Was zu beweisen war (Legebilder „Blumenfee gegen Krieg“)

Zu beweisen war:  Der Geist bestimmt weit mehr, was aus der Materie wird – als umgekehrt.
Oder, weniger kryptisch ausgedrückt: Meine Schnipsel bestimmen in gewisser Weise, was ich legen kann, aber mein Spielraum, was ich am Ende draus mache, ist doch sehr groß.

Ich nahm denselben Schnipselhaufen, aus dem ich gestern die „Blumenfee Libell“ legte.  Diesmal aber wollte ich das Gegenteil schaffen. Und was ist das Gegenteil? Krieg.

Gestern:

 

Heute:

Wenn der Krieg kommt. Legebild 2019-08-07

Vielleicht erkennst du nicht genau, was hier grad gespielt wird? Ich werde die Szene ein bisschen beleuchten. Das machen die Krieger auch so: sie beleuchten die Szene, in die sie ihre Bombe schmeißen.

Als Ausschnittvergrößerung siehst du es noch besser:

 

Der Wind fuhr in mein Bild, als ich es fotografierte. Das Haus deckte sich ab, ein Stützbalken fiel auf die Kuh. Es war wohl der Wind der Geschichte.

das Material: eine Hand voll Schnipsel

Welches neue Bild wird sich uns zeigen? Nun, nicht alles ist möglich, aber vieles. Am meisten hängt es von unserem Denken ab und vom dem, was wir uns zusammenbrauen,  ein wenig auch vom Material, das wir zur Verfügung haben. Schließlich wird auch der Wind der Geschichte ein Wörtchen mitreden wollen. Quod erat demonstrandum.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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15 Antworten zu Was zu beweisen war (Legebilder „Blumenfee gegen Krieg“)

  1. Random Randomsen schreibt:

    Ja, das ist eine eindrückliche Demonstration. 🙂
    Zum „Wind der Geschichte“ möchte ich hier noch anmerken, dass es nach meiner Beobachtung oft so ist, dass einige wenige Herrschaften Wind säen und die Vielen „dürfen“ danach den Sturm ernten…

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  2. Susanne Haun schreibt:

    Und was wurde aus der Kuh?

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  3. wechselweib schreibt:

    Geradezu schillerisch deine Überlegungen und sehr poetisch das Ergebnis. Das vorläufige.

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  4. Ule Rolff schreibt:

    Du zeigst eindrücklich, wie kurz der Weg von Idylle zu Zerstörung ist, Gerda, und das mit diesem verspielten Medium. Man kann halt auch Krieg spielen. Und der menschliche Wille bestimmt was geschieht – in der Kunst und im Leben. Ich merke gerade, dass ich diese Gegenüberstellung Kunst/Leben nicht mag, weil sie falsch ist.

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    • gerda kazakou schreibt:

      Danke Ule. „In der Kunst und im Leben“ – ich finde diese Gegenüberstellung durchaus berechtigt. Kunst ist symbolisches Handeln. Ich baue ein Bild auf – Ich zerstöre es. Darin steckt zwar ein Stück meines Leben (Bewegung, Denken,Tun) – aber die Symbolik – der eigentlich „künstlerische Teil“ ist damit nicht erfasst. Wer eine Stadt bombardiert, tut gerade nur dies, da gibt es keinen künstlerischen Anteil, darin ist nichts Symbolisches, nichts diese Tat Interpretierendes und über sie Hinausweisendes.. Ebenso für den, der durch eine Bombe getroffen wird. Er wird getroffen, Punkt, aus …

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      • Ule Rolff schreibt:

        So kann man es sehen.
        Obgleich das Bombardieren einer Stadt für mich zwar ganz gewiss keinen künstlerischen Wert hat, aber durchaus symbolische Bedeutung als Hinweis auf die weitere Gewaltbereitschaft des Aggressors haben kann. Aber dies ist eine andere Art von Symbol, als es in der Kunst verwendet wird, natürlich.

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  5. Leider dauert es erfahrungsgemäss seeeeeeer lange, bis aus Chaos wieder Ordnung wird….

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  6. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    Die friedlich fröhliche liebreizende Blumenfee und nun der Krieg, größer können Gegensätze doch kaum sein. Ich sah mir das Schnipselmaterial noch mal an und es gefiel mir. In diesem Haufen lag also noch Deine Kreatitivität verborgen. Ich weiß schon, gleich wirst Du prostestieren, denn sie liegt ja in Dir, dem Mensch, der sich mit dem Schnipselhaufen beschäftigen wird.
    Und Dir gelingt es, diesen Gegensatz zu überwinden. Aus den Schnipseln entsteht ein Bild der Zerstörung und doch fürchte ich mich hier nicht, dazu liegt zu viel Liebevolles in Deiner Ansicht.

    Nachdem der Wind zerstörte, was Du eben geschaffen hast, da sehe ich einen, der den nächsten Krieg im Geheimen vorbereitet. Er ist gefährlich, dieser Mann, den man kaum bemerkt und der doch schon heimlich die Fäden zieht…

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    • gerda kazakou schreibt:

      Der Wind, liebe Bruni, hatte keine Zeit, sein Zerstörungswerk zu beenden. Ich trug das Bild rein …. und zerstörte es dann selbst. So blieb ich Herrin über meine Geschöpfe. Mögen wir Menschen Herren über unsere Geschicke bleiben und uns nicht „vom Winde verwehen“ lassen.

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