Als ich gestern nacht ins Atelier trat, begrüßte es mich still und erwartungsvoll. Nichts schien sich zu regen, und doch sprach alles zu mir. Mein Auge fiel auf ein Plakat, das ich irgendwann an eine Wand geheftet habe. Es zeigt ein Gemälde, das ich einst in Berlin ausstellte. „Bewegung im Stillstand“ oder so ähnlich hatte ich es betitelt. Darin wollte ich zeigen, dass die Bewegung sich auch im ruhenden Körper finden und darstellen lässt. Ruhe muss nicht gleich Erstarrung sein. Nur was tot ist, erstarrt. (Drum gefällt mir auch der deutsche Ausdruck „Stillleben“ weit besser als der französische „nature morte“ oder der griechische „nekri physi“ – tote Natur….).
Das Bild ist ein Symbol für den Zustand, in dem wir uns befinden: November und Shutdown. Nichts scheint sich zu regen, und doch ist alles von einer leisen Bewegung belebt. Das eine fällt, das andere hebt sich, das Herz schlägt, der Atem geht. Erwartung liegt in der Luft. Und wer weiß schon, was sich unter der stillen Oberfläche an Wachstumskräften vorbereitet!
ein tolles bild!!
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Danke von Herzen, Diana!
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WUNDERVOLL liebe Gerda!
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DANKE, lieber Arno! 🙂
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…genau…es bewegt sich immer, so lange es Leben gibt…und Hoffnung wird…
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Danke, Teggytiggs. Hoffentlich sind es nicht die letzten Zuckungen…. 😉
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…neee, das glaube ich nicht…es wäre ein ungutes Sterben…
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Eine unglaubliche Kraft strahlt das Bild aus. Warum lässt es mich an Hölderlin denken? Liebe Grüße Marie
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Danke, Marie (welche Marie?)
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Das Bild gefällt mir sehr. Hast Du es damals in Berlin verkauft? – Stillleben – jetzt, da Du darüber schreibst, fällt mir auf, dass ich der neuen deutschen Rechtschreibung in diesem Fall dankbar bin für die drei Konsonanten. Das bis dahin übliche Stilleben war in der Tat irreführend, und ich glaube, viele haben wirklich gedacht, es käme von Stil.
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Danke, Christa. Ja, ein ganz ähnliches habe ich verkauft, dies blieb bei der Galeristin als Bezahlung. Stillleben finde ich witzig, aber gut, wenn es dem Verständnis dient.
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Wow Gerda und es symbolisiert für mich auch das Nachdenken, daß wohl in der Stille am Besten geht!
Denken ist ja auch Bewegung, die Geistige!
Ein fantastisches Werk Gerda und Dein Malstil ist einfach genial!
Liebe Grüße Babsi
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Ich freu mich, liebe Babsi, dass es dir so gut gefällt. Denken geht gut in der Stille, wenn einem die Decke nicht auf den Kopf fällt. Ich denke eigentlich lieber, wenn ich im Cafe sitze und rund um mich herum Leute wuseln. Wenn ich dann noch einen Block ind einen Stift habe, funktioniert das Denken ausgezeichnet. 😉 Aber nun, zur Not tut es auch ein Spaziergang. Auch da lässt sich denken. 🙂
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Klasse! Das Bild löst bei mir die Erwartung aus, dass der junge Mann nach einer kurzen Rast, die ihm eine vorangegangene Aufregung aufgezwungen hat, jeden Moment mit neuer Kraft aufspringen kann, um seine Angelegenheiten weiter zu verfolgen.
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Fein. Ist übrigens eine junge Frau, aber was tuts.
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🙂
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Ich denke über das Knie nach, aus der Sicht des Betrachters das linke
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Das ist nur ne stehengebliebene Falte in der Hose, das Bein ist ziemlich gestreckt 😉
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🙂 🙂 Die Bewegung in der Ruhe kann ich sehr gut sehen, das Fließen um die Figur und über sie drüber. Sehr interessante Technik!
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ein wunderschöner Text
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danke, Nathalie! Du bist die erste, die den Text kommentiert, 🙂
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Ich bin eben ein Wörtermensch …
und diese über die wartenden Dinge, die kaum wahrnehmbare Aktivität, die dennoch machtvoll sein kann, gefielen mir besonders gut
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Wunderbar! Bild und Gedanken!
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Ich freu mich, Johanna.
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Ruhe muss nicht gleich Erstarrung sein.
Ein guter Satz, gefällt mir.
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