Heute schlenderten wir länger als sonst in Kalamatas Altstadt herum, während mein Auto gewartet wurde. Und so kamen wir in eine uns unbekannte Gasse und vor ein Ladenlokal, das mit einer Ausstellung traditioneller Masken warb. Neugierig traten wir ein. Eine freundliche Dame informierte uns: sie seien das Organisationsbüro des Dokumentarfilm-Festivals von Kalamata. Am kommenden Sonntag werde in einer Galerie eine Ausstellung mit traditionellen Masken eröffnet, wir seien herzlich eingeladen.
Natürlich werde ich hingehen, denn ich liebe Masken. … also ich liebe schöne, traditionelle, zeremonielle Masken der sogenannten indigenen Völker. Ich mag auch Totenmasken, Karnevalsmasken, von Kindern angefertigte Tiermasken, als Masken bemalte Gesichter, Theatermasken…. alles, nur nicht das, was uns heutzutage als Mund-Nasenschutz zugemutet wird. Ein paar Einträge zu diesem Thema finden sich im Blog, zB. hier und hier und hier und hier.
In dem Ladenlokal ist eine kleine private Sammlung ausgehängt. Die meisten Masken sind aus Ghana, aber es gibt auch eine eindrucksvolle „Antilopenmaske“ aus dem Kongo.
Ich habe das, was im Raum verteilt und unzureichend beleuchtet hängt, so gut ich konnte einzeln fotografiert und zu einer Gaerie zusammengefasst.
(zum Vergrößern anklicken)
Auch ein großer Druck aus Guatemala zog mich an.
Ich bin mir natürlich bewusst, dass diese Kunstsammlung nicht an die großartigen Sammlungen in den europäischen Hauptstädten heranreicht. Aber was hilft es? Ich freue mich an dem, was ich hier vor Ort finde. Die Spatzen in meiner Hand sind allemal herzwärmender als die Tauben auf dem Marcusplatz im fernen Venedig.
Was nicht alles zu Euch nach Kalamata kommt! So kommt die Kultur zu Euch, und Ihr könnt dadurch mit allem verbunden bleiben.
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Ich finde sie ganz grossartig, und sie widerlegen doch eindrücklich, dass die abstrakte Kunst eine europäische Erfindung sei, oder?
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Danke. Eine Widerlegung braucht es eigentlich nicht. Die afrikanischen Figuren waren es, die Picasso und andere Künstler der Moderne auf neue Wege gebracht haben. Und der Druck aus Guatemala ist in seiner Formsprache sehr nah zu dem, was sich dann im 20. Jh zeitweise in Europa entwickelte. Andere Quellen waren die ostasiatische Pinselmalerei und die orientalische Ornamentik. Die abbildende Malerei, die ihren Hauptzweck in der getreulichen Wiedergabe von konkreten Menschen und Umwellten sah, ist wohl eine europäische Erfindung.
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Eine feine kleine Maskengalerie zeigst Du hier.
Eine, die man schlecht sieht, gefällt mir noch mehr. Es ist die zweite von rechts – oben
Der Druck aus Guatemala ist wirklich toll. Könnte fast eine Art von Blockschrift sein oder viele Batikmuster nebeneinander.
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Danke dir, Bruni. Ich finde, man sieht auch die Maske recht gut, wenn du zum Vergrößern anklickst.
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Aah ja, das hatte ich noch nicht gemacht!
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