs mit Reisen, Künsten und Genuss?

mit Unglück, Trauer und Verdruss?

 

Gewiss, die Themen sind ja alle noch vorhanden!

wenngleich inzwischen schon ein bisschen abgestanden.

Ich tät gern wirklich Neues, Ungesagtes mir ausdenken

und nicht auf Altbekanntes oft Gesagtes mich beschränken.

Was soll ich tun,

ich armes Huhn!

Mir fällt so gar nichts ein, ist alles schon gesagt.

Ich hätte allzu gern die Dora mal gefragt.

 

Aus dem Off (Dora)

Was ist denn das für ein Gejammer!

Grad wie aus einer Folterkammer!

Wo fehlt es, Frau, was hast du bloß!

Seit wann bist du denn einfallslos?

 

Nimm doch zur Hand ein Stück Papier

Komm her zu mir, ich reich es dir,

reiß es in viele Stücke nun

und schon hast du genug zu tun.

 

Du kannst, du weißt es, Welten bauen

mit dummen Menschen und mit schlauen

kannst Flügel geben den Kaninchen

und Flossen auch den Honigbienchen.

 

Was geht dich an die Wirklichkeit!

Was wichtig ist, ist Heiterkeit.

Ich

Lass sehn, gib her mir das Papier

wer weiß, vielleicht, gefällt es mir,

vielleicht kommt meine Fantasie zurück

und mir fällt ein ein neues Schelmenstück…

Doch was für eins? wie sollen die Figuren sein?

 

Dora

Egal, machs wie du willst, ich lass dich jetzt allein.

Ich

Ich weiß nicht recht, denn ist das wirklich neu?

Und reicht es aus, dass es den Mensch erfreu?

Ich schau mal, was ich schon an Typen habe,

wenn ich ein bisschen im Archive grabe.

Jetzt erstmal zehn, und morgen seh ich weiter.

Vielleicht bin ich bis dann auch schon gescheiter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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15 Responses to Dora, hilf! Auf der Suche nach einer Idee.

  1. Liebe Gerda! Vielleicht hilft bei der Themenfindung das Vertrauen in den Zufall oder das Arrangement des Zufalls, was wiederum Ergebnisse liefert, Liebe Grüße!

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  2. Avatar von Verwandlerin Verwandlerin sagt:

    Sehr schöner Text! Ich mag Dora wirklich sehr…

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  3. Avatar von Lyrifant Lyrifant sagt:

    Du hast es doch eigentlich schon: Transparenz wäre doch ein schönes Thema – sowohl philosophisch-gesellschaftlich wie auch in Hinblick auf die Materialien … Aber Jürgen hat Recht: Setz Dich nicht unter Druck, vertrau dem Zufall!

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  4. Dein Umfeld wartet schon mit Ideen, es scheint alles beseelt…,

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  5. Was wäre denn, wenn Dora plötzlich vor Deiner Tür stünde und von ihrer Odyssee Dir spannende Geschichten erzählen würde! Als sie zum Beispiel sprechende Tiere traf oder MENSCHEN, die sie aus der Zukunft traf! Ich denke, wenn Sie anfängt zu erzählen, dann fließt es von ganz alleine!🤔😁🙆🏻‍♀️😉

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Ich seh schon, auch du liebt Dora und hättest sie am liebsten zurück. Auch der Weltraumfahrer kam ja im Theater fast nicht vor, und die beiden sind befreundet. Da ließe sich was machen. Danke für dne Tipp.
      Allerdings habe ich mich jetzt schon ein wenig in die Figur der Transparenz verbissen, Die ist freilich ziemlich vertrackt und nicht grad spaßig.
      Und dann gibt es noch die Figur des Humunculus, des künstlichen Menschen….Hm…

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  6. Avatar von Myriade Myriade sagt:

    Ach, ich glaub dir nicht, dass dir nichts einfällt, das wäre ja dann eine ganz andere Gerda. 😉

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  7. Ja Gerda, da sprudelt es ja bereits an Ideen.
    Die Menschen aufzuheitern angesichts eines tiefen Ernstes, – das ist es wohl haupsächlich, was Dich „beflügelt“, meine ich.

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  8. Und schon sehen wir so viele Schnipselbilder, für die ein anderer viele Tage brauchte, wenn er oder sie es überhapt könnte, das Bilderschnipseln 🙂

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