Conium is free (Skitsofrenis in Athen)

Heute war ich in einer Ausstellung im Athener Zentrum. Davon erzähle ich morgen, denn jetzt ist es zu spät dafür. Auf dem Weg zur U-Bahn traf ich einen alten Bekannten. Unverkennbar! Skitsofrenis, der geniale Sprayer aus Kalamata, hatte sich am geschlossenen Rollo eines Geschäfts verewigt. Mit dem Portrait des Sokrates. Die verwahrlosten Straßen ringsum tragen große Namen: Straße des Sophokles, Euripides, Aischilos … und des Sokrates. Dort fand ich das Bild. Auf der Stirn zwischen den Augenbrauen trägt das Gesicht ein Zeichen wie von einem Einschuss. Darunter die Worte Conium Conium Conium is free. Conium hieß das Gift, das dem Sokrates für den befohlenen Selbstmord gereicht wurde. Kostenlos.

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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16 Responses to Conium is free (Skitsofrenis in Athen)

  1. Avatar von finbarsgift finbarsgift sagt:

    Ein beeindruckend faszinierendes Porträt!
    Dankeschön für deine feine Präsentation, liebe Gerda!
    Liebe Morgengrüße vom Lu

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  2. Avatar von Myriade Myriade sagt:

    Toll. Es gibt Künstler unter den Sprayern, leider nicht nur …

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Überall gibt es sone und solche, wie sollte es bei den Sprayern anders sein? LG Gerda

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      • Avatar von Myriade Myriade sagt:

        Wie wahr ! „Skitsofrenis“ ist ein toller Name ! Ich hoffe sehr, dass es ein Künstlername ist, der sich nur auf die politischen nicht auf die psychischen Befindlichkeiten seines Trägers bezieht 🙂

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Ich kenne ihn (noch) nicht persönlich, Eine Freundin versicherte mir, er sei „ein ganz besonderer Mensch“ – und das will ich wohl glauben. Denn seine künstlerischen Kommentare zur gesellschaftlich-ökonomischen Krise sind sehr tief und nicht im herkömmlichen Sinne politisch.

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  3. Avatar von Ulli Ulli sagt:

    Das gibt zu denken, liebe Gerda, dass das Gift frei ist … wir atmen es, wir essen es, wir riechen und sehen es nicht, solcherlei geht mir dabei durch den Kopf!
    liebe Grüsse an dich
    Ulli

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  4. Toll. In Athen war ich übrigens vor etwa 6 Jahren für eine Woche. Museumsbesuche gehörten unabdingbar dazu. Was mir besonders in Erinnerung blieb, ist der großfomatige Mann aus wirr aufeinandergeschichteten Glasteilen, der gegenüber einem Kunstmuseum auf der anderen Strassenseite aufgestellt war.

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  5. Pingback: Im Taygetos – Eine Begegnung der etwas anderen Art | GERDA KAZAKOU

  6. Avatar von athenmosaik athenmosaik sagt:

    Schön, der Stil von Skitsofrenis!!

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