Die Putte aus diesem großartigen Kupferstich Dürers zeichnete ich ja vor ein paar Tagen. Dass sie dem Vorbild nicht besonders ähnlich wurde, war nicht weiter schlimm. Doch die große Frauenfigur mit den Flügeln – durfte ich mich an die heranwagen?
Ich machte mich ans Werk, obgleich ich wenig Hoffnung hatte, diese wunderbare Figur wiedergeben zu können. Jedenfalls habe ich es einmal versucht. Vielleicht muss ich noch dranbleiben, es öfter versuchen. Es lohnt sich allemal, von dem großen Meister zu lernen.
Ich wollte schon immer mal wissen, wie Flügel aus einer menschlichen Gestalt wachsen. Hast Du das beim Kopieren verstanden?
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Nein, leider nicht. Melancolia ist bekleidet. Aber ich vermute, sie wachsen aus den Schulterblättern, quasi als Verlängerung.
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Das hast Du wunderbar gezeichnet, Gerda, von Dürers Original kaum zu unterscheiden, bzw. gar nicht, wie mir scheint. Doch wunderschön? Der Gesichtsausdruck ist doch düster, trotz der schönen Flügel, trotz der schönen Gestalt. Und das macht traurig, also: melancholisch.
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danke, Gisela. Leider ist mir die Zeichnung nicht soo gelungen, wie du liebenswerterweise behauptest. Aber der Gesamtausdruck ist, glaube ich, durchaus stimmig.
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Das war nicht „liebenswert“, sondern ehrlich gemeint. Was gefällt Dir denn an Deiner Zeichnung nicht?
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Wenn du das Original anschaust, siehst du die Unterschiede. Du brauchst nur Dürer einzugeben, da gibt es eine sehr gute Reproduktion
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Ich muss gestehen, dass ich das Original gar nicht kenne. Aber das hier, gefällt mir sehr gut!
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danke, Mitzi! Das Original gehört zu den drei Meisterstichen von Dürer und ist eines der faszinierendsten Bildwerke, die je geschaffen wurden.
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Mittlerweile habe ich es mir auch angesehen und diese Wissenslücke geschlossen. Liebe Grüße
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Deine melancholische Frauenfigur finde ich gerade in der Abweichung von Dürer sehr interessant, liebe Gerda:
Bei Dürer finde ich sie für eine Inkarnation der Melancholie viel zu strahlend wach (wenn auch grimmig schauend)in ihrem Blick. Nach meinem Gefühl drückt sich Melancholie meist in matterem, teilnahmsloseren Gesichtsausdruck aus. Obwohl deine Absicht nach einer Kopie verlangte, hast du der Frau eher einen mattereb, melancholischeren Blick gegeben, also eher eine Interpretation gezeichnet.
Dennoch bist du natürlich bewundernswert nah dran an der Vorlage. Du hast meine Bewunderung, du Könnerin!
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danke für dein genaues Schauen, Ule. Der Engel ist müd geworden – ähnlich dem Panter, von dem Rilke schreibt. „sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, dass er nichts mehr hält“. Es ist richtig, dass ich eine möglichst genaue Kopie von Dürer anfertigen wollte, aber unsere Zeit hat #Spuren hinterlassen, auch bei mir, und so konnte ich es eben nicht.
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Dein Zeichnen ist halt mehr als Technik, auch wenn du kopierst.
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Für einen erstern Versuch ist der Engel doch wundervoll geworden, liebe Gerda.
Die Unterschiede zu Dürer sehe ich, aber ich bin übereugt davon, daß Du es noch genauer treffen wirst. Das Gesicht des Engels im Original ist jünger, etwas heller, ernst und müde, matt vom nutzlosen Fliegen vielleicht… Gut ist Dein Vergleich mit Rilkes Panther.
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danke, Bruni. Ich finde, meiner wirkt matter. Der von Dürer hat trotz der Melancolia eine gute Energie.
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aber mir kam er auch matt und müde geflogen vor, liebe Gerda. Ich meine jetzt, bei Dürer *g*, aber so, als brauchte er nur eine ausreichende Pause, um wieder aufzuerstehen
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