Der verbogene Draht ist ein anderes Fundstück – ein objet trouve -, das ich vor Jahren als Fotoserie gestaltete (2012). Ich entdeckte ihn, als ich, angeregt durch den kreativen Furore während eines kunsttherapeutischen Seminars, nach Materialien schaute. Die unwillkürlichen Bögen, Schlaufen, Kehrtwendungen sind mir, in gewisser Weise, ein Sinnbild unseres Lebens. Wie man es auch betrachtet, es bleibt ein verschlungener Weg, der selten durch rationalen Plan und Willensakte zustande kommt. Aber schön und interessant ausgestalten können wir ihn.
Zuerst ein Foto des Drahts an seiner Fundstelle, dann einige Fotos seiner natürlichen Gestalt, aus verschiedenen Blickwinkeln, dann einfache fotoshop-Bearbeitungen. Anklicken hilft zum besseren Betrachten.
Interessantes Experiment. 🙂 LG Alexander
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danke, Alexander. Das sind so meine Liebhabereien….
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Kunstvolle Verdrahtungen …
Liebe Grüße vom Lu
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eigentlich ganz kunstlos – darum weggeworfen. Doch wenn man solche Dinge von vielen Seiten betrachtet, entdeckt man ihren Reichtum an Gestaltungen: Überschneidungen, Parallelen, Begegnungen, Verknotungen etc pp. Halt wie das Leben selbst.
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Wow, was für eine Wucht in diesem Gewirr aus Draht. Bin hin und weg. Ich habe hier auch noch ein Sammelsurium an Drähten. Ich drehe und wende sie in der Sonne und es ist phantastisch, welche Muster sich zeigen. Für mich ist dann immer auch wichtig, wo ich ihn gefunden habe, wofür er gedacht war, wer sie in den Händen hielt, mit welchen Gedanken…. jedes Ding hat sein Geheimnis , auf welches ich neugierig bin. Da ich dies aber nicht erfahren werde, muss ich selber meine Phantasie bemühen. Ich denke mir Geschichten aus, die ich aus Sicht des Gegenstandes selber erzähle. Früher habe ich mit psychisch Kranken das kreative Schreiben durchgeführt. Ich habe Gegenstände auf den Tisch gelegt und die Teilnehmer gebeten aus Sicht der Utensilien zu schreiben. Es kamen so spannende Texte dabei zustande. Was also könnte so ein Draht erzählen? Hm. Liebe Grüße, Marie
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Vielen herzlichen Dank! Auch ich meine, dass die Dinge ihre eigenen Geschichten und quasi ein Eigenleben haben – ich habe sie ja in manche Zeichnungen agieren lassen. Eine schöne Idee, psychisch Kranke ihre Geschichten erzählen zu lassen! Es sollte in allen kreativen Therapien Platz finden.
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Die Arbeiten mit Draht – Linie Punkt Raum liebe ich ja total.
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Meine Favoriten benannte ich direkt unter dem jeweiligen Bild, deswegen sind die anderen nicht weniger spannend.
Erst gestern erzählte mir mein Sohn, dass er über eine Skulptur nachdenkt, die er aus einem 10m langem Draht an einem Stück formen will, ich bin gespannt, eine feine Synchronizität, finde ich.
Er erzählte auch, dass gerade „lost places“ = verlorene Orte unter jungen Menschen sehr in wären, ach …
abgeschweift
Bei verbogen denke ich aber auch auch an kleine Menschen, die verbogen und gebrochen werden, was mich schon immer mit Traurigkeit erfüllte.
liebe Grüße, Ulli
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Auch ich liebe solche Koinzidenzen und bin traurig über verbogene Menschlein.
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Sofort fällt mir Bettina Wegners *sind so kleine Hände* ein und nicht nur dieses eindruckvolle alte Lied …
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Kenn ich nicht, werde ich erguggeln
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Konntest Du es finden?
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Ja, Bruni, und so passend!
„Ist son kleines Rückrat
sieht man fast noch nicht.
Darf man niemals beugen
weil es sonst zerbricht.
Grade, klare Menschen
wärn ein schönes Ziel.
Leute ohne Rückrat
hab’n wir schon zuviel.“
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Ich liebe dieses Lied, liebe Gerda,
weil es so total stimmig ist
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Und der erste Impuls ist ja, das ganze wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen, was bei diesem Gewirr schwerlich zu vollbringen ist. Und dann denk ich an „Verstrickungen“ und das ich dem Weg folge und den Raum zu wenig beachte…..sehr ansprechend finde ich die Bildbearbeitung schwarz-weißer Draht auf lila-gräulich. Liebe Grüße
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Falls du das Bild mit dem dick aufliegenden gewellten Draht meinst – da ist der Raum eliminiert und das Gebilde erstarrt. Entwirren unmöglich. (Ich fühle allerdings sowieso keinen Entwirr-Impuls.)
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Toll! Hat was Kalligraphisches…
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🙂
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Wie man es auch betrachtet, es bleibt ein verschlungener Weg – Deine Worte, liebe Gerda,
ich habe sie mir herausgepickt, weil sie mir so gut gefallen, denn ich glaube, wir gehen keine Abkürzungen, keine Umwege, keine Wege, die wirklich ganz und gar falsch sind, sonden wir gehen das Verschlungene unseres Lebens. Kein Knick ist in diesem Drahtgewirr. Es hatte ausgedient, hatte seinen Zweck erfüllt, war rostig und leicht brüchig geworden, wurde ausrangiert..
Du hat es zu neuem Leben erweckt, hast es zum Hauptakteur gemacht für Momente und es fühlt sich wohl in Deinen Händen, die kunstvoll und behutsam mit ihm umgehen.
Es wurde zum Kunstobjekt, zu einem objet trouve und stahlt nun in ganz neuem rostigem Glanz 🙂
Sie gefällt mir sehr, Deine Kunst mit Draht
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Danke dir sehr, liebe Bruni.
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Der Beitrag, das Experiment, die Bilder und die Kommentare, alles ist hier voll spannend für mich! Da interessiert mich nun noch die Größe bzw Länge des Drahtes. In den Bildern wirkt er ja manchmal riesig. Vielleicht ist er jedoch ganz klein oder umgekehrt?
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Riesig ist er nicht, aber auch nicht klein. Durchmesser vielleicht 60-70 cm
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Na ja, ist ja beachtlich! Danke! ich fragte mich schon, ob du diese imposante Größe auf den Fotos durch eine besondere Perspektive hinbekommst 😉
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