Heute nahm ich eine sehr große graue Pappe und skizzierte, was mir vom Einkaufszentrum im Kopf geblieben war. Jede Phase dokumentierte ich mit einem Foto. Ich war neugierig, wie sich das Bild aus der Erinnerung herausschälen und auf dem Papier niederschlagen würde und wie sich diese Zeichnung von der Skizze vor Ort unterscheiden würde.
Die Skizze vor Ort, die ich gestern zeigte:
Beim Vergleich ist zu bedenken, dass ich heute mit Kohle auf sehr großem Format und stehend zeichnete, vorgestern aber mit Kugelschreiber in einem handgroßen Block und im Sitzen. Dennoch finde ich bemerkenswert, dass ich in der heutigen Zeichnung ein großes Vorfeld annahm, dass auf den Ausgang hinführt, während ich in der Zeichnung vor Ort das Thema „Ausgang“ quasi bis zu mir heranzoomte und den geschlossenen Geschäften mehr Aufmerksamkeit zukommen ließ. Die Zeichnung vor Ort zeigt, dass mich die Schäbigkeit des Raums und die Tristesse geschlossener Türen und Fenster beschäftigte, während die Zeichnung aus der Erinnerung einer Sehnsucht nachgeht, dass es doch einen Ausgang aus der Dunkelheit ins Helle geben muss, ja, dass alles darauf hinzielt, egal wie verschattet die Gegenwart sein mag. Deshalb habe ich beim Auslöschen der Zeichnung wohl den hellen Ausgang stehen lassen. Doch sehr groß scheint mein Vertrauen in einen glücklichen Ausgang nicht zu sein.
Deine Sichtweise würde mich interessieren.
standing upright in a sea of tears ->that seems to be the conditio humana.
some get broken, some push on when even her backbone is smashed.
wuensche dir always „Lichtblick“, Gerda 🙂
ich gebe nie auf obwohl jeden Abend dunkel qirt. 🙂
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Never, never give up! Good evening, dear Johanne!
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❗🦎
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Ich sehe die Zukunft hinter der tristen Gegenwart – dabei scheint mir, dass die richtig starke Tristesse erst durch dein Auswischen entsteht. Das Annehmen der Lage schien dir vor Ort leichter zu fallen als in der (re)konstruierten Vorstellung, liebe Gerda.
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Vor Ort zeichne ich, was ich im Außen sehe. aus der Erinnerung zeichne ich, was sich im Inneren zeigt., was sich dort abgelagert hat. Dazwischen liegt ein Verarbeitungsprozess.
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…mir gefällt die Auslöschung am besten…ich sehe es nicht traurig, sondern sehr bewegt, lebendig und mittendrin das Licht…ich empfinde es als hoffnungsvoll…
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Danke, TeggyTiggs. Das ist eben das Schöne an verwischten Bildern, sie lassen Hoffnung zu. Drum mögen viele auch lieber Verwischtes als die klare Zeichnung. Auch ich mag das Verwischte, aber ich fühle immer die innere Aufforderung, es zu präzisieren, freilich nicht so weit, dass keine Deutung mehr nötig ist. Eindeutige Bilder sind nicht mein Fall.
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Ich habe den Ausgang als offen, wenn auch etwas klein empfunden. Aber durchaus hoffnungsvoll 😊
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Deshalb habe ich beim Auslöschen der Zeichnung wohl den hellen Ausgang stehen lassen. Doch sehr groß scheint mein Vertrauen in einen glücklichen Ausgang nicht zu sein.
Kann es sein, daß Du den Ausgang aus der Corona-Misere nicht wirklich siehst, daß Du ein Verwischen vorgezogen hast?
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So wirds wohl sein, Bruni.
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