Tagebuch der Lustbarkeiten: Himmel, Meer und Holzplanken

Der heutige Tag – stürmisch, glänzend, Die Sonne illuminierte Land und Meer mit ständig wechselnder Beleuchtung – sogar ein enorm breiter Regenbogen stellte sich kurz zwischen Stadt und Vorgebirge. Am Himmel Wolkengetümmel, besonders dicht über den Gipfeln des Taygetos. Morgen wird man wohl Neuschnee sehen.

Besonders schön war heute auch unser Mittagessen in der Stamm-Taverne. Wir setzten uns nach drinnen, denn draußen stürmte es. Durchs breite Fenster fiel Sonnenlicht in den Raum. Die Tische hübsch mit Blumen geschmückt. Der Wirt setzte sich zu uns, um in unsere Zeitungen zu schauen, die Wirtin heizte den Kamin an, ihre Schwester und deren Tochter wirtschafteten in der Küche. Es ist wie Familie für uns, und das änderte sich auch nicht, als andere Besucher eintrudelten: freundliche ruhige Menschen mit Kindern, albanischen Arbeiter, zwei Frauen, zwei Männer…  Das lebendige Feuer im Kamin – wohl das erste in diesem Herbst – lockte die Kinder an.

Nach dem Essen machte ich einen Spaziergang in der Sandova-Bucht. Das Meer war mal fast schwarz mit leuchtendem Silberstreifen am Hozizont, dann wieder ganz von funkelndem Silber übergossen, mal war es von hellem Türkis, dann sommerlich blau. Der  auf dem Sand zurücklaufende Schaum hinterließ perlende Muster. Bei manchem Lichteinfall schimmerte er wie eine Kupferplatte.

In der Ferne malten die Wellenzungen tiefviolette Schatten auf den Sand.

Steine warfen ihre Zipelmützen-Schatten auf den neu angeschwemmten makellosen Sand.

Zwischen den Steinen und auf den Felsen wächst ein Kraut, ich pflückte ein paar Blätter, sie schmecken saftig und leicht salzig. Neuerdings verwendet man sie wieder im Salat.

 

 

So viele Wesen sind hier eingeschlossen. (Ich weiß, es ist nur Pareidolie,  aber ändert das was? Ich sehe, was ich sehe.)

Du siehst kein Gesicht? Na, dann dreh es um.

Manchmal reicht auch ein Auge, um mit einer Holzplanke ins Gespräch zu kommen.

Schön war der Tag. Und nun sichte ich mal die Bilder, die ich für heute vorgesehen hatte.

 

 

 

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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10 Responses to Tagebuch der Lustbarkeiten: Himmel, Meer und Holzplanken

  1. Avatar von Ola Ola sagt:

    Schöne Bilder

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  2. So stimmungsvoll in Bildern und Worten! Herrlich, – man ist fast dabei!🧡💧🪽

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  3. Avatar von finbarsgift finbarsgift sagt:

    Zauberhaft schöne Bilder, liebe Gerda, ganz ganz wundervoll 🍂🍃🍁🍃🍂

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  4. Gesichter, anheimelnde Tavernen, schöne Strände…und ..im Jetzt.

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  5. Avatar von Unbekannt Anonymous sagt:

    Zerfetzte Segel haben auch etwas.
    In einem schlummern derartige Erinnerungen…

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  6. So ein Tag tut doch einfach nur gut! 🙂

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  7. Ich mag auch die alten Hölzer oder Steine: sehr schön! LG Gerel

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  8. Wundervolle Bilder von Strand und Meer und mehr 🙂 , liebe Gerda. Die Zipfelmützen-Schatten gefallen mir und die Maserungen der alten verwitterten Holzplanken sprechen von so vielem, was sie im Laufe der zig Jahre schon gesehen haben.

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