„Ich versuche, Kurs zu halten, doch das ist nicht einfach. Denn es stellt sich die Frage: wo ist vorwärts, wo ist zurück? wo ist Osten, wo ist Westen?…
Ich wollte Ephesos erreichen und mit dem alten weisen Heraklitos tiefsinnige Gespräche über den ΛΟΓΟΣ (Logos) und die Frage führen, was er denn wohl meinte mit dem Satz, der Krieg sei der Vater aller Dinge.“
Das Legebild entstand 2016 aus einem zerrissenen Bild, auf dem ich Flüchtlinge dargestellt hatte.
Was ist eigentlich aktuell auf dem damals so heiß diskutierten Kriegsschauplatz Syrien los?
German-Foreign-Policy.com, Do., 3. März um 23:00 (eigener Bericht)
Die ignorierte Invasion
Die Türkei, ein enger Verbündeter Deutschlands, verstärkt im Windschatten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ihre militärischen Angriffe auf ihr Nachbarland Syrien. In den vergangenen Tagen wurden erneut türkischer Artilleriebeschuss und Drohnenangriffe auf die kurdischen Gebiete Nordsyriens gemeldet; dabei wurden zahlreiche Zivilisten verletzt. Wenige Wochen zuvor war es zu einem Großangriff der türkischen Luftwaffe gekommen: Ankara ließ die nordostsyrische Region Hasakah bombardieren, nachdem es dort kurdischen Kämpfern gelungen war, einen Gefängnisaufstand des Islamischen Staates (IS) niederzuschlagen. Die Türkei hält seit Jahren mehrere Regionen Nordsyriens besetzt, errichtet dort türkische Infrastruktur und bindet die Gebiete an ihr Verwaltungssystem an, während die ursprünglich ansässigen syrischen Kurden in wiederkehrenden ethnischen Säuberungen vertrieben werden. Deutschland, traditionell ein bedeutender Waffenlieferant der Türkei, und die NATO, deren zweitgrößte Streitkräfte Ankara stellt, tolerieren die türkische Invasion in Nordsyrien und begünstigen sie zeitweise sogar.
Das alles entgeht uns momentan weitgehend. Es ist wohl gut, einmal hinter die Verschleierungen zu schauen. Danke Dir, Gerda. Doch wo ist das Recht, wo das Unrecht zu finden? Wer findet sich da noch zurecht? Auf jeden Fall gibt es unendlich viel Kriege und Leid überall auf dieser Erde. Auf wessen Seite stehen wir? Und ist das die Seite der Guten? Fragen über Fragen….
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Danke, Gisela! Auf wessen Seite? Auf der Seite des Friedens.
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Ja, aber weißt Du das hier so ganz genau?
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Doch. Die Seite des Friedens ist immer klar zu erkennen . Es ist die Liebe und Kooperation zwischen den Menschen, egal welcher Herkunft.
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Ja, im „Kleinen“. Aber auf der großen Weltbühne ist das oft schwer zu erkennen. Vieles wird auch bewußt entstellt und verdreht..Die Wahrheit ist schlicht.
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Mit Heraklit müssen wir sehr hoch aufsteigen, um das Wesen des Krieges zu begreifen. ielleicht schafft Dora es, so hoch zu fliegen…
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der „Vater von allem“ oder „von allen Dingen“ sei der Krieg, sagt Heraklit. Ich interpretiere es so: Damit etwas eigenes wird, trennt es sich vom All und setzt sich in Gegensatz dazu: Unversöhnter Gegensatz, das duale Prinzip, Entweder-Oder, SchwarzWeiß, GutBöse.
Die Dialektiker sprechen von These und Antithese, die in der Synthese „aufgehoben“ werden – aufgehoben im doppelten Wortsinn von erhalten und vernichten. Es geht also darum anzuerkennen, dass beides sowohl erhaltenswert ist als auch in seinem Besonderssein überwunden werden muss. Das ist dann Versöhnung.- Im Krieg der Menschen werfen sich die einen auf die eine Seite, die anderen auf die andere, schreien sich nieder und versuchen, sich gegenseitig umzubringen. Besser wäre es zu sagen: Du hast Recht und ich habe Recht, Damit wir aber beide existieren können, müssen wir ein Drittes finden, in dem wir uns verbinden können. Im aktuellen Krieg wäre das gar nicht besonders schwierig: beide sind slawische Völker, beide christlich mit sehr viel gemeinsamer Geschichte, in der sie beide aufgehoben wären. Im Grunde führen sie einen Bruderkrieg.
Manchmal ist es nötig, eine höhere Ebene der Synthese zu finden, damit der Krieg aufhört, etwa: du ist ein solcher Mensch (zB weiß, deutsch, weiblich, alt) und ich bin ein solcher (zB schwarz, Nigerianer, männlich, jung). Wir sind verschieden, aber Im gemeinsamen Menschsein sind wir aufgehoben. Oder Du bist ein Tier (zB Wolf), ich bin ein Mensch – beide sind wir Lebewesen bzw Gottesgeschöpfe, darin sind unsere Gegensätze aufgehoben, und so können wir beide sein, ohne uns zu bekriegen. Das ist der Weg zur Versöhnung.
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Danke für Deine Antwort. Das kann ich auch so sehen, und so hab ich Heraklit – das was von ihm zu lesen ist – auch für mich gedeutet. Schön wäre es, wenn bis heute etwas mehr Rationalität und Klarheit der antiken Philosophen überdauerten…
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Übrigens: Du bist eine Meisterin im Legen von Bilder – ich mag sie sehr!
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Herzlichen Dank, Friedrich, ich freue mich sehr darüber. Ich habe diese Methode, aus Schnipseln immer neue Bilder zu legen, in Zeiten der Not erfunden, um zu zeigen, dass man aus fast nichts sehr viel machen kann.
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