Das Fotografieren von Menschen hat etwas Heimliches, Verstecktes, Lauerndes. Außer man hat die Erlaubnis dazu. Aber das ist etwas anderes, dann werden es kontrollierte Portraitaufnahmen.
Fotografieren von Menschen ist nur eine Steigerung dessen, was ich ständig tue: Menschen beobachten. Ich beobachte sie nicht, um sie auszuspionieren oder zu bewerten, sondern nur, um zu sehen, wie Menschen sind. Was sie tun und treiben. Wie sie sich bewegen. Ihre Proportionen. Ihre Befindlichkeit. Ich denke, alle Menschen tun das: andere beobachten. Aber selbst möchte man nicht beobachtet werden. Das ist der Zwiespalt.
Heute war ich in Athen, im „Park der Freiheit“ mit dem Standbild von Eleftherios Venizelos, dem großen kretischen Politiker, der die griechischen Geschicke zu Beginn des 20. Jahrhunderts gestaltete. Heiß war es, aber nicht mehr drückend. Schattenplätze waren begehrt. Ich hatte Zeit, mich umzusehen, entdeckte Durchgänge und schöne Gebäude aus anderen Epochen, manche halb zerfallen. Ich zeichnete auch. Und beobachtete Menschen.
Manche Szenen waren witzig, so diese drei jungen Männer, die mit Tabletts, auf denen gefüllte Wassergläser standen, hin und her marschierten. Training fürs Kellnern. Wie eine Theaterszene.
Herrn Venizelos konnte ich ganz offen fotografieren, natürlich. Der Abgebildete ist längst tot, ist Legende. Da darf man das. Er schaut über den Park hinweg, mit wehendem Mantel und vorgerecktem Kinn, schaut über das Gewimmel der Häuser hinweg auf den Berg Hymettos, der im Dunst der Hitze verschwimmt.
Schöne Aufnahmen! Du als „Spionin“ im Versteck, das ist ja originell!😊
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Sehr schöne Fotografien von wie befreit wirkenden Leuten, u,a, die „Kellner“!!
Ich wünsche Dir einen schönen Abend.
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danke, Heidi! ja, es weht wieder ein freieres Windchen, injeder Hinsicht. Danke für die lieben Wünsche!
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Das können doch keine welken Blätter auf der Wiese sein, oder ?
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Doch, die Wiese war übersät mit Platanenblättern. Aber die Bäume sind grün.
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…es ist wahr, wir beobachten gern die anderen…ich könnte stundenlang im Café sitzen und Leute beobachten…
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meine Lieblingsbeschäftigung. Notfalls tut es auch ein Stück Rasen unterm Baum wie gestern. Manchmal skizziere ich auch, aber meistens gucke ich nur. Liebe Grüße!
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…Dir auch liebe Grüße!
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Mit Deinen Ausschnitt-freistellen-Bildern wirst Du im übertragenen Sinne zu einer Dichterin, weil sie auf einmal anfangen zu „sprechen“, mehr zu sagen, als man „oberflächlich“ sieht!
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Danke, Werner, für deine schöne Feststellung. Ja, es fiel mir auf, dass man so Fotos interpretieren und Geschichten erfinden kann.
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Waren es Tabletts oder „tablets“? Im letzteren Fall wäre es es besonders originell… Aber während ich schreibe, fällt mir ein, dass die Szene in Griechenland spielt, wo die Namensgleichheit wohl nicht gegeben ist 😉
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